- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Zimmer - allein -
Catherine saß mit ernstem Blick vor dem Holoschirm. Sie sah die Live-Ausstrahlung einer Veranstaltung, die die Widerständler auf Coruscant entmutigen sollte. Das Imperium zeigte seine Macht. Kraym zeigte seine Macht und er demonstrierte den unbändigen Willen, den aufmüpfigen Untergrund Coruscants und ebenso vom Rest der Galaxis zu entkräften. Es war kaum zu fassen, auch wenn jeder bereits damit gerechnet hatte, dass so etwas kommen würde. Die Medien auf seiner Seite zu haben, war von Vorteil, den der Imperiale jetzt nutzte. Er erreichte damit die komplette Öffentlichkeit. Es war undenkbar, dass jemand in diesem Augenblick nicht vorm Holonet saß und wenn dem so war, so würde Mundpropaganda den Rest erledigen.
Die Ansprache in der Kraym die Bevölkerung dazu aufrief den Widerstand zu bekämpfen, war jedoch nicht das Schlimmste an der ganzen Sache. Viel schlimmer und viel aufwühlender wohl war die Inszenierung, die auf die große Rede folgte. Es waren Leute aus Catherines Reihen, Freiheitskämpfer, die gegen das imperiale Regime vorgingen, welche nun vor einem gewaltigen Mob vorgeführt wurden. Männer und Frauen verschiedener Spezies, sie sahen blass und krank aus, zermürbt und demotiviert. Tausende, wenn nicht sogar Millionen Coruscanti standen auf dem Platz und jubelten, als das Urteil verkündet wurde: Bildung einer terroristischen Vereinigung, Widerstand gegen die imperiale Staatsgewalt, Hochverrat!
Die Strafe dafür sollte der Tod sein, ein erschütterndes Urteil, das sogar eine bodenständige Frau wie Catherine aus der Bahn warf.
Sie saß im Schneidersitz auf ihrem Bett. Schon seit einer Weile war sie hier im Honey House untergetaucht. Vom Geheimdienst hatte sie seit dem Vorfall im geheimen Vesteck nichts mehr gehört. Chris und Claire... eigentlich hätten sie hier sein sollen, doch auch auf sie war sie während ihres Aufenthalts nicht gestoßen. Von den anderen Anwesenden der Besprechung hatte sie nicht einmal eine Information wie und ob sie überhaupt entkommen waren. Sie selbst hatte sich wieder gefangen. Die Wunde war verheilt und würde nur als weitere Narbe an ihrem Körper ihr abenteuerliches Leben bezeugen. Die junge Frau war ausgeruht und es fehlte ihr an nichts... oder fast nichts, denn eines fehlte ihnen wohl allen in dieser Zeit - Die Freiheit!
Fassungslos ließ sie die Bilder der Hinrichtung an sich vorbeiziehen, hörte sie die jubelnden Stimmen der Zuschauer, allesamt Anhänger des Imperiums oder jene, die sich nicht trauten etwas gegen dieses Regime zu unternehmen... Catherine wurde schlecht und sie wandte den Blick ab. Wie konnte das alles nur geschehen? Es war wie in einem schlechten Film. Seit wann sollten öffentlich verrichtete Todesstrafen wieder legitimiert sein?
Es vergingen noch einige Minuten. Den Holoschirm hatte sie bereits deaktiviert, doch jetzt musste sie sich erst wieder fangen. Es war höchste Zeit, dass sie selbst Kontakt zum Geheimdienst aufnahm, wenn dieser denn überhaupt noch existierte. Sie musste nur noch darüber nachdenken, wie sie das anstellen sollte...
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