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 [ Corellia – Coronet – HQ des Widerstandes - Medizinische Station ] Padme und War


Wenn man bedachte, dass sie sich gerade so ziemlich im Zentrum des galaktischen Konfliktes zwischen dem Imperium und der Neuen Republik befanden, dann mochte das ganze Gespräch über ihre Vergangenheit durchaus etwas unwirklich erscheinen. Aber Padme und War waren sich die letzten Jahre mehr oder weniger absichtlich aus dem Weg gegangen, vermutlich gerade um dieses Gespräch immer weiter vor sich her zu schieben. Dem Kampf, der da draußen tobte, konnten sie sich schon früh genug wieder widmen. 


Der Corellianer schenkte ihnen beiden etwas Wasser nach und lauschte dann interessiert ihren Erzählungen. An der ein oder anderen Stelle hätte er durchaus gerne nachgehakt oder einen Kommentar dazu abgegeben, aber er beschloss, sie ausreden zu lassen und sie nicht zu unterbrechen. Sie wollten hier nicht über irgendwelche Kleinigkeiten diskutieren, vom Thema abdriften oder sogar streiten. Er wollte einfach nur ihre Sicht der Dinge zu dem Geschehenen verstehen. Als sie schließlich fertig war, vergingen einige Sekunden des Schweigens. Der Blick des Soldaten wanderte zu seinem Helm, der neben ihm auf dem Tisch lag. Grau, mit dunkelblauem, fast T-förmigen Visier. Geschaffen für den Krieg, viele Kratzer und dennoch würde er treu seine Dienste tun, bis alles zu Ende war. Da musste er sich fragen, ob er noch von seinem Helm oder von sich selbst sprach. War seufzte kurz und versuchte, sich an die guten alten Zeiten zu erinnern.


 „Nun, der aufstrebende Captain... Dadurch, dass ich von den Spezialeinheiten ohne Zwischenschritte zum 1. Offizier auf der Melvarian befördert wurde, war schon relativ leicht abzusehen, dass ich keinen normalen Dienstweg einschlagen würde. Die Brücke von Kampfschiffen ist nicht der Ort, an dem ich mich während eines Kampfes aufhalten will, aber der Ort, von wo aus ich am meisten anrichten kann.“


Ein durchaus merkwürdiger Weg. Melvar war auf ihn aufmerksam geworden und hatte ihn von da an gefördert. War wollte bei jedem Kampf in vorderster Reihe stehen. Aber wenn man die ganze republikanische Flotte lenken sollte, dann konnte man dies nicht von einem Sternenjäger aus oder in einer Kampfrüstung an der Front erledigen. Das war der Zwiespalt, der ihn schon von jeher plagte und der, das war ihm jetzt schon bewusst, bei seiner jetzigen Eingliederung in die Flotte große Probleme bereiten würde.


 „Melvar hat damals ein Potential in mir gesehen und egal was wir richtig oder falsch gemacht haben immer als Mentor eine schützende Hand über mich gehalten und nicht mehr oder weniger auf sein Erbe vorbereitet. Damals brauchte es einen militärischen Befehlshaber um die Geschicke zu lenken. Und Melvar hat mir gezeigt, dass man seine eigenen Regeln und Prinzipien braucht, nach denen man agieren und sich verhalten muss.“


So langsam sollte er dann aber doch zum Punkt kommen und ihr etwas erzählen, was sie noch nicht wusste. Auch wenn er diesen Teil seines Lebens nie mit anderen besprochen hatte.


 „Ich muss dir nicht erklären, wie viel du mir damals bedeutet hast. Du hast mir damals gezeigt, dass es neben dem Krieg für mich auch noch andere Dinge im Leben geben kann.“ 


Nein, da sollte er im Moment wirklich nicht noch tiefer drauf eingehen.


 „Ich, wo ich heute in einer Kampfrüstung in Coronet herumsitze anstatt auf der Brücke eines Kampfschiffes zu sein, kann sehr gut verstehen, warum du dich damals bei Naboo in den Jäger gesetzt hast.

Und ja, auf der Suche nach dir habe ich eine Spur der Verwüstung hinterlassen und nur die Nahtoderfahrung und Chesaras Heilkräfte und beruhigende Worte konnten mich wieder in die richtige Spur bringen. 

Mein Problem war, dass ich nicht verstehen konnte, warum du dich dann doch für Phil entschieden hast. Wie viele was-wäre-wenn Szenarien ich immer wieder durchdacht habe... frag mich nicht. Aber ich werde deine Entscheidungen dahingehend ganz sicher nicht mehr in Frage stellen.“


Vielleicht konnten sie dieses Thema ihrer Vergangenheit damit abschließen. Nach ihren Erzählungen konnte er ihr Verhalten verstehen, auch wenn es ihn damals fast um den Verstand verbracht hatte.


 „Ich denke, unsere Beziehung hat das Verhältnis zwischen Jedi und Flotte eher gefördert, als sie zu belasten. Zumindest war der Verhältnis damals ein besseres. Auch wenn ich, jedes Mal wenn ich Jedi-Räte treffe, wohl nur schlechte Nachrichten überbringen kann.       

Jedenfalls haben die Erfahrungen damals zu einem ersten kleinen Knick in der Karriere des aufstrebenden Captains geführt. Auf einem überaus seltsamen Planeten habe ich dann damals diese imperiale Pilotin Mirax kennen gelernt. Sie wollte überlaufen und es gab ein paar Dinge, die uns zusammengeschweißt haben. Aber rückwirkend haben wir uns da beide wohl Gefühle eingeredet, die nicht wirklich da waren.

Dann waren da irgendwann noch die Verhandlungen mit Ferit, Arthious und Sel. Die dreckigen Sith hatten mich gefangen genommen und nur im Tausch gegen Gil bin ich wider meinen Willen frei gekommen. Dieses Mal hatte also jemand anderes meinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Allerdings waren die Kosten dafür viel zu hoch. Schließlich war Gil nicht nur Jedi-Rat, sondern hatte auch eine Familie und war mit Tionne verheiratet. Ich musste sie also bei der Suche nach ihrem Mann, falls er denn noch lebte, unterstützen. 

Aus dem aufstrebenden Captain wurde dann schließlich auch der Kommandant der gesamten Streitkräfte der Neuen Republik. Melvar war wohl durchaus der Meinung, dass ich der Aufgabe gewachsen sei. Was den Kampf gegen das Imperium angeht würde ich dem zustimmen. Was den Kampf gegen die politischen Spielchen angeht, stimmte das wohl nicht.


Damit sie nicht noch morgen hier saßen musste er wirklich viele Details weglassen. Der Corellianer hielt kurz inne. Bis dahin hatte er, was seine Karriere anging, als Großadmiral mit Sicherheit den Höhepunkt erreicht.


 „Senator Witanis setzte dem aufstrebenden Captain dann ein Ende. Von diesem Zeitpunkt an war ich nur noch ein Gesetzloser... wenn auch mit Prinzipien und einer beachtlichen Streitmacht. Aber davon habe ich mich bis heute nicht erholt und meinen Platz nicht wieder gefunden. Ich habe mein ganzes Leben für die Republik und ihre Prinzipien gekämpft und dann wird das alles verraten. Damals schien einfach alles zusammen zu brechen und ich wusste nicht mehr, wer die Guten und wer die Bösen waren. 

Dass damals so viele zu mir gehalten haben, hat mir immerhin etwas Halt gegeben. Auch der Kontakt zu den Jedi ist Dank Tionne und Tomm nie ganz abgebrochen und auch meinen Vater habe ich kennen gelernt.“


Bis heute hatte er immer noch nicht verstanden, wie Witanis dieses „Meisterstück“ hatte gelingen könnten. Aber es hatte seinen eh schon negativen Blickwinkel auf die meisten Politiker sicherlich nicht verbessert.


 „Der Kampf um den Todesstern war sicherlich das nächste große Kapitel. Ich muss dir im Übrigen zustimmen, was Needa angeht. Ich glaube, wäre er kein imperialer gewesen, dann wären wir beide beste Freunde geworden. Ich weiß nicht, wie oft ich mit ihm Tee getrunken und Kuchen gegessen habe. Wir waren nur Soldaten, die Befehle ausgeführt haben. Aber was unsere Prinzipien angeht, so waren wir sehr auf einer Wellenlänge. Nur die Interpretation war eine andere. Es war richtig von dir, ihn zu schützen.

Das Verhältnis zur Republik wurde besser, aber dennoch blieben die Forces of Hope bestehen. In etwas kleineren Maßstäben habe ich meine privaten Kämpfe gegen das Imperium und das Böse weitergefochten. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Ich tue mir schwer dabei, meine neue Aufgabe und Position zu finden. Das Gespräch mit Admiral Altmin hast du ja selbst miterlebt. Ich denke dennoch, dass ich persönlich der Grund bin, warum meine Leute nicht vollständig wieder in die Republik integriert werden können. “ 


Auch die Begegnung mit dem Geist namens „Ian“ hatte er schon angesprochen. Auch wenn er heute davon nichts mehr merkte und sich das Problem scheinbar in Luft ausgelöst hatte. Es blieb die Befürchtung, dass diese „Krankheit“ früher oder später wieder zurückkehren konnte. 


 „Der aufstrebende Captain hat es also wie von ihm erwartet bis ganz nach oben gebracht, kam dann ins straucheln und trudelt seitdem ziellos durchs All. Der Krieg bleibt wohl immer Bestandteil meines Lebens, nur das Schlachtfeld kann ich mir vielleicht noch auswählen.“


Das klang merkwürdig und wurde ihm erst jetzt richtig bewusst. Es klang vielleicht auch negativer, als er das selbst sah. Er bedauerte an seiner Geschichte nichts. Lediglich die Ziellosigkeit bereitete ihm etwas Kopfzerbrechen. Padme hatte ihm damals gezeigt, dass es neben dem Krieg auch noch andere Dinge gab. Dennoch hatte es irgendwo einen Punkt gegeben, an dem er sich für den Krieg entschieden hatte. Aber sie? Hatte sie nicht die Wahl, sich für ihre Familie zu entscheiden und nicht hier zu sein? Vielleicht war das aber auch eine Angelegenheit, in die er sich nicht einmischen sollte.


  [ Corellia – Coronet – HQ des Widerstandes - Medizinische Station ] Padme und War


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