[Coruscant, Raumhafennähe, Noas Wohnung]- Noa, Cris
Lächelnd sah Cris Noa hinterher, als sie aus dem Bett stieg und mit dem Hinweis, ins Bad zu schlüpfen, das Schlafzimmer verließ. Ein wenig bedauerte er es, dass sie dabei die Bettdecke um sich geschlungen hatte und ihm so den Ausblick auf ihren fabelhaften Körper verwehrte. Sie war wunderschön – in seinen Augen musste sie sich nicht unter schwerem Stoff verstecken, zumindest nicht, solange er der einzige war, der sie sehen konnte. Möglicherweise sah sie das in Bezug auf ihn ähnlich, denn nachdem sie die Decke entwendet hatte lag er selbst splitternackt in ihrem Bett ohne die Möglichkeit, sich mit irgendetwas zu bedecken.
Seufzend rollte er sich schließlich ebenfalls hinaus und bückte sich nach seinen Klamotten, um sich zumindest mit seinen Shorts zu bekleiden und so für ein Mindestmaß an Anstand zu sorgen, bevor er ihr in den Hauptraum ihrer kleinen Wohnung folgte. Irgendwo auf halbem Weg hatte sie die Bettdecke fallen lassen, weswegen er sie aufhob, zurück zum Bett brachte und dort eher schlecht als recht zusammengefaltet ablegte. Erst dann orientierte er sich endgültig in Richtung des Kühlschranks, wie sie es ihm empfohlen hatte, allerdings nicht ohne auf Höhe der vermutlich verschlossenen Tür zum Badezimmer stehen zu bleiben. Das leichte Plätschern von Wasser verriet ihm, das Noa wohl gerade unter der Dusche stand, eine Vorstellung, die er mit optisch sehr ansprechenden Bildern assoziierte. Fast hätte er vergnügt vor sich her gepfiffen, als er schließlich an ihre Kühleinheit trat und öffnete, um sich einen Anblick über das nicht unbedingt reichliche, doch ausreichende Angebot zu machen, das Noa vorrätig hatte.
Gerade hatte er sich für ein Gericht entschieden – es wirkte wie der Rest einer früheren Mahlzeit, der durch die Kühleinheit länger haltbar gemacht wurde – als ihre Stimme ihm verriet, dass sie aus dem Badezimmer zurückgekehrt war. Er schloss die Kühleinheit wieder, drehte seinen Kopf in ihre Richtung – und lächelte breit.
Sie hatte sich einen Zopf geflochten, der ihr seitlich über die Schulter fiel, nicht so verwegen und anregend wie ihr offenes Haar, doch trotzdem ansehnlich. Das anscheinend seidene Hemd, das sie trug, ließ den Betrachter ihre aufregenden Kurven zumindest erahnen und dank der kurzen, enganliegenden Hose – von dafür vorgesehenen Fachbegriffen hatte Cris keine Ahnung – kamen ihre schönen glatten Beine effektvoll zur Geltung. Er wusste nicht, ob sie sich auch so anzog, wenn sie alleine in ihrer Wohnung war, oder ob sie ihm ausdrücklich gefallen wollte, er wusste nur, dass sie ihn so, wie sie jetzt lässig neben ihm am Schrank lehnte, mühelos um ihren Finger hätte wickeln können – wäre das nicht schon längst geschehen.
„Das klingt perfekt“, erwiderte er auf ihren Vorschlag, den Rest des Abends damit zu verbringen, sich auf ihrer Couch Holodramen anzusehen. Der Abend war zu spät, um noch irgendetwas anderes anzufangen, und die Vorstellung, mit ihr im Arm auf ihrer Couch zu sitzen und sich von einem Film berieseln zu lassen hatte durchaus ihren Reiz. Natürlich hatte alles seinen Reiz, wenn es damit zu tun hatte, dass er in ihrer Nähe war. Bereitwillig schloss er seine Arme um sie, als sie näher an ihn herantrat. Sie roch frisch, angenehm mit einer leicht fruchtigen Note, doch immer noch war es ihr unverwechselbarer, eigener Geruch, der Cris‘ Wahrnehmung dominierte. Der Geruch, der ihm den Kopf verdrehte.
Er zuckte nicht zurück, als ihre Finger das Andenken berührten, das der Schockstab des imperialen Zollbeamten ihm verpasst hatte. Vielleicht bildete er es sich ein, aber er empfand es so, als würden ihre vorsichtig tastenden Finger seiner geschundenen Haut an dieser Stelle Linderung verschaffen.
„Ich hatte dir doch erzählt, dass es Komplikationen mit dem imperialen Zoll gab…“, erklärte er ihr leise, bevor er ihre Hand, die seinen Bauch berührt hatte, nach oben führte und liebevoll küsste.
„Halb so wild. Es ist nichts weiter passiert – sie konnten mich jedenfalls nicht davon abhalten, zu dir zu kommen.“
Er lächelte, doch dieses Mal kostete ihn dieses Lächeln mehr Mühe als üblicherweise, wenn er in Noas Nähe war. Er wollte nicht, dass sie sich auch noch seinetwegen Sorgen machen musste.
„Hey… warum suchst du dir nicht schon einen Film aus und ich verschwinde noch kurz unter der Dusche?“
Als er sie an sich drückte, fühlte sich das seidige Hemd, das sie trug, fast so geschmeidig an wie ihre Haut.
„Du hast Recht, meine Sachen sind schon auf der Empress. Darüber müssen wir uns keine Gedanken machen.“
Ein kurzer Kuss für ihre Lippen, dann löste er sich von ihr und ging seinerseits ins Badezimmer, wo sie ihm vorausahnend ein Handtuch bereitgelegt hatte. Er brauchte nicht lange und als er schließlich wieder aus der Kabine und vor den Spiegel trat, warf er lediglich einen kurzen Blick auf sein Spiegelbild. Doch ganz gut zu erkennen war die Bissspur, die sie an ihm hinterlassen hatte, und deren bloßer Anblick einen wohligen Schauer seinen Rücken herunterlaufen ließ. Er liebte sie so sehr… aber irgendwie war immer noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, es ihr zu sagen. Fürchtete er sich vielleicht einfach vor einer Antwort? Aber warum?
Während er wieder aus dem Badezimmer trat, war Noa damit beschäftigt, sich ihrerseits etwas zu Essen vorzubereiten, weswegen er die Chance nutzt, in ihr Schlafzimmer zu schlüpfen und sich zumindest sein Hemd zu den Shorts überzuziehen – trotz oder vielleicht wegen des erratischen Heizsystems in ihrer Wohnung war es doch etwas zu kalt, fast nackt herumzulaufen.
Als er zurückkehrte, pirschte er sich fast an die arbeitende Noa heran, legte seine Arme um ihren Bauch und küsste ihren Nacken.
„Kann ich dir helfen?“, fragte er leise, während er sich leicht an sie lehnte und sich zum wiederholten Mal fragte, womit er es plötzlich verdient hatte, so glücklich zu sein wie in diesem Moment.
[Coruscant, Raumhafennähe, Noas Wohnung]- Noa, Cris