Coruscant- Jedi-Tempel- beim Nuna-Brater- mit Brianna und anderen Jedi
Bailee sah Brianna einen Moment lang stutzend an, als sie all die Eigenschaften aufzählte, die ihr Kollege nun gerade NICHT hatte. Dann brach sie jedoch in schallendes Gelächter aus.
„Also das ist jetzt auch wieder was, dass ich zu gern sehen würde. Aber ich fürchte, die Zeiten der Erziehung sind für ihn vorbei. Ich könnte ja mal ne Beschwerde bei seiner Mutter einreichen.“
Sie grinste und schüttelte den Kopf.
„Oder wir sehen es einfach so: Das Leben wär nur halb so witzig, wenn Nderim höflich, zuvorkommend und fürsorglich wär. Auch wenns manchmal nervt: Eigentlich mag ich ihn so wie er ist.“
Die Rückreise würde so oder so entspannter verlaufen, da ihr Zielort weniger gefährlich war wie Coruscant. Zumindest, wenn man Glee Anselm kannte.
Ihre Geschichte schien der Jedi ebenfalls zu gefallen und sie lud sie ein, morgen auf ihrer Station ebenfalls eine Geschichte zu erzählen, die den anderen Mut machen konnte.
„Hmmm, ja, warum nicht. Morgen ist das sicherlich in Ordnung. Nur später vielleicht nicht unbedingt.“
Die Nautolanerin kramte ein Datapad heraus und fing an, darauf etwas zu suchen.
„Die haben uns ne ganze Liste von Verboten und Richtlinien gegeben, die mit unserer Aufenthaltsbewilligung oder viel mehr mit unserer Ausreiseerlaubnis gekoppelt sind. Und die haben gesagt...“
Sie suchte die betreffende Stelle und legte sie ihrer Freundin dann vor.
„Wenn wir in räumliche Nähe zu infizierten Personen kommen oder sogar Kontakt mit denen haben, dann beginnen unsere 21 Tage Wartezeit von vorn, weil wir uns ja möglicherweise infizieren könnten. Aber da heute ja mein erster Tag hier ist...Auf einen Tag mehr oder weniger kommts sicher nicht drauf an. “
Die Verzögerung bei der Abreise könnte sie vor ihrem Chef mit allem möglichen erklären. Wenns jedoch ne Woche mehr wurde, würde sie langsam Schwierigkeiten bekommen.
Als die Echani dann anfing, über ihren quermianischen Vorgesetzten zu wettern, musste Bailee wieder grinsen.
„Fragt man sich bei seinen Chefs nicht generell, was die den ganzen Tag machen? Und wenn er ne gute Aufgabe braucht, wäre es dann nicht sinnvoller, wenn er dir und deinen Kolleginnen die Presse-Fritzen vom Hals hält, damit ihr arbeiten könnt?“
Bailee schüttelte den Kopf, mehr über sich selbst als über die quere Situation mit Brianna und dem quermianischen Jedi-Rat. Sie machte sich schon wieder Gedanken über die Probleme anderer. Das sie sich bei dem langhalsigen Jedi in der Spezies vertan hatte, lies ihre Haut etwas die Farbe ändern.
„Dann entschuldige ich mich mal unbekannterweise bei deiner Freundin. Ich verwechsel die beiden Rassen irgendwie immer. Aber das mit den Augen werd ich mir mal merken. Das ist ein guter Hinweis. Danke.“
So genau hatte sie sich diese Rassen in der Tat noch nicht angeguckt, beziehungsweise hatte sie sich nur auf die langen Hälse konzentriert. Peinlich.
Brianna regte sich unterdessen weiter über die Ungerechtigkeit auf, die ihr widerfahren war. Allerdings musste Bailee zugeben, dass ihre Wut nicht ganz ungerechtfertigt schien.
"Ich fand dich in der Tat sehr gut in den Nachrichten. Was das angeht liegt dein Rat nicht falsch , dass sie dich für geeignet halten. Aber sag mal, hast du denn jetzt keine Chance mehr, dir doch noch den Meister-Titel zu holen? Kannst du diesem Quermianer nicht ständig unter die nicht vorhandene Nase reiben, wie toll du deinen Job machst? So lang, bis es ihn nervt und dich dann doch noch zur Meisterin macht?“
Bailee würde es wohl auf die Nerv-Tour probieren und sie konnte sehr ausdauernd darin sein.
Der Abend hatte inzwischen die goldene Stunde hinter sich gelassen und die Sonne war unter beinahe magischem Funkeln, dass durch die Reflektionen der vielen Fenster und spiegelnden Fassaden entstanden war, hinter dem Horizont verschwunden. Für einen Moment schien der Planet die Luft anzuhalten angesichts des Übergangs zur Nacht. Auch Bailee lauschte einen Augenblick lang auf etwas, dass nur sie zu hören schien. Dann wandte sie ihre Blick wieder auf die Echani.
„Können wir gern so machen, ich liebe guten Tee. Mal gucken, wann ich los komme. Ich werd wahrscheinlich mehrere Touren machen. Aber ich hab ja Zeit jetzt. Wie wärs, wenn ich meine Kamera mal mitbringe und du mir ein bisschen was von deinem Zuhause zeigst? Da sind bestimmt ein paar schöne Orte, wo man gute Bilder machen kann, oder? Dann machen wir ein Foto-Shooting.“
Das war mal etwas, dass Bailee wirklich begeisterte. Momente für die Ewigkeit einzufangen war immer noch ihr liebstes Hobby.
Ihre Befürchtungen, dass Brianna ihre potentielle Schülerin als Versuchsobjekt für nautolanische Schwachstellen missbraucht hatte, wurden zum Glück zerstreut. Das würde die Sache wesentlich einfacher machen. Offenbar war es viel mehr Brianna, die sich unsicher war und ein psychisches Wrack als Schülerin vermeiden wollte.
„Achso.Ich bin zwar jetzt keine Psychologin , aber ich kann sie mir mal angucken. Aber ich sag dir eines: Du wirst wohl nie jemanden finden, der nicht wenigstens ne kleine Schraube locker hat. Und warum hast du Angst vor Leuten, die Nadeln in Stoffpuppen stecken? Ihr Heiler steckt Nadeln in lebende Wesen. Das ist viel schlimmer. Zumindest von dem her könntest du dich mit einer Puppen-Vergewaltigerin vielleicht gut verstehen.“
Bailee fand Brianna zeitweise zum schießen komisch. Klar, es gab durchaus Leute, die alten, okkulten Ritualen nachgingen. Die Dorfälteste in ihrem Heimatdorf war schliesslich auch so eine und Bailee war ihr genau darum lieber aus dem Weg gegangen. Aber so jemand ging doch nicht zu den Jedi, oder etwa doch? Die Nautolanerin sah sich die anderen Lebewesen um sich herum genauer an , als erwartete sie, dass gleich eine dieser Gestalten anfing, irgendwelche Symbole in die Luft zu zeichnen. Doch alle sahen verhältnismäßig normal aus. Im Moment zumindest. Brianna hatte unterdessen die Nautolanerin gefunden, die sie als Schülerin auserkoren hatte.
„Ok, ich statte ihr sobald wie möglich einen Besuch ab. Mal schauen, wie die so drauf ist.“
Bailee notierte sich den Namen und hoffte, sich das Gesicht merken zu können. Während dessen druckste Brianna auffällig rum. Was die Jedi-Ritterin ihr dann offenbarte, lies Bailee sie einen Moment lang anstarren und ihre Antwort war staubtrocken.
„Als ob ihr mit dem Wuschelzeug da auf dem Kopf so viel besser aussehen würdet.“
Gemeint waren damit natürlich die Haare , die die Echani mit vielen anderen Humanoiden teilte.
„Und die sind nichtmal nützlich, oder? Unsere Tentakeln können immerhin noch Pheromone riechen, was ziemlich praktisch sein kann.“
Dann lächelte die Nautolanerin aber wieder.
„Keine Sorge, ich bin nicht sauer. Aber eine Frage: Wenn dich die Tentakeln so stören, warum willst du denn ausgerechnet eine Nautolanerin zur Schülerin nehmen? Bekommst du dann nicht irgendwann die Krise? Oder siehst du sie dann nicht so oft, dass es keine Rolle spielt? “
Erneut ein Punkt, den Bailee sehr merkwürdig fand. Aber vielleicht sollte das ja auch so ne Art Selbsttherapie für die Jedi werden.
„Nebenbei bemerkt: Kein Nautolaner würde sich versklaven lassen. Wir sind stark und haben unseren Stolz- Ausnahmen wie Nderim bestätigen die Regel. Und ich hab auch noch nie eine Nautolanerin im Bikini gesehen. Du etwa?“
Vorstellungen hatte die Frau.
Coruscant-Jedi-Tempel- beim Nuna-Brater- mit Brianna und anderen Jedi