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- Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – Mit Tylaar -


Noa war froh, als sie mit der Behandlung des Jedi fertig war. Seine Wunde zu versorgen hatte sie mehr angestrengt, als sie gedacht hatte. Es war keine gute Strategie, wenn das Team nur aus zwei Leuten bestand und sich beide anschießen ließen. Das mussten sie beim nächsten Mal besser machen. Der kräftige Schluck Wasser, den sie aus einer der Flaschen nahm, tat sehr gut und sie hockte sich für einen Moment auf den Boden. Tylaar bewegte stattdessen seinen Arm, streckte ihn und drehte ihn probehalber ein wenig. Der Verband hielt, was Noa ungemein erleichterte. Es wäre doch sehr peinlich gewesen, hätte sich ihr sorgfältig arrangiertes Werk direkt bei der winzigstens Muskelbewegung verabschiedet. Als Tylaar ihre Arbeit jedoch bewertete, rollte sie finster mit den Augen. Die Anerkennung selbst tat ihr gut, keine Frage, aber hatte er sie gerade wirklich ein Mädchen genannt? Für ein Mädchen, das seinem Bruder über die Schulter geschaut hatte, war der Verband eine Meisterleistung? Was war denn das für ein bescheuerter Kommentar? Der Typ kam sich wohl verdammt wichtig vor, mit seinem tollen Lichtschwert und dieser hinrissigen Idee, mit einem herunter gekommenen Gebäude Schutz zu suchen, in dem es noch nicht mal eine richtige Sitzgelegenheit gab! Für ein Mädchen....pffft. Am liebsten hätte Noa ihn mit seinen bescheuerten Sprüchen sitzen gelassen und sich selbst einen Weg zurück gesucht. Wofür brauchte sie den, um wieder ins Hauptquartier oder nach Hause zu kommen? Bitte, sie war alt genug und kannte Coruscant in- und auswendig. Sobald sie sich in Sicherheit wog hätte sie Ramón oder Pablo benachrichtigt und sich wieder zusammen flicken lassen. So einfach war das. In der Zeit konnte Mister Jedi hier herum sitzen und Däumchen drehen, oder sich von einer weiteren Patrouille Sturmtruppen noch ein Paar Löcher in die Schulter schießen lassen. Ihr doch egal. 


Aber natürlich ging sie nirgendwo hin. Wäre er irgendwer gewesen, hätte sie es vielleicht sogar tatsächlich gemacht, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie Ärger bekommen würde, würde sie ihn einfach stehen lassen. Für die Defender war er nicht nur irgendjemand. Er war ein Jedi, eine starke und brauchbare Waffe im Kampf gegen das Imperium. General Grant würde ihr den Kopf abreißen, oder – noch schlimmer – ihr nie wieder einen Auftrag erteilen, sollte sie den Jedi verlieren. Und dass, wo er, Grant, ihr doch gerade zum ersten Mal eine wirklich wichtige Aufgabe zu erledigen gegeben hatte. Mitten in ihre Gedanken hinein erschreckte sie sich ziemlich, als Tylaar auf einmal wieder etwas sagte, und dass, obwohl seine Stimme ganz leise war. Er hatte sich bedankt, ganz normal, ganz ehrlich, so wie sich jeder normale Mensch bedankte. Außerdem sah er sie an, mit einem ziemlich undeutbaren Ausdruck im Gesicht, und fragte sie dann, wo genau sie getroffen war, denn er musste sich um ihre Verletzungen ebenfalls kümmern. Geschlagen von seiner Freundlichkeit, die ihre eigenen scharfen Gedanken vollkommen ungegründet erscheinen ließ, konnte sie im ersten Moment nichts erwidern. Plötzlich kam sie sich schlecht vor..


„Ich bin am linken Arm getroffen.“


Antwortete sie möglichst natürlich, um sich nicht durch einen zu agressiven oder verwirrten Tonfall zu verraten. Tatsächlich klang ihre Stimme kein bisschen normal. Noa war einfach nicht gut darin anderen etwas vorzumachen. Sie zog ihr Jacke aus, die an den Rändern um ihre Wunde herum bereits ausgefetzt war und mit Blut voll gesogen war. Es brannte wie Feuer, als der Stoff über das offene Fleisch streifte und Noa zog scharf die Luft ein. Sie hielt Tylaar den Arm hin und wandte ihren Kopf in die andere Richtung. Bei sich selbst konnte sie eine solche Verletzung nicht gut sehen.


„Na dann... mal los.“


Sagte sie blöde, weil ihr nichts besseres einfiel. Wie konnte jemand im einen Moment nur dämlich sein und dann wieder so... nett? Noa hasste es, zum einen als Klischee abgestempelt zu werden (ein Mädchen zu sein, das nichts konnte als seinen großen Brüdern nachzueifern) und zum anderen, wenn Leute ständig einen vorhandenen Altersunterschied heraus hängen lassen mussten, nur weil sie vielleicht ein paar Jahre älter waren. Fehlte nur noch, dass er sie „Kind“ nannte. Das sollte er sich mal wagen! Sie würde ihm eine reinhauen.


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Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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