[Mittlerer Rand | Esaga-Sektor | CSE-12 | imperiale Eingreifgruppe | MAR Claw of Justice | Brücke | Lieutenant-Commander Tej Darran, Brückenbesatzung]
Als der kurzweilige Schadensbericht auf der Brücke ankam, atmete Tej ein wenig auf. Das war noch einmal glimpflich ausgegangen. Die Claw war nicht weiter beschädigt worden und die volle Einsatzfähigkeit stand außer Frage. Auch war seine Warnung rechtzeitig bei den anderen Schiffen angekommen, die jetzt nacheinander aus dem Hyperraum sprangen. Die Silver Bullet und die Diligence schlossen sofort zu der Marauder-Korvette auf, um sie zu Eskortieren. Etwas übertrieben wie er fand. Die Claw war kein Baby, das zwei Aufpasser benötigte.
"Lieutenant Vest, teilen sie dem Geschwaderkommando unseren Schadensbericht mit. Lieutenant Therston, bringen sie uns in For.... Was ist das für ein Alarm?", wurde er aus seinem eigentlichen Satz gerissen, als ein weiterer Alarm ertönte. Sie konnten doch nicht schon wieder mit etwas auf Kollisionskurs sein.
"Sir, die Minenanlage, Wärmesignaturen von Schiffen verlassen sie. Es sind vier Stück, Korvettengröße, vielleicht auch Zivile Bauweisen", erklärte ihm Lieutenant Wallis den Alarm.
"Öffnen sie einen Prioritätskanal für die Gladius und Captain Selgorias!", rief er hastig, und keine Minute zu spät, denn schon ertönte die Stimme des Kommandeurs der 417ten und gab den Befehl die Schiffe abzufangen.
Die Frage war, wie konnten sie durch den Asteroidengürtel navigieren. Nur erfahrene Piloten trauten sich das mit größeren Schiffen überhaupt zu.
Tej eilte zur Sensorikstation.
"Lieutenant Wallis, wie schaffen die es so schnell durch das Asteroidenfeld zu manövrieren?", wollte er angespannt aber auch ziemlich neugierig wissen.
"Sir, sie benutzen kleine Navigationsbojen auf einigen Asteroiden, um sich einen Korridor freizuhalten, sie sind auf den ersten Moment nur sehr schwer auszumahcen", erklärte ihm die Sensorikoffizierin knapp den Grund dafür.
"Gut, wie fangen wir sie am schnellsten ab?", fragte er allgemein in die Brücke, auch wenn ihm die Antwort eigentlich bereits klar war.
"Der beste Weg ist wenn wir das Asteroidenfeld schneiden, so könnten wir sie abfangen, noch bevor sie aus ihrem Navigationskorridor treten können!", meldete sich die Navigationsoffizierin.
Ja das war der schnellste Weg. Doch auch der gefährlichste. Tej war sich nicht sicher ob er sich und der jungen Besatzung so etwas zutrauen sollte. Es konnte ihnen einen beachtlichen Berg an Lorbeeren aber auch ein kaltes Grab im Weltraum einbringen.
"Lieutenant Therston, trauen sie sich einen Sichtflug durch das Asteroidenfeld zu? Alle unsere Navigationsinstrumente wären bis kurz vor dem Bojenkorridor unbrauchbar?", stellte er eine wirklich ernste Frage an die Junge Navigatorin, die sich selbst jetzt einschätzen musste, da Tej sie dafür zu wenig kannte.
Ihr zögern war mehr als genug für eine Antwort. Sie haderte mit sich selbst. So würde das nichts werden, das war ihm sofort klar. Allerdings sah es wohl so aus, als könne nur die Aliéstra durch einen Sprung vor den Vektor die Frachter noch einholen.
Das wollte er diesem Selbstgefälligen Devila nicht gönnen, beschloss er. Es gab glücklicherweise noch einen zweiten Navigator an Bord und er war der Beste seines Jahrgangs gewesen.
"Lieutenant Therston, ich übernehme die Navigationskonsole!", erklärte er hastig aber bestimmt und war mit zwei Schritten schneller bei der Blondine, als diese sich erheben konnte.
Es war keine Zeit, ihre Antwort abzuwarten oder großartig abzuwägen. Ohne zu protestieren ließ sie den Lieutenant-Commander Platz nehmen.
"Sind unsere Jäger wieder an Bord?", wollte er sich zuerst vergewissern.
"Ja, Sir, Die CAP ist soeben gelandet", antwortet ihm Lieutenant Vest schnell.
"Nachricht mit unserem Kurs und meinem Vorhaben an die Gladius, Feuerleitstationen auf Standby, sie haben die Erlaubnis bei Kollisionsalarm sofort zu feuern", erklärte Tej noch bevor er sich zur Konsole umdrehte. Es war glücklicherweise nicht schwer für ihn sich zurecht zu finden.
Er legte einen direkten Kurs zum Navigationsvektor der fremden Schiffe ein und beschleunigte dann. Zuerst auf Halbe Geschwindigkeit.
Die ganze Brücke hielt den Atem an, als der erste Riesige weiße Asteroid nur knapp an ihrem Fenster vorbei schwebte. Auch Tej war angespannt und legte seine gesamte Konzentration auf das Steuern der Claw.
Er war schon oft mit Jägern in der Ausbildung durch Asteroidenfelder geheizt, aber das war etwas anderes. Zumindest bildete er sich das ein.
Es dauerte etwas, bis ihm langsam dämmerte, dass die Claw sich ähnlich wie ein Jäger verhielt, auch von der Form her ihnen sehr ähnlich war und sich sogar ähnlich steuern ließ, von Fassrollen und solchen Querelen mal abgesehen.
"Alle nicht benötigte Energie in die Oberen und unteren Schilde leiten!", befahl er plötzlich wie aus dem nichts heraus, doch Tej wollte aus Nummer sicher gehen, so viel Schaden wie möglich von der Claw bei diesem riskanten Manöver fern zu halten und er hatte einen Plan. "Lieutenant Ovander, feuern sie eine Salve aus den Hauptgeschützen nach vorne!"
Der Waffenoffizier tat wie geheißen und kurz darauf blitzten zwei Rote Strahlen vor ihnen auf und trafen in einen ziemlich großen Asteroiden, der sich in Millionen kleinerer und kleinster Steine spaltete.
Das war der Korridor, den er gebraucht hatte. Tej gab sofort vollen Schub auf die Triebwerke, bevor ihm die nun in Bewegung gesetzten Asteroiden nicht seinen recht freien Vektor wieder verstellten.
Mittlerweile konnte er die Feindlichen Schiffe vor sich sehen. Sie hielten sich weiter an ihren Vektor, schienen aber noch nichts vom Anrücken der Claw bemerkt zu haben. Wobei die beiden Schüsse wohl kaum unbemerkt geblieben sein konnten. Oder doch?
Tej wandte seine Konzentration wieder auf das Steuern der Claw, die nun doch von vielen kleineren Kollisionen ganz schön durchgeschüttelt wurde. Doch die Schilde hielten. Durch die hohe Geschwindigkeit sowohl des Schiffes als auch der Teile des Asteroiden, waren die Schilde eine sehr effektive Abwehr und sie kamen dem Vektor immer näher.
Tej wurde langsam etwas weniger angespannt, nachdem es bis jetzt so gut gelaufen war und er auch immer noch die Schiffe vor sich erkennen konnte, zwar würden sie hinter diesen in den Navigationsvektor eindringen, aber das störte ihn nicht. Er war sich, nun da er die Schiffe und ihre reale Geschwindigkeit mit der sie sich fortbewegten mit eigene Augen sehen konnte, ziemlich sicher, dass sie es mit der Claw nicht an Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit aufnehmen konnten.
Plötzlich blinkte seine Navigationskonsole auf. Sie waren jetzt im Reichweitenbereich einer der Bojen. Mit ein paar geübten Handgriffen stellte der ausgebildete Navigator einen automatischen Kurs ein, bevor er sich wieder vom Sitz erhob und Lieutenant Therston ihren Posten wieder überließ.
"Nachricht an die Aliéstra, sie sollen verhindern das die Schiffe auf den offenen Weltraum kommen können, dann können wir nicht mehr vermeiden dass sie springen. Lieutenant Vest öffnen sie mir dann einen unverschlüsselten Kanal", erklärte Tej befehlend, während er in aller Ruhe wieder seinen Posten bezog.
Er wartete kurz, bis die Nachricht an die Aliéstra und auch den Rest der 417ten raus war, dann nickte er dem Kommuniktaionsoffizier zu, dass er den offenen Kanal freischalten sollte. Die Anspannung, die er während des Fluges durch das Asteroidenfeld verspürt hatte fiel ganz langsam von ihm ab.
"Unbekannte Flottille, hier spricht der imperiale Marauder Claw of Justice sie befinden sich in einem Sperrgebiet. Drosseln sie ihre Impulsantriebe und öffnen sie uns ihre Hangars für ein Bordingteam!", erklärte er den unbekannten Schiffen vor sich hochoffiziell.
Zwar bezweifelte er, dass sie sich daran halten würden, doch er hielt das Protokoll ein.
"Schleusen sie die Jäger aus, Lieutenant Vest. Lieutenant Ovander, geben sie einen Warnschuss ab, danach werden wir unsere Aufforderung noch einmal wiederholen! Ich will zwei Enterteams im Hangar auf Standby haben. Alle Stationen höchste Alarmstufe!", befahl er, während er seine muskulösen Arme hinter dem Rücken kreuzte und seine Hände ineinander legte.
Er war bereit für den Kampf.
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[SPOILER="OP"]Ich hoffe das das auch für euch nicht zu übertrieben rüber kommt
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