[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa
Noas Ausführungen über das von ihr bevorzugte Bistro erfüllten Cris nicht unbedingt mit Vorfreude auf den „Gaumenschmaus“ der sie dort erwarten mochte. Auf der anderen Seite konnte es nicht viel schlimmer sein als die gegrillte Bohrratte, die einmal in einem Camp der Nova Force kredenzt worden war – oder imperiale Gefängniskost, falls man dort als Gefangener überhaupt ernährt wurde. Nein, eigentlich konnte er sich kaum darüber beklagen, dass sie sich offenbar genug auskannte, um eine Lokalität zu nennen, in der man halbwegs genießbar essen konnte.
„Als Bewohner dieser Galaxis lernt man schnell, nicht mehr nach den Inhalten diverser Speisen zu fragen“, gab er daher auf Noas Frage zurück. Insbesondere nicht als Bewohner einer Galaxis, die Spezies wie die Hutts oder die Kubaz beherbergte. Als Mensch hatte er immer noch das Glück, dass er viele fremdartige Gerichte zwar für ungenießbar halten mochte, sie ihn aber kaum umbringen würden, wenn er sie verzehrte.
„Gehen wir.“
Ohne Umstände ließ Cris die ortskundige Noa wieder einmal die Führung übernehmen und folgte ihr in einem halben Schritt Abstand, nicht ohne es sich nehmen zu lassen, ihre Umgebung genauestens zu beobachten. Die erste Gefahrensituation ließ nicht lange auf sich warten – alleine aufgrund ihrer behörnten Schädel strahlten die Devaronianer, die sich ihnen durch die schummrige Gasse näherten, ein gewisses Maß an Bedrohung aus. Zwar ließen ihre Körpersprache und andere Indizien aus Cris’ militärisch geprägter Sicht darauf schließen, dass die Nichtmenschen nichts vorhatten, doch Cris’ Rechte wanderte automatisch in Richtung des unter seinem Hemd verborgenen Blasters. Vermutlich griff auf der anderen Seite ebenfalls mindestens eine Hand nach einer Waffe – auf Coruscant, in Coruscants Unteren Ebenen, war so etwas vermutlich ebenso Routine wie das Verschließen der Haustür, wenn man selbiges verließ.
Dann war der Moment vorbei – und kein Blut war vergossen worden. Eine willkommene Abwechslung.
Das Totis machte indes tatsächlich den Eindruck einer behelfsmäßig eingerichteten Feldküche – zumindest was Materialien und Qualität der Einrichtung anging. Cris befürchtete fast, der Stuhl, auf den er sich Noa gegenüber setzte, würde unter seinem nicht übermäßig hohen Gewicht zusammenbrechen. Immerhin flackerte die holographische Speisekarte nur sporadisch und ließ es zu, ohne viel Fantasie das limitierte Angebot des Bistros zu ergründen.
„Kaf wäre sehr willkommen“, stimmte er Noa lächelnd zu.
„Sogar die Sorte, die man für gewöhnlich zur Auflösung von Durastahl verwendet…“
Abgesehen von dieser offensichtlichen Wahl bot die Speisekarte tatsächlich einige abenteuerliche Optionen. Und die Waffeln, die Noa erwähnt hatte – die klangen von Minute zu Minute verlockender.
„Kaf. Und eine Portion von diesen… Waffeln“, orderte Cris daher bei dem weit über seine besten Tage hinaus gealterten Servierdroiden, der Noa und ihn mit blecherne Stimme nach ihren Wünschen befragt hatte und mit quietschenden Servos wieder abzog, als er auch ihre Bestellung eingeholt hatte.
„Erzählen Sie mir von Ihrer Gruppe“, forderte er Noa schließlich aus heiterem Himmel auf, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich niemand in Hörweite befand, nichtsdestotrotz um einen gedämpften Tonfall bemüht.
„Wie gut sind sie organisiert? Gibt es Erfolge? Arbeiten sie mit Elementen der Republik zusammen… mit den Jedi?“
[Coruscant, Untere Ebenen, Café Totis] – Cris, Noa