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Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan


Gebannt hörte Dan den Worten des Sith zu. Hier und da legte sich seine Stirn in Falten, denn mit einer Antwort dieser Art hatte er nicht gerechnet. Er hatte das Bild, das er über die Sith besaß und inwieweit er ihre Aufgabe innerhalb des Imperiums sah, dargelegt und er war überzeugt gewesen, dass es zumindest in groben Zügen ebenfalls den persönlichen Ansichten eines Sith entsprechen müsste. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er nun eine so entgegen gesetzte Erwiderung erhalten würde. Nicht dass er sie grundsätzlich in Frage stellte und nur auf seinen Standpunkt pochte, denn das Gegenteil war der Fall. Er  fand es umso interessanter, seinen Ansichten die eines wahren Sith entgegen gesetzt zu bekommen, denn wer sollte über solche Dinge besser Bescheid wissen als ein Sith selbst.  


Auch wenn er noch nie auf dieser Weise über das Sith-Dasein nachgedacht hatte, war ihm natürlich bewusst, dass die Sith ebenso nach persönlicher Macht strebten, so wie es jeder Politiker oder Oligarch ebenso tat. Er hatte schlicht mehr Einsatz für die Sache, welche sich die Mächtigen des Imperiums verschrieben hatten, erwartet. Er verstand zwar  selbstverständlich die Aussagen von Draconis, aber vielleicht war seine eigene Sicht in ihrer Art auch einfach zu engstirnig und er konnte das, was sich hinter den Worten des Sith verbarg, nicht vollends begreifen, da er nicht das erlebt und erlernt hatte, wie es der Sith-Lord getan hatte. Es dauerte einige Momente, bis er wieder seine Gedanken beisammen hatte, um seinem Gegenüber zu antworten.


”Desillusioniert?”, begann er mit einem selbstbewussten Gesichtsausdruck. ”Nein, desillusioniert bin ich bei weitem noch nicht. Vielmehr ist es für mich von größtem Interesse, die Ansichten eines wahrhaften Sith über solche Dinge zu erfahren. Auch wenn ich nicht bestreiten mag, dass mich eure Antwort sehr überrascht hat.”


Er verschränkte leicht die Arme und strich sich nachdenkerisch mit der Hand über sein Kinn.


”Die Sith verfolgen also durch und durch egoistische Ziele, wenn ich euch richtig verstanden habe…”, er zögerte einen Moment, da er kurz nachdachte, was die angemessene Anrede für einen Sith war”…Lord Draconis, und vor allem versuchen sie ihre persönliche Macht zu mehren und anzuhäufen.”


Sein Ton war weder skeptisch, noch tadelnd - dieser Sinn lag dem Chiss fern. Sein Ton war eher der eines neugierigen Studenten, dem der Professor ganz neue Wege offenbart hatte und zu dessen Verständnis er nur in langsamen Schritten gelangen konnte. Seine Gedanken schweiften wieder ab und er dachte darüber nach, wozu er in der Lage wäre, wenn er den Lehren der Sith folgen würde. Er würde sich von seinem Vater und von seinem Halbbruder lossagen können... nein, er würde sogar die Macht besitzen, sich für all das, was sie getan hatten, an ihnen rächen zu können. Die Wut stieg wieder in ihm auf, gemischt mit der Herrlichkeit dieser Vorstellung. Vielleicht würde er eines Tages in der Lage sein, ihnen ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen.  


”Eure Worte erscheinen mir einleuchtend, dass all jene, die unter dem Imperator mehr oder weniger seine Diener sind, seine Sklaven…”, er benutzte bewusst die Begrifflichkeit des Sith, auch wenn sie ihm nicht wirklich zusagte, ”aber eure Ausführung klingt ebenso nach einem extrem ausgeprägten Einzelgängertum der Sith, wieso seid ihr dann noch ein Teil des Imperiums, ein Teil des Sith-Ordens? Warum dient ihr dem Imperator? Wäre es nicht einfacher, sich von all dem loszusagen und seine Stärke auf eigenen Wegen zu fördern… um dann gegebenenfalls zurückzukehren, um die Macht zu ergreifen, wenn die Stunde geschlagen hat?”


Er riss sich einen Moment aus seinen Gedankenspielen heraus und sah den Sith etwas zurückrudernd an.


”Das ist natürlich alles nur rein hypothetisch meinerseits gedacht. Ich versuche nur, euer Gesagtes besser verstehen zu können.” Er dachte noch einen Moment nach ”Oder dient euch der Sith-Orden lediglich dazu, eure Macht zu vergrößern und eure Fähigkeiten zu erweitern? Und das Imperium ist nicht mehr als der praktischste Apparat, um früher oder später größtmögliche Macht auszuüben?”


Er dachte an die Erwähnung des Bürgerkriegs innerhalb des Sith-Ordens, der auf Bastion unzählige Opfer gekostet hatte. Eine schreckliche Sache, wenn man bedachte, dass die gesamte Konzentration der Zerstörung der Neuen Republik gelten sollte.


”Also leben die Sith nach der Devise, dass sich nur der Stärkere durchsetzt und diejenigen, die ihnen nicht gewachsen sind, ihre Diener sind oder sterben. Aber wenn die Truppen schwächeln, wo liegt der Fehler darin, ihnen ihre Fehler aufzuzeigen, so dass sie es das nächste Mal besser tun werden? Es wäre doch völlig… unökonomisch, sie ihrem Schicksal zu überlassen, wenn sie in Not sind, nur um ihnen ihre eigene Unzulänglichkeit zu demonstrieren, die im Kampf wohl letztendlich immer mit dem Tod bestraft wird…”


Unökonomisch, dieses Wort traf es ganz gut, auch wenn es ihn an das halbe Jahr erinnerte, als er sich mit den lästigen Wirtschaftswissenschaften an der Universität beschäftigt hatte. Die Sicht, dass Schwächere den Sith zu dienen haben, leuchte ihm ein, aber es klang so, als wäre der Sith bereit, imperiale Truppen regelrecht zu verheizen, wenn sie denn unfähig waren. Und mit diesem Gedanken konnte der junge Chiss sich nicht anfreunden, denn letztendlich kämpften sowohl der Soldat als auch der Sith für das Imperium - vielleicht unter anderen Voraussetzungen und mit anderen Vorstellungen, aber letztendlich ging es doch nur um den Erhalt des Imperiums. 


Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan


Gib den zweiten Namen ein: leia chewbacca han
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