(Brena Duad'sguad, whiphidische Jedi-Ritterin)
Coruscant - Jedi-Tempel, Hangar - vor dem MedRunner »Ibbot« – Qan mit NPCs in der Nähe – Brena mit Heiler-NPCs
Die Denon-Hilfsmission aufzugeben war sicherlich keine leichte Entscheidung gewesen und der Macht sei Dank oblag es nicht Brena, diese zu treffen. Sie hätte auch nicht in der Haut desjenigen stecken wollen, der diese gefällt hatte, obwohl es aller Wahrscheinlichkeit ohnehin eine des Ratsgremiums gewesen war. Verstehen konnte sie diese Entscheidung allemal, jedenfalls wenn man den dramatisch klingenden Berichten Glauben schenkte, die aus Coruscant eintrafen. Denon war zwar nach wie vor weit davon entfernt, ein Ort des Frohsinns zu werden, aber die Lage war zumindest soweit unter Kontrolle, dass die lokalen Organisationen damit fertig wurden und darüber hinaus waren auch weiterhin die Hapaner im Hilfseinsatz – was auch immer sich diese genau davon versprachen, denn umsonst rührte ein Hapaner keinen Finger. Was die Königinmutter auch immer zu der spontanen Hilfsbereitschaft verleitet hatte, konnte einer Jedi-Heilerin allerdings auch egal sein, solange sie halfen.
Nun waren sie also hier, die Heiler und übrigen medizinischen Kräfte an Bord der MedRunner, während die ungleich größere und behäbigere Thranta das Material transportierte und auch noch mindestens eine weitere Woche auf sich warten lassen würde. Dafür war der Gallofree-Transporter auch bereits ein hochmodernes Krankenhaus für sich, ohne auf externe Unterstützung angewiesen zu sein. Ohne die Thranta würden die Jedi-Heiler auf sich alleine gestellt haben, nur mit der dem Vernehmen nach zumindest in Teilen noch verhandenen Ausstattung des Tempels und dem bisschen Fracht, die die MedRunner transportieren konnten, die irgendwo auch nur bessere, hyperraumfähige Sanispeeder waren.
Die Herumfliegerei machte Brena nichts aus – Whiphiden waren von Natur aus Nomaden – allerdings fühlte sie sich in diesen Riesenmissionen nicht wohl. Zuhause auf Toola bestand ein Stamm aus höchstens einmal zehn Pärchen, in Brenas Fall waren es sogar nur sechs gewesen. In einem Gewusel aus Dutzenden Jedi-Ritterin fühlte sie sich etwas verloren, so dass es vielleicht sogar gut war, dass die Organisation offensichtlich nicht funktionierte und niemand hier war, um sie zu empfangen. Vielleicht war man mit der Situation, dem omniösen C-Virus, einfach überfordert? Auf dem Flug hatte Brena bereits alles, was es darüber zu wissen gab, gelesen und sich ein Update nach dem Verlassen des Hyperraums geholt. Dabei war sie froh über die enge Zusammenarbeit mit Doktor Sem Egnel von Denon, einem wahren Philanthropen, der bereit war, seine vom Krieg verwüstete Heimat zu verlassen und an einem Ort auszuhelfen, wo er noch dringender gebraucht wurde als zuhause. Immerhin war Brena Jedi-Heilerin, keine Schulmedizinerin und brauchte daher bisweilen jemanden, der ihr die in ihren Ohren teilweise etwas verschrobenen klingenden Texte z.B. eines Dr. Kaltenbach in das Basic gewöhnlicher Sterblicher übersetzte.
Zum Glück musste kurz vor ihnen eine Fähre des Jedi-Ordens aufgesetzt haben, was am typischen Rot zu erkennen war, mit einer Anzahl Padawanen, die davor standen und offensichtlich nicht wussten. Also begab sich das riesige, hauerbewehrte Fellbündel zu dem am nächsten stehenden jungen Mann, einem blonden Hänfling (Qan), und sprach diesen an.
»Hallo Padawan, gut dass ihr hier seit! Ich brauche deine Hilfe und die deiner Kumpels. Wir haben medizische Ausrüstung an Bord, die in die medizinische Abteilung gebracht werden muss. Diese soll sich im Südwesten des Tempels befinden, ich bin hier ebenfalls zum ersten Mal hier, also fragt notfalls wen nach dem Weg.«
Coruscant - Jedi-Tempel, Hangar - vor dem MedRunner »Ibbot« – Qan mit NPCs in der Nähe, Brena mit Heiler-NPCs
* * * * *
(4O-77)
Coruscant - Jedi-Tempel, Haupteingang – Menschenmenge, Droiden, insbesondere Vieroh
Bei allen fehlerhaften Dioden der Sullust Kybernetic Corporation, wie hatte das nur passieren können! Wie sehr einem etwas fehlte, bemerkte man oft erst, wenn man es nicht mehr hatte. Vieroh vermisste Ly'fe und er hätte diverse Sekundärschaltkreise gegeben, um noch einmal den Klang einer amateurhaft gespielten, verstimmten Fizzz hören zu können! Sein Meister hätte ihn auch bestimmt vor diesem Schicksal bewahren können, welches seinen Lauf genommen hatte, seit irgendein Superhirn beschlossen hatte, dass sämtliche überzähligen 2-1B-Droiden von Lianna nach Coruscant transportiert werden sollten. Er hatte ja versucht zu erklären, dass seine medizinischen Prozessoren defekt waren und er deshalb zum Protokolldroiden umprogrammiert worden war, aber vergebens. Man hatte ihn und seine baugleichen, aber funktionstüchtigen Modellreihengenossen wie Fracht behandelt und in einer Kiste nach Coruscant gekarrt als wären sie nur ein Haufen Bolzen und Schrauben! Seitdem hatte Vieroh sich auch nicht mehr getraut, auf seinen Makel aufmerksam zu machen, denn wer Droiden so behandelte, würde sicher auch Speicher löschen und ein defektes Exemplar sicher gleich desintegrieren lassen! Die in seinen Photorezeptoren durchgeknallte Zabrak-Ritterin (Siva), die das Schiff geflogen hatte, hatte auch nicht den vertrauenswürdig genugen Eindruck gemacht, um sich ihr anzuvertrauen. Wenn man einmal einen Zabrak von innen gesehen hatte, traute man ihnen alles zu!
Also hatte Vieroh sich entschieden, das Spiel mitzuspielen und erst einmal so zu tun, als wäre er eine voll funktionstüchtige 2-1B-Einheit, bis er einen Jedi-Heiler fand, dem er sich anvertrauen konnte. Schließlich hatte er ein Trauma erlitten! In einer kleinen Kiste gesperrt und in ständiger Angst vor der fast sicheren Speicherlöschung lebend! Mit der Gefahr verbunden, als eine andere Person aufzuwachen und anschließend verschrottet zu werden, weil man sah, dass die Medizinprozessoren immer noch nicht funktionierten, und die ganzen Dioden auf der linken Seite defekt waren, und und und…
Aber anstatt, dass man ihn zu den Heilern ließ, schickte man ihn zum Haupteingang um die Menschenmenge zu empfangen. Wenn dies lauter Infizierte waren, lagen seine Chancen, das Gehör eines Jedi-Heilers wegen seines Traumas zu finden, bei genau Null. Zum Glück brauchte man keinen funktionierenden Medizinprozessor um herauszufinden, dass mindestens die Hälfte der Personen gar nicht infiziert, sondern nur hysterisch waren. Er tat also sein bestes, so viele Leute wie möglich abzuwimmeln und nur die wirklich Kranken durchzulassen. Irgendwann war die Menge sortiert und in der Eingangshalle befanden sich außer wahrscheinlich wirklich Infizierten auch ein fliegendes rosafarbenes Haustier (Bao). Vieroh wollte es gerade postwendend wieder hinauswerfen als er von einem Kollegen aus der reinen Protokollfraktion in Binär peinlicherweise darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es sich bei dem Plüschwesen um einen Padawananwärter handele. Der Blechhaufen besaß obendrein die Frechheit, ihn anzuweisen, die Infizierten in die Krankenstation zu bringen. Von einem Droiden ließ er sich überhaupt nichts sagen! Eigentlich… aber solange er auf diese Weise nützlich war, lief er nicht Gefahr, als unbrauchbar enttarnt und deaktiviert zu werden…
»Ihr alle kommt bitte mit mir. Bitte versuchen Sie nicht zu bluten oder sonstige Körperflüssigkeiten zu hinterlassen, folgen Sie mir unauffällig und weichen Sie nicht vom Weg ab. Dies gilt auch für… *krrrchz* Herrn… Bao?«
Vieroh wusste genau, zu welcher Jedi er das komische Pelzvieh bringen würde.
Coruscant - Jedi-Tempel, Gänge unterwegs Richtung medizinischer Flügel und ganz speziell Siva – infizierte Menge, Bao und Vieroh