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Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Alisah


Alisah zuckte zusammen und fast war es, als befänden sie sich in diesem Werkraum auf Bastion. Als würde all das, was dort geschehen war, noch einmal geschehen. Die Gefühle waren nahezu die gleichen. Selbst Alisahs Worte waren fast die gleichen. Was nun fehlte war Ians Wut, die etwas anderem Platz gemacht hatte, einer tiefen, Verletzung die wieder aufbrach, gerade so, als geschähe das von damals erneut. Seine Wut regte sich erst, als sie erklärte, nicht ihn, sondern Radan betrogen zu haben und noch mehr regte sie sich, als Alisah behauptete, dass er sie verletzt habe. Er sie verletzt?! Nicht er war derjenige gewesen, der mit falschen Karten gespielt, nicht er war derjenige gewesen, der die Situation einfach ausgenutzt hatte. Nicht er war derjenige – diese Gedanken mussten aufhören. Ian schloss die Augen und würgte alle Vorwürfe, die ihm auf der Zunge lagen hinunter. Das war nicht die richtige Zeit. Was geschehen war, war vorbei und er sollte Alisah nicht länger die Macht über seine Gefühle geben. Doch sein verletzter Anteil war zu groß, zu laut war die Stimme, die ihm sagte, dass er ein Recht dazu hatte, auch ihr die Worte entgegen zu schmettern, die ungesagt geblieben waren. Alisah wusste nicht, auf welche Art sie ihn verletzt hatte und während sie ihm damals auch den Vorwurf gemacht hatte, er würde nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, als sie ihn einen ignoranten Scheißkerl genannt hatte, hatte sie nicht einmal für eine Sekunde seine Position übernommen, nicht einmal versucht, ihn zu verstehen. Um ihr Leiden war es gegangen, um sie war es gegangen, aber um ihn? Um ihn war es keine Sekunde gegangen. Auch das würgte er hinunter, denn Alisah wusste nichts. Nichts von dieser Mission, nichts von Ysim und noch weniger wusste sie, wie verwirrt und wie hilflos er eigentlich gewesen war, als er zurück nach Bastion gekehrt war. Was er vorher getan hatte. Telos. Sie wusste nichts von alldem, sie wusste nichts und damals schon hatte es sie nicht interessiert. Da waren ihre Bedürfnisse gewesen, ihr eigenes Leiden, aber alles was ihn betraf? Hatte sie überhaupt nicht interessiert. 


Ian heftete seine Augen auf den Boden, versuchte seine Gedanken ins Hier und Jetzt zurück zu bringen. Seine Gedanken und seine Gefühle. Was würde es bringen, sich in Vorwürfen zu verlieren? Und es waren mehr, als nur Vorwürfe, die er ihr entgegen wollte. Da war mehr, als Wut, mehr als Verletzlichkeit.


„Ich hasse dich nicht,“ sagte er dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, als Ian halbwegs dazu in der Lage war, nicht allein seiner verletzten Seite Ausdruck zu verliehen, als Alisah schon wieder im Begriff stand, den Raum zu verlassen. „Und von mir, wird Radan sicher kein Wort erfahren.“ Ian erwischte sich bei dem Gedanken, dass es so hervorragend zu ihr passte, auch ihn zu belügen, ihm nichts von ihrem Ausrutscher erzählt zu haben und da heftete Ian seine Augen erneut auf den Boden, auch um nicht sehen zu müssen, dass Alisah weinte. Vielleicht auch, um sich selbst nicht in die gleiche Position zu manövrieren. Ein Ausrutscher, war er nicht genau das gewesen? Jedes ihrer Worte von damals hatte genau das bestätigt.


Hör auf damit.


Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken, es hatte keinen Sinn die aufkommenden Gefühle Unheil anrichten zu lassen. Es war zu Ende und er hasste sie nicht. Und vielleicht hätte er ähnlich gehandelt wie sie. Versucht, nicht aufzugeben. Als Tahiri gestorben war, war er ins Bodenlose gefallen und Alisah hatte geglaubt, dass er tot war. Ja, sie hatte sich schnell hinweggetröstet, ja sie hatte geheiratet, aber… Sie hatte geglaubt, dass Ian nicht mehr lebte. 


„Du stehst nicht in meiner Schuld. Ich habe…“


Er hatte ihr geholfen, weil es das einzig richtige gewesen war. Er hatte ihr geholfen, weil sie beide einst das Band der Liebe verbunden hatte. Wie hätte er da nicht helfen sollen? Und er hatte ihr geholfen, weil es seine Pflicht war, weil Allegious dieses Virus in die Galaxis gesetzt hatte, weil Ian selbst auch seinen Teil dazu beigetragen hatte. „Du bist auch mein Leben gewesen und obwohl ich… wütend auf dich bin, wegen dem, was du getan hast, obwohl es mich noch immer verletzt, auf welche Weise du es getan hast, hasse ich dich nicht. Es tut mir leid, dass ich damals gegangen bin, aber das war nicht meine Entscheidung und es nicht fair, mir etwas vorzuwerfen, wofür ich nichts kann, denn ich habe diese Mission nicht au eigenem Willen angetreten und ich konnte nicht wissen, dass ich sie antreten sollte, um darin umzukommen.“ Kurz geriet Ians ins Stocken, doch jetzt hatte er ohnehin begonnen. „Ich habe deinem Kind und dir geholfen, weil es richtig war, weil du mir sehr nahe gestanden hast und weil ich es nicht ausgehalten hätte,“ schuld an deinem Tod zu sein, und  "zusehen zu müssen, wie du oder er sterben. Ich will weder deinen ewigen Dank, noch sonst irgendetwas und da ist keine Schuld, in der du stehst,“ wiederholt er noch einmal. „Deine Freunde haben mindestens so viel getan wie ich und vielleicht erkennst du mit allem was geschehen ist, dass du dich irrst, wenn du davon sprichst, dass dich jemand hasst.“ Dann schluckte auch Ian schwer, als er sich dazu entschloss weiter zu sprechen. Vielleicht lag der Schlüssel in all dem nicht darin, in Vorwürfen zu vergehen, sondern darin, zu Verzeihen. Zu verzeihen, was geschehen war. Ja, die Verletzung war groß gewesen und sie war noch nicht zur Gänze geheilt, vor allem jetzt nicht, da sie sich wieder geöffnet anfühlte. Aber da war mehr und Ian wollte diese leidigen Gefühle nicht mehr, wollte nicht ständig nur Fehler begehen. Es war Zeit damit zu beginnen, nicht nur einen anderen Weg zu wählen, sondern diesen auch zu ebnen. „Ich bin froh, dass du und er noch leben und..“, oh es fiel ihm alles andere als leicht das zu sagen, obwohl es der Wahrheit entsprach, „… ich bin froh, dass… Radan dich davor bewahrt hat, in der Dunkelheit zu versinken.“ Eine Dunkelheit, die Ian kannte, eine Dunkelheit, aus der Eowyn ihn befreit hatte, nachdem er schon darin versunken war. „Ich meine, es ist in Ordnung, verstehst du?“



Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Alisah


[USER=5385]@Alisah[/USER] Da hätte es mehrer Möglichkeiten gegeben... Zum Beispiel, dass Alisah einfach sagt: "Tut mir leid, was damals geschehen ist" :p


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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