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Coruscant – Jedi-Tempel – Eowyns Büro, mit Ian


Eowyn seufzte, erwiderte aber nichts. Irgendwie hatte Ian ja Recht. Sie hatte keine Wahl. Sie konnte Aketos nicht einweihen, da führte kein Weg daran vorbei. Aber ob die Kamino das verstehen würde? Manchmal war sie... anhänglich? Sie hatte es schon in dem Gespräch gemerkt, nach Aketos' Rückkehr. Unbedingt hatte die Kamino bei ihr bleiben wollen, obwohl ein anderer Meister besser für sie wäre. Vielleicht würde sie ja jetzt ihre Entscheidung bereuen... 

Das alles hieß aber nicht, dass es ihr gefallen musste. Dass sie sich gut fühlen sollte bei solch einem falschen Spiel. Es war nicht die Art, wie sie unterrichtete. Selbst, wenn sie keine tiefe Bindung zu ihren Padawanen aufbaute, selbst, wenn sie sie nicht in ihr Leben ließ - sie war immer ehrlich zu ihnen gewesen und hatte sie immer wie das behandelt, was sie waren, mündige Personen, die bald verantwortungsvolle Ritter sein sollten. 

Und eigentlich hatte sie das nicht ändern wollen.


Sie sah Ian einige Momente lang an, als er sie recht diplomatisch darauf hinwies, dass er es wohl besser fände, sie würde Zeit mit ihrer Padawan verbringen. Einen Ausgleich. Einen Ausgleich wofür? 

Eowyn befürchtete, dass sie wieder an einem Punkt waren, an dem sie die Dinge unterschiedlich sahen. Ian war immer so darauf bedacht, dass es ihr gut ging... und er schien dieses Ziel nicht aufgeben zu wollen, obwohl klar war, was am Horizont wartete. Warum sollte sie Zeit damit verschwenden, irgendwo herumzusitzen und zu tratschen? Wichtige Gespräche, ja, das war etwas anderes. Aber jeden Tag, den sie länger warteten... gerade er musste das doch verstehen! War nicht er jeden Tag durch sein Zimmer auf Lianna getigert und hatte versucht, endlich aktiv zu werden?

Sie wollte alles, bloß keine weitere Diskussion. Aber gleichzeitig konnte sie diese Aussage nicht so stehen lassen, denn Ian musste klar sein, wo sie stand. Sie hatten auch keine Zeit, dieses Gespräch öfter zu führen. 

Ian... Sie sprach leise, vorsichtig, ließ ihre Arme aus der Umarmung sinken und nahm seine Hände. Sah Ian bittend an. Sei mir nicht böse. Bitte. Aber... Ausgleich? Wir haben noch nicht einmal wirklich angefangen. Jeder Tag, jede Stunde ist kostbar. Ich werde mich ausruhen, wenn es notwendig ist, aber keine Energie auf unwichtige Dinge verschwenden. Zeit für mich, alte... Beziehungen, wie du es nennst, das sind Dinge, die nicht relevant sind. Auf Bastion würde sie genug Zeit "für sich" haben, und wofür Beziehungen pflegen, wenn sie ohnehin vielleicht nicht mehr zurückkam? Und falls doch war es dann noch nicht zu spät. 

Sie wusste allerdings genau, dass Ian es nicht so sehen würde, und so unterließ sie ihre Begründung. Es würde ihn nur viel zu sehr verletzen, er würde versuchen wollen, sie zu überzeugen... nein. Er würde schließlich auch nicht losziehen und sich mit Riuen in eine Bar setzen, wenn dieser da wäre, oder? Also.


Aber diese Sache musste zurückstehen. Bastion und Ians Plan dazu war wichtiger.

Aufmerksam hörte sie ihm zu, versuchte, den Ausführungen zu folgen. Der Twi'lek... Eowyn runzelte die Stirn. Aketos hatte ihn gekannt. Ihr alter Peiniger... vielleicht wäre es sinnvoll, sie noch einmal zu ihm zu befragen und Ian davon zu erzählen. Wissen war Macht, aber sie wollte Ian nicht unterbrechen.

Sie hatte seine Hände wieder losgelassen und ging langsam unbewusst durch den Raum, während sie lauschte, abwog, welche Variante mehr Sinn machte, Für und Wider in ihrem Kopf hin und her warf. 


Ian hatte schon längst zu reden aufgehört, als sie schließlich stehenblieb und ihn wieder ansah. Mach dir keine Gedanken darum, wie ich wirke, am Ende kommt es nur auf das Ergebnis an, sagte sie abwesend, während ihre Finger auf ihrem Oberschenkel trommelten. Konnte es so funktionieren? War die Sache wasserdicht? Sowieso, je mehr sie mich unterschätzen, umso besser.

Also... Prinzipiell könnte es funktionieren, denke ich. Allerdings nicht mit Variante eins - ich denke, dafür warst du zu lange untergetaucht. Wenn du mich nur beobachtet hättest, dann hättest du eventuell mit dem Orden interagieren können, und außerdem ist es zu riskant, denn man könnte uns schon zusammen gesehen haben. Nein... Eowyn schüttelte langsam den Kopf. Nein, es ist besser, du hast dir mein Vertrauen erschlichen. Falls dich jemand hier gesehen hat, ist das eine gute Erklärung. Sie tippte nun mit dem Zeigefinger leicht gegen ihr Kinn, während sie weiter überlegte. Ich bin mir noch nicht sicher, was  mehr Sinn macht - dich hier schon zu 'offenbaren' oder erst auf Bastion. Es dort zu tun, hätte den Vorteil, dass unsere Geschichte plausibler wird... hier hingegen würde bedeuten, weniger Theater spielen zu müssen. Für mich wird es nicht so schwer, denke ich, denn meine Rolle würde ohnehin Angst, Überraschung und Scham beinhalten, das wird nicht so schwer zu spielen sein an diesem Ort. Eowyn lächelte schief. Aber du? All die Verachtung, das Auskosten von Macht, das Amüsieren über meine Dummheit und das... nun ja, das Zelebrieren von deiner Tat, kriegst du das so hin? Ich weiß, dass du ähnliches ohnehin zeigen musst, aber in diesem extremen Ausmaß, wenn du dich 'offenbarst'...? Fragend blickte Eowyn zu Ian hinüber, während sie sich halb auf ihren Schreibtisch setzte. 

Und bevor ich es vergesse... dieser Twi'lek... Sie verzog das Gesicht. Aketos kennt ihn. Er hatte sie eine zeitlang in seiner Gewalt. Das war mit ein Grund, weshalb ich sie auf Nar Shaddaa unbedingt so schnell wie möglich da herausholen musste. Das alles war, bevor ich sie kannte, sie hat mir auch nur die Grundzüge erzählt. Aber wenn es irgendwie relevant ist... Eowyn zuckte mit den Schultern. Dann kann ich sie fragen. Wie heißt es so schön - kenne deinen Feind...


Coruscant – Jedi-Tempel – Eowyns Büro, mit Ian


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