Auf Thema antworten

Coruscant • untere Ebene • Honey House • Nekki, Vorin, Mara


Ihre blondrötlichen Haare hingen steil über Vorins Arme hinab und nur seine in ihren Nacken gestützte Hand bewahrte den Kopf vor demselben Schicksal. Schlaff und leblos baumelten ihre Beine, manchmal bei einer Vorwärtsbewegung ihres Bruders zuckend, manchmal durch eigene Träume anzeigend, dass noch Leben in dem Körper steckte. Die Haut war blass und keine Lebensfreude in die verzeichneten Gesichtszüge der Ohnmächtigen gemeißelt. Nekki hätte sie am liebsten angetippt, um sicher zu gehen, dass real war was so surreal wirkte. 


Ihr Jedi macht keine halben Sachen. 


Sie sprach als ob sie keine wäre. Verband sie denn noch irgendetwas mit den Jedi, außer der Beziehung zu ihrem Bruder? Sie hatte sich noch keine Gedanken über ihre Zukunft gemacht. Sich umblickend zeigte sich ein Ende, das Viele erwartete, die keine Perspektive besaßen. Nervös schüttelte sie die Erinnerungen an heilsame Klänge einer ihr unbekannten Realität ab und packte Vorin beim Arm. Instinktiv wusste sie wo dieses Zimmer sein musste, von dem er sprach. Seine Oberarme waren kräftiger geworden seit dem er bei den Jedi trainierte, sie musste umso stärker sein diesem nun erwachsenen Mann immer noch die ältere Schwester sein zu können. Sie gingen um eine von Schatten bepflasterte Ecke, die nur kurz den schlechten Zustand der Hausfassaden dieser untersten Ebene aufdeckte, indem ein findiges Auge ein paar Risse unter der überstrichenen  Farbschicht an der Wand ausmachen konnte. Eine Treppe mit rotbraunem Holzgeländer, dessen Handlauf auf dünnen inzwischen drehbaren Stangen gestützt war, wartete auf sie, in einem Bogen immer weiter hinauf zu einem Gang führend. Der Gang war nicht wie der letzte, in dem sie gestanden hatten, von Türreihen gezeichnet. Nur vereinzelt zeigten sich Zimmer, viel präsenter waren weiße Lichter an der Decke, die in ovalförmigen Glaskörpern eine hellere Atmosphäre als sonst im Bordell schufen, und ein paar Automaten, die abwechselnd Präservative, Getränke, oder auch Süßes bereithielten. Sie gingen weiter durch eine in der Mitte befindlichen Türe mit der dicken und verschnörkelten Aufschrift "Privat", hinter der die Atomaten endeten und nur noch vereinzelte Türen und ein paar exotische Pflanzen mit giftgrünen Stängeln und trichterförmigen blauen Blüten standen.  


Sie sprachen kein Wort und ihr lag nichts daran ihren Bruder nach dieser Geschichte auszuhorchen. Was mit seiner Freundin geschehen war ging nur ihn etwas an! Diskretion war ein unterschätzter Wert. Der Mensch sprach wenn er sprechen wollte und schwieg wenn er für sich behalten mochte. Nicht alles musste ausgesprochen, durchgekaut und zerlegt werden wie es die Psychologen und selbsternannten Analytiker gerne taten. Verdrängung war oft genauso heilsam! Die Welt war wie sie war, Niemand konnte daran etwas ändern! Dinge wurden nicht ungeschehen, in dem man sie auf ein Podest hob und durchwühlte.  Sie hatte gelernt, dass man vor allem lernen musste sie zu überstehen und für die Zukunft stark zu sein, Vergessen war nicht besser oder schlechter als jedes andere Mittel, das einem die Kraft gab weiterzugehen und dem Schicksal ins Gesicht zu spucken. 

In der Gangmitte standen die „Freunde“ Vorins. Dass er mit aller Kraft versuchte ihnen auszuweichen und vorher nach rechts in ein Zimmer abbog, sagte ihr mehr als genug. Sie würden fragen, sie kannten nicht den Wert des Schweigens. Wäre es etwas Gutes, würde ihr Bruder dann nicht freudig in ihre offenen Arme fallen und sich bereitwillig ausheulen? Stattdessen versuchte er es zu vermeiden, wie man eine Krankheit vermeiden wollte, die einen schwach machte. 


Nekki ging um aus einem der Automaten eine Wasserflasche herauszulassen, den Verbandskasten fand sie daneben in einer Klappe an der Wand, die ein großes Medi Symbol auf sich trug und wo rechts nebendran ein elektrischer Feuerlöscher an einem Haken hing, ebenso wie ein gelber Alarmknopf in einem kleinen Glaskasten. Bei den modernen Feuerscannern würde jedoch niemals jemand den Knopf drücken bevor nicht schon von diesen Alarm ausgelöst worden wäre. Der Verbandskasten war schwerer als sie gedacht hätte, er musste noch einige weitere medizinische Instrumente beinhalten. Dabei war der gelbe Plastikquader gar nicht besondern groß und würde in jede normale Schublade passen. 


Coruscant • untere Ebene • Honey House • Sarahs hintere Privaträume • Nekki, Vorin, Mara, Jibrielle, Joseline, Steven


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
Zurück
Oben