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Coruscant - Jedi-Tempel, Garten - Leela und Wes


Täuschte der Eindruck, oder taute Leela langsam auf? Die ursprünglich ausgesprochen nüchtern, wenn nicht gar abweisend wirkende Frau schien sich Wes gegenüber zu öffnen. Vielleicht lag es daran, dass er ihr half, die Probleme, die sie derzeit beschäftigten zu lösen, oder weil sie nach erfolgter sportlicher Betätigung langsam wieder zu Atem kam. Egal wieso, jedenfalls hatte der Taanaber das Gefühl, dass er besser zu ihr durchdrang als noch zu. Er musste sich nicht mehr so sehr sorgen, was das für eine seltsame Ritterprüfung werden würde und entspannte sich dadurch auch ein wenig. Professionelle Freundlichkeit wich ungezwungener. wenn man so wollte. 


Die Ärztin honorierte, dass Wes bemüht war, Entscheidungen zu erklären – auch wenn es in diesem Fall nicht seine eigenen gewesen waren. Er nahm an, dass man mit mehr und besserer Kommunikation den ganzen Konflikt leicht von vornherein hätte vermeiden können. Leela hätte sich auf Ilum nicht so fehl am Platz gefühlt und vielleicht auch gar nicht erst überlegt, dem Orden den Rücken zuzukehren. Dass Arkon die Mission zwecks ihrer Erholung aufgezogen hatte, war natürlich reine Spekulation, aber Wes kannte ihn noch von früher. Er hätte seine Padawan nicht von ihrer wichtigen Arbeit auf Coruscant abgezogen, wenn er nicht vermutet hätte, dass sie einen Tapetenwechsel bräuchte. Dass Leela diese Art von Fürsorge fremd war, konnte Wes sich allerdings vorstellen.


»Gern geschehen. Wenn die Betreffenden von ihrer Mission zurückkehren, werde ich anregen, dass sie ihre Entscheidungen in solchen Fällen besser erklären sollten. Wie ich schon sagte: Ihr seid eine ungewöhnliche Padawan. Mit einem Sechzehnjährigen muss man so umgehen, in Eurem Fall ist das sicherlich weniger angebracht. Aber auch erfahrene Leute merken es oft nicht, wenn sie sich übernehmen und zu sehr in etwas verbeißen und sie eigentlich etwas Abstand von ihren Problemen bräuchten. Dieses Maß an Fürsorge ist im Jedi-Orden durchaus üblich, und zum Glück, muss ich sagen,«


Schloss Wes die Ilum-Debatte mit einer versöhnlichen Note ab. Auf ähnliche Weise fanden sie in der Frage der Abwerbung Leelas durch den Geheimdienst einen ganz guten gemeinsamen Nenner. Auch hier zeigte die Padawan sich gereift und viel weitblickender, als er es gewohnt war. Es fühlte sich geradezu komisch an, von der Ärztin als eine Padawan zu denken. Dass, wie sie sagte, auch der Orden gewisse Eigeninteressen hatte, war nicht per se falsch, passte aber vom Grundsätzlichen her nicht so ganz zur Situation, wie der Taanaber fand. Er nahm Leela die Sache allerdings nicht übel und zeigte das durch sein freundliches Gesicht, als er sie in diesem Punkt korrigierte.


»Ich muss allerdings sagen, dass der Orden jenseits des Ziels der Selbsterhaltung rein altruistische Motive verfolgt. Allerdings verfolgen seine Mitglieder durchaus auch eigene Ziele und das ist es, was Euch wohl zu der Annahme bringt, Leela. Ich kann Euch allerdings beruhigen, dass das umso weniger wird, je höher man in der Hierarchie sucht. Freilich schließt auch Altruismus Interessenskonflikte nicht automatisch aus und der persönliche Faktor trägt ebenfalls dazu bei. Wenn ich Euch allerdings so höre denke ich, dass ich in Euch die richtige Person gefunden habe, um daran etwas zum Besseren zu verändern.«


Während der Konversation hatte zudem Wes Kom ein Signal von sich gegeben. Leela und er verabschiedeten sich und wie sich herausstellte, war die Nachricht von Firedevs. Allein beim Gedanken an die bezaubernde Jedi wurde ihm ganz anders. Er war aufgeregt wie ein Schuljunge, als er zurückschrieb, dass er kommen würde. Außerdem machte er sich schleunigst auf den Weg zurück in sein Quartier, denn er wollte eine schönere Robe anlegen und sich etwas frisch machen. Dort würde er noch kurz mit Mya reden. Es war Wes' Anspruch als Jedi-Rat, objektiv zu bleiben und gleichzeitig machte er das alles lange genug um zu wissen, dass dies einem Wesen aus Fleisch und Blut nicht immer möglich war. Leela und er hatten einen schlechten Start gehabt und Arkon als Meister war nicht anwesend – es gab so wenig Basis, für eine Entscheidung. Da wollte der Taanaber gerne eine zweite Meinung haben und in die entsprechende Person wäre er fast reingelaufen, als er durch die Tür kam. Mya war offenkundig gerade auf dem Weg zum Mittagessen.


»Hoppla, guten Appetit… wenn du wieder zurück bist, könntest du dir dann die Berichte auf diesem Datenkristall ansehen? Ich würde gerne wissen, wie du die Verfasserin einschätzt. Es geht um eine mögliche Beförderung,«


Erklärte er der Twi'lek und legte ihr den Kristall anschließend auf dem Schreibtisch. Natürlich würde Wes die Dokumente auch selbst lesen, aber in Leelas Fall hatte er das Gefühl, dass er eine Bestätigung brauchte und er vertraute dem Urteil seiner Assistentin. Mya war so kompetent wie sie schön war – der Jedirat konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie er zuvor ohne sie zurecht gekommen war. EIgentlich musste er der Macht auch aus diesem Grund danken, dass Firedevs in sein Leben getreten war, denn dass er die hinreißende Brünette kennengelernt hatte, sorgte dafür, dass er nicht irgendetwas Dummes in Bezug auf Mya tun und sie dadurch als Unterstützung verlieren würde. 


Apropos Firedevs… beim Gedanken an seine Verabredung bekam Wes schon weiche Knie. Er musste sich auf sein Bett setzen, um sich umzuziehen, nahm sich anschließend aber die Zeit, sein Gesicht zu waschen und Haare ordentlich zu kämmen. Auch die Krägen wurden gerichtet, denn er wollte bei seinem Date möglichst adrett erscheinen.


Als er beschloss, dass es zwar noch lange nicht gut genug für die hinreißende junge Ritterin war, aber er es heute nicht besser hinbekommen würde, machte er sich auf den Weg zur agamarianischen Cantina. Die Mischung aus Nervosität und Vorfreude, die ihn erfasste, ließ ihn an längst vergangene Tag mit Lia zurückdenken. Am Ziel angekommen traf er auf Firedevs, die im Eingangsbereich auf ihn wartete.


»Hallo Firedevs! Ich hoffe, du wartest noch nicht lange,«


Begrüßte er sie und war froh, dass er überhaupt einen Ton herausbrachte.


»Du siehst hinreißend aus.«


Sowas bekam Firedevs vermutlich sogar zu hören, wenn man sie um drei Uhr nachts aus dem Bett riss, aber es stimmte und Wes wusste auch gar nicht recht, wo er anfangen sollte. Gestern, als die Unterhaltung erst mal im Gange gewesen war, war es ganz einfach gewesen, aber jetzt… außerdem hatte er sich gestern, als sie sich begegnet waren, noch nicht so gefühlt wie jetzt.


»Es tut mir leid, dass es erst so spät geklappt hat und ich muss leider auch vor unserem Training noch eine Ritterprüfung einschieben muss – ich hoffe, das ist okay. Wollen wir uns schon mal setzen?«


Fragte Wes. In Firedevs' Anwesenheit würde er wahrscheinlich sowieso keinen Bissen runter bekommen, jedenfalls fühlte sich sein Magen entsprechend an.


Coruscant – Jedi-Tempel – vor der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes


Gib den zweiten Namen ein: leia chewbacca han
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