Coruscant, Jedi-Tempel, im überfluteten Kellerraum: Wes, Duska, Alisah, Ribanna, Tara, Rick, Radan, Keeda
Es konnte nicht mehr schlimmer kommen, dachte Ribanna und fand alles entsetzlich fatal und vor allem peinlich! Um ihre Stiefel, zum Glück hatte sie welche an, schwamm nun aller mögliche Unrat! Sogar Spritzen! Tote Ratten! Kot! Alles umspülte ihre Beine!
Doch die Anderen beruhigten sie alle! Bereits beim Feuer hatte Wes gesagt, dass es nicht schlimm sei, sie hätte Talent für die Machttechnik Pyrokinese, doch Jedi würden sich beherrschen oder so. Ribanna war so aufgeregt gewesen, dass sie kaum den Worten folgen konnte. Sie sollte auf jeden Fall ruhig bleiben oder werden und tief durchatmen und an etwas Schönes denken. Bloß ihr fiel nichts ein! Wenn sie an Chalacta dachte und sich jetzt etwa den schönen Tempel vorstellen wollte, sah sie das Feuerritual vor Augen! Es hatte sie jedes Mal in Rage gebracht.
Nun war ihr das schon wieder passiert und jetzt wurde das Kellergewölbe überflutet. Tara meinte, es sei doch niemand zu Schaden gekommen. Ja, wenigstens etwas Gutes! Auch meinte sie, dass sie doch nicht alleine sei und es ruhig mal den Anderen überlassen sollte, alle zu retten bzw. die Herausforderungen zu meistern. Ja, Ribanna sollte sich wirklich mal zurück nehmen. Aber, Tara erwähnte auch selbstkritisch, dass sie sie verstehen könnte und zählte ihre Fettnäpfchen auf, in die sie getappt war und was ihr alles so passiert sei. Da kam schon allerhand zusammen. Sie hatte ihrem Meister Dinge an den Kopf befördert. Autsch! Als Tara dies erwähnte, wanderte Ribannas belustigter Blick unwillkürlich zu Wes. Ein Aquarium an Bord eines Raumschiffes zerstört?! Jetzt musste Ribanna doch schmunzeln und sie brachte froh, dies zu hören, heraus:
„Was, ein Aquarium?! Ihr hättet die Schwebelosigkeit einschalten sollen! Dann wären große Wasserblasen herumgeschwebt samt Fischen, aber vielleicht hätte dies geholfen, das Raumschiff zu retten, allerdings wärt ihr auch umhergeschwebt. Wer ist Waldemar? Hieß so ein Fisch?“
Jetzt schmunzelte Ribanna fast spitzbübisch. Sie stellte sich die Sache sehr witzig vor. In dem Moment wurde ihr leichter ums Herz. Sie war also nicht der einzige Tollpatsch der Jedi-Geschichte!
Auch Wes beruhigte sie auf spaßige Art und Weise. Der Boden gehörte gereinigt, aber nicht unbedingt so oder so ähnlich meinte er zu ihr und dies ließ wieder ein verlegenes Lächeln über ihr Gesicht huschen und ihre Angespanntheit wich. Langsam aber sicher hörte ihr Puls auf zu rasen und ihr Herzschlag normalisierte sich, die Muskeln entkrampften und ihr Atem wurde langsam und ruhig. Doch auch er meinte, dass sie sich nichts mehr wünschen sollte, da nur Unsinn bei raus kam, wie sich gerade gezeigt hatte und das ihre Ausbildung langsam beginnen sollte. Ja, auf ihre Ausbildung freute sie sich sehr. Sie nickte nur. Sie mussten wohl in die Richtung, aus der der widerliche Wasserschwall kam. Ja, das war sinnig!
Tara meinte nun zu ihr, dass sie sich Wärme vorstellen sollte, ohne sich selbst in Flammen zu setzen. Das versuchte Ribanna gleich in die Tat umzusetzen. Sie dachte an ihre Zieh-Mutter und ihr wurde warm ums Herz, das Feuer der Geborgenheit und Liebe wurde von ihr entfacht. Die starke Traurigkeit und der Herzschmerz wegen ihres Ablebens waren einem wohligen Erinnerungsgefühl und Akzeptanz gewichen.
In den Kellergewölben stank es zeitgleich furchtbar nach Kloake und sie würden wohl alle den schrecklichen Gestank annehmen. Er führte zum Würgereiz und wirkte, da er so streng war, regelrecht zu Verätzungen der Luftwege, wenn es auch zum Teil Einbildung war!
Doch nun trat Tara nah an Ribanna heran und riet ihr, nichts von Alisah zu lernen! Verblüfft schaute die Anwärterin hoch. Man hatte ihr bislang im Leben beigebracht, den Leuten eine weitere Chance zu geben und dies hatten sie den Gläubigen auch so nahe gebracht und eingeflüstert und gelehrt. Sie selbst war noch jung und naiv, doch war das im Sinne der Jedi, was Tara ihr gerade riet? Bislang hatte Alisah ihr nichts Falsches beigebracht, wie Tara selbst zugab. Alisah war so freundlich. Sie würde doch hoffentlich keine bösen Hintergedanken haben. Ribanna wusste nun nicht, wie sie sich verhalten sollte. Leicht irritiert ging sie weiter und schwieg, während die Gedanken durch ihren Kopf rasten. Sie wollte sich nicht dazu äußern. Sie fand dies das Klügste. Sie würde versuchen, einen Mittelweg zu finden. Sie würde die Jedi um Rat bitten, aber Alisah eine Freundin bleiben. Allerdings hatte Alisah von sich aus, als Erste ihr geholfen und ihr etwas gezeigt. Sollte sie dies ablehnen?! Wohl kaum! Das Leben konnte kompliziert sein!
Sie mussten ewig durch die elende Brühe laufen und auch Tara erwähnte nun, dass sie sich dies anders vorgestellt hätte. Tara schlug vor, das Atemgerät zu benutzen. Ribanna hatte keins. Sie hatte so gut wie nichts eingepackt. Daher hielt sie sich nun ein Taschentuch vor Mund und Nase.
Irgendwann kamen sie am Etappenziel an und Tara drehte den Hahn zu und somit konnte das Wasser nun nicht noch mehr steigen. Ribanna war nun deutlich erleichtert und wirkte richtig aufgedreht.
Nun sollte es weiter zum Berg gehen. Sie war richtig zappelig und es konnte ihr gar nicht schnell genug dahin gehen. Immer noch konnte sie sich den Berg nicht wirklich vorstellen. Sie liefen jetzt alle auf einem schmalen Seitenweg hintereinander neben der Kanalisation lang. Ribanna hatte Angst in die Brühe zu fallen, da es wirklich schmal war und rutschig obendrein. Es war natürlich besser, als weiter durchs Abwasser zu waten. Sollte man aber ausrutschen, dann würde man allerdings nicht nur mit den Stiefeln in der Brühe stehen, sondern wohl völlig darin baden. Schaurig ekliger Gedanke! Ribanna versuchte ihn beiseite zu schieben. Ein Blick zur Decke zeigte an, dass der Berg nicht weit sein konnte. Sie war bereits felsig.
Irgendwann betraten alle eine alte Hebebühne. Statt runter brachte sie alle hoch hinauf. Dort standen sie dann tatsächlich auf einem Berg mitten im Tempel. Das war seltsam und merkwürdig! Tara zeigte auf alte Schriftzeichen und Säulen. Fasziniert stand Ribanna nur da. Das sie heute noch sowas Schönes sehen würden, wer hätte dies gedacht. Dennoch stanken alle nach Kloake. Ribanna sehnte sich nach einem Bad. Sie standen hier, geschichtsträchtig und anmutig vor den Ruinen des alten Tempels und stanken, was das Zeug hielt.
Dennoch war es ein unbeschreiblicher Augenblick. Besonders, als sie alle am verfallenen Eingang ankamen. Ein Hologramm ging an. Ein alter Jedi-Meister begrüßte sie alle. Er hielt eine Willkommensrede. Ribanna lauschte ihm ganz andächtig. Es war ein wundervoller Augenblick und dafür hatten sich die Strapazen gelohnt. Und dann spürte Ribanna es endlich auch-die Macht.
Coruscant, Jedi-Tempel, oben auf dem Berg vor Tempelruine-Eingang mit Hologramm: Tara, Wes, Ribanna, Keeda, Alisah, Radan, Rick, Duska