Auf Thema antworten

[Coruscant | Sektor 652-F | Gebäude des Wiederstands] Wonto Sluuk, Arlen Merillion, Arkadi Duval, Leland Fontaine, Skit Teeb; Knuckles, Ben (NPCs)


Plötzlich fühlte Wonto Sluuk sich von einer unsichtbaren Kraftt erfasst, zu Boden geworfen und niedergedrückt. Es dauerte zwei oder drei schnelle Herzschläge, bis er verstand, dass es keine Hände waren, die ihn fixierten. Es hatte sich auch niemand auf ihn geworfen. Niemand berührte ihn. Doch erst als Arlen ihn anschrie, wurde ihm klar, dass dieser den Kampf mit der Macht unterbrochen hatte. Der Corporal antwortete nicht, obwohl er einiges zu sagen gehabt hätte. Schließlich war offensichtlich, dass der Jedi die Situation vollkommen falsch einschätzte. Hier war nicht Sluuk der Böse, sondern der Eindringling, und er hatte einiges riskiert, um diesen kampfunfähig zu machen. Aber Merillion war nicht in der Stimmung, das auszudiskutieren, und der Ortolaner ebenso wenig. Er ergriff Arkadi Duvals dargebotene Hand und ließ sich aufhelfen. Dumpf pulsierte der Schmerz in seinen Fingern, die er sich heute schon mehrfach eingeklemmt, geprellt, verbrannt und mit einem Stromschlag malträtiert hatte. Der Lieutenant des Geheimdienstes hielt den Angreifer in Schach, während sein Kollege sich um Knuckles und der Jedi sich um Ben kümmerte. Die Situation war unter Kontrolle. Doch er war noch immer wütend auf den Fremden, der sie aus dem Hinterhalt attackiert und ihm im Handgemenge ein paar üble Treffer versetzt hatte. Dass dieser sich nicht als Kranker herausstellte, sondern als Mitglied der Streitkräfte, machte es kaum besser. Wäre es nach ihm gegangen, hätte man ihm nicht gestattet aufzustehen und auch nicht die Waffen zurückgegeben, sondern ihn gefesselt, damit er keinen weiteren Schaden anrichtete. Scheinbar hatte Skit Teeb die Lage gehörig fehlinterpretiert und aus Sorge um seinen Bruder heftig reagiert. Aber die Geheimdienstler waren wohl anderer Auffassung. Knuckles hätte ihm bestimmt rechtgegeben, aber der war noch nicht wieder voll ansprechbar. Die Entscheidung erschien ihm ziemlich leichtsinnig: Wer konnte schon sagen, dass nicht noch ein gewalttätiger Ausbruch bevorstand? Vielleicht war er doch schon infiziert und deshalb kaum noch in der Lage, seine Aggressionen unter Kontrolle zu halten? Sie mussten vorsichtig sein!


Wontos Blut kochte jedenfalls. Eine Nachwirkung des heftigen Gerangels und natürlich auch der Ereignisse zuvor. Er tastete nach seinem Rüssel, der nach dem ungezielten Schlag seines Gegners noch immer so schmerzte, dass ihm Tränen in den Knopfaugen standen. Auf dem sensiblen Körperteil würde wohl bald ein stattlicher, dunkelvioloetter Bluterguss zu sehen sein. Die Haut war extrem berührungsempfindlich. Und als der Ortolaner dann seine Hand betrachtete, bemerkte er auf der Innenseite des fingerlosen Handschuhs eine Spur von frischem Blut. Offenbar hatte er sich eine Schramme zugezogen. Und auch in den röhrenförmigen Fingerspitzen glänzte es rot. Die dort angesiedelten Rezeptoren nahmen neben den Aromen des allgegenwärtigen Coruscant-Unterwelt-Schmutzes den metallischen Geschmack seines eigenen Blutes wahr. Nein, er war noch lange nicht versöhnt mit Skit Teeb. Dementsprechend unfreundlich fiel auch die Vorstellung aus.


»Mir reicht's jetzt«, sagte er. »Falls mich einer sucht, ich bin draußen und nehme Kontakt zu meinen Leuten auf.«


Der Gedanke, alleine nach draußen zu gehen, hatte auch etwas Beunruhigendes - die Gegend war gefährlich, das hatte sich soeben wieder gezeigt. Aber hier bleiben konnte der Ortolaner auf keinen Fall. Er konnte sowieso nichts ausrichten. Davon abgesehen, dass der kleine Raum langsam viel zu voll wurde - die Luft war stickig und kam ihm zu heiß vor. Obwohl er eigentlich ein sehr geselliges Wesen war, hatte er das Bedürfnis, allein zu sein und in Ruhe durchzuatmen, damit der untypische Zorn verflog. Noch immer pulsierte sein Herz rasend schnell und sein Blutdruck war bestimmt viel zu hoch. So kannte er sich nicht, aber er hatte ja auch einiges durchgemacht in den vergangenen Stunden.


Wonto verließ das Zimmer, stieg über die niedergeschossenen Seuchenopfer auf dem Gang hinweg (die sich dabei ruhig verhielten - offenbar waren sie mittlerweile ohnmächtig oder tot) und stand kurz darauf auf dem Vorplatz, wo sie ihre Bikes abgestellt hatten. Obwohl die Luft draußen nach dem verbrannten Overracer, toter Bohrratte, Abfällen und Schimmel roch, tat es gut, von diesem Haufen von Verrückten weg zu sein. Angenehm kühl war es auch. Er zog den Helm vom Kopf, um die überhitzte, schweißbedeckte Stirn zu kühlen.


»Patrouille Unisec-Neun, bitte kommen«, sagte er in sein Comlink. »Sluuk hier. Hört ihr mich?«


Doch er bekam keine Antwort. Nur Rauschen. Die Störung, die schon vorhin die Kommunikation beeinträchtigt hatte, bestand noch. Gründe dafür konnte es Tausende geben - vielleicht war das Gerät kaputt, vielleicht gab es Strahlungsquellen die das Signal überlagerten, womöglich waren die Bauwerke ringsum und die Decke darüber aus abschirmendem Material errichtet. In der Hoffnung, dass es etwas räumlich eng Begrenztes war, entfernte sich der Ortolaner von dem Gebäude und ging in eine der Gassen, die auf den Platz mündeten. Noch einmal versuchte er, seine Kameraden zu erreichen. Wieder nichts. Noch immer wütend, trat er gegen eine Blechdose, die klappernd in den Schatten verschwand. Tippelnde Geräusche belegten, dass er irgendwelche Tiere aufgeschreckt hatte, die nun vor ihm flohen. Noch einmal wischte er sich mit dem Handrücken über Stirn und Augen, dann setzte er den Helm wieder auf - sicher war sicher, in zweierlei Hinsicht, denn so hatte er die Hand für seine Waffen frei. Als er die Ladung des CR-1-Blasters überprüfte, bemerkte er nun auch auf der Rückseite seines Handschuhs einen feuchten, verschmierten Blutfleck. Also hatte er sich wohl auch auf der Stirn ein paar Kratzer zugezogen. Bestimmt sah er übel aus! Gleich nach der Rückkehr in die oberen Ebenen würde er sich in die Hände eines Sanitäters begeben und die ganzen Blessuren ordentlich verarzten lassen. Hier unten gab es auch ohne die C-Seuche schon genug Krankheiten, die er sich nur ungern einfangen wollte.


»Unisec-Neun, hier Sluuk. Bitte antworten!« versuchte er es noch einmal. Und diesmal hörte er, wenn auch verzerrt, eine Stimme.


»Hier Unisec-Neun. Schön, Sie zu hören, Corporal!«


»Benji! Alles in Ordnung bei euch?«


Sein menschlicher Kamerad zögerte kurz, bevor er antwortete: »Die Lage am Lazarett ist wieder unter Kontrolle.«


»Aber...? Du verschweigst mir doch was!«


Seufzend antwortete der Mann: »Dribiteg ist von einem Kranken gebissen worden. Keine Ahnung wie es passiert ist. Wir bemühen uns gerade um einen Transport zum nächsten Krankenhaus.«


Der Corporal schluckte schwer und sein Herz schlug wieder schneller. Das waren wirklich scheußliche Nachrichten! Einer seiner Freunde, gebissen und vielleicht mit der unheilbaren infiziert... hoffentlich übertrug sie sich nicht auf Parwans! Doch das war eine kleine Hoffnung: Bisher hatte C jede Artenschwelle übersprungen und konnte offenbar jede Art von intelligenten Wesen befallen. Dass unter den Angreifern vorhin auch ein Ortolaner gewesen war, hatte Wonto klargemacht, dass auch er sich keiner trügerischen Hoffnung hingeben durfte, möglicherweise immun zu sein.


»Wir haben hier unten auch einen Kranken«, sagte er. »Es sieht nicht so gut für ihn aus. Ich bin mit Jedi Arlen und ein paar anderen in Sektor 652-F - könnt ihr ein Fahrzeug runterschicken, das uns oder wenigstens den Kranken abholt?«


»Wir tun unser Bestes, aber versprechen kann ich nichts. Hier herrscht noch ziemliches Chaos.«


»Einer der Leute hier - Lieutenant Leland Fontaine vom Geheimdienst - hat erwähnt, dass er ein Schiff hat. Das muss wohl in der Nähe vom Lazarett sein. Vielleicht könnt ihr ja mit denen Kontakt aufnehmen.«


»Verstanden. Ich versuch's.«


»Gut. Ich hab' hier unten schlechten Empfang, aber lasst mich wissen, wenn's was Neues gibt. Ende!«


[Coruscant | Sektor 652-F | Gasse unweit vom Gebäude des Wiederstands] Wonto Sluuk; im Gebäude Arlen Merillion, Arkadi Duval, Leland Fontaine, Skit Teeb; Knuckles, Ben (NPCs)


Gib den zweiten Namen ein: kenobi anakin vader
Zurück
Oben