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Das laufende Programm auf dem Sender “Republican HoloStar”, eine republikanische Senderstation im HoloNet, wird durch eine bekannte Anlehnung an die Hymne der Neuen Republik unterbrochen. In großen Buchstaben werden die Kurznachrichten angekündigt. Dabei schwenken die Kameras im Hintergrund auf den Moderator - Tundra Susk, ein prominenter Quarren. Er trug eine auffallend traditionelle Kleidung seines Volkes und die Tentakeln im Gesicht bewegten sich leicht. Sofort richteten sich die türkisen Augen auf die Kamera, die dem Zuschauer ein Bild liefern sollte.


“Werte Zuschauer, Willkommen zu den Kurznachrichten”, begrüßte Tundra in einem vornehmen Basic. “Hier sind die Kurznachrichten mit einem Thema, welches die ganze Republik in Atemlosigkeit versetzt hat.”


Im Hintergrund änderte sich die gespielte Musik leicht um ein bisschen eine dramatische Atmosphäre zu erzeugen. Nebenbei wurde ein kleines Bild von dem provisorischen Gebäude auf Mon Calamari eingeblendet, wo der Senat zu diesem Zeitpunkt eine Sitzung abhielt. Geschmückt wurde diese Fotografie durch einen reißerischen Titel: “Sturz der Kanzlerin?”. Die Haltung des Moderators änderte sich leicht. Nun strahlte Tundra für den Zuschauer mehr Ernsthaftigkeit aus.


“In Coral City tagt in diesem Moment der republikanische Senat, nachdem sie von Naboo geflohen waren”, sprach der Quarren in einer förmlichen Tonlage weiter. “Schon der erste Redebeitrag durch Herrn Yacob Astor, dem Senator von Lianna, sorgte dabei für Aufsehen, denn er stellte ein Misstrauensvotum gegen die Kanzlerin und verlangte eine Neuwahl. Auch andere Politiker, darunter Verteidigungsminister Nunb, Innenministerin Visari und Senatorin Vao von Ryloth, sprachen sich für diesen Antrag aus. Natürlich gab es auch zahlreiche Gegenstimmen, die sich loyal zu unserer Kanzlerin Eryell Raistlin aussprachen.”


Bei diesen Worten blendete man kurz einige Fotografien der genannten Politiker ein und nahm den Fokus von Tundra Susk weg. Besonderen Wert legte man dabei auf Senator Yacob Astor, den Verteidigungsminister und die Innenministerin, sowie der Kanzlerin. Danach kehrte das Bild zum Moderator zurück. Dieser ließ eine künstliche Pause.


“Eine Sonderrolle in diesem politischen Schauspiel nahm dabei Eamar Darakis II., derzeit Senator vom Kul Huro-System und bekannt durch die Klatschspalten, ein”, erzählte Tundra Susk weiter. “Denn er blieb in diesem Machtspiel neutral und belastete Verteidigungsminister und Innenministerin gleichermaßen. … Wir schalten nun live zu unserem Reporter vor das provisorische Senatsgebäude.”




Innerhalb von wenigen Sekunden wechselte das Szenario von einem formellen Nachrichtenstudio zu einer Person inmitten einer großen Masse aus Journalisten mit Anhang. Für den Sender “Republican HoloStar” war ein auffälliger Mensch vor Ort. Der Journalist bedankte sich bei dem Moderator und führte die Zuschauer noch einmal kurz in die Thematik ein. Nach seinem Kenntnisstand, so der Reporter, war die Sitzung gerade beendet worden und gleich sollten die zahlreichen Politiker nach draußen strömen. Plötzlich öffnete sich die Tür und die Vertreter der vielen Planeten und Systemen stellten sich der Masse. An vorderster Front war Eamar Darakis II. mit einem Lächeln, aber nur wenige Schritte dahinter war auch Sian Nunb. Sofort stürzten sich die Journalisten auf den kleinwüchsigen Verteidigungsminister.


“Verteidigungsminister Nunb, was können Sie uns zu den Anschuldigungen sagen?”, fragte der Reporter von “Republican HoloStar” ohne lange zu fackeln, wobei sein Kameramann und er sich durch die Reihen der Kollegen drängten.


“Werte Vertreter der Medien, mein Kollege Eamar Darakis II. vom Kol Huro-System hat in dieser Sitzung einen wichtigen Blickwinkel geliefert”, entgegnete der Sullustaner sofort. “Natürlich ist auch sein Informationsstand zu beachten, denn er hat keinen Einblick in die Bereiche des Innen- und des Verteidigungsministeriums. Aus diesem Grund wird Miss Visari auch im Laufe dieses Tages eine Rede halten. Die Pressemitteilungen werden zu einer späteren Stunde an ihre Redaktionen geschickt. Sie müssen sich also alle noch etwas gedulden.”


“Was hat es mit dem Misstrauensvotum auf sich, Senator Nunb, erklang die Frage von einem Kollegen. “Ist das ein direkter Angriff auf das republikanische Oberhaupt? Was verfolgen Sie und Ihre Mitstreiter?”


“Nach dem Naboo-Vorfall waren einige Mitglieder des republikanischen Senats, darunter auch ich, der Ansicht, dass ein Wechsel stattfinden muss”, antwortete der Verteidigungsminister nach einer kleinen Pause. “Natürlich darf man die Verdienste, die Kanzlerin Raistlin für die Neue Republik erbracht hatte, nicht außer Acht lassen. Aus diesem Grund haben wir das Misstrauensvotum las einzig möglichen Weg gewählt. Der Senat soll entscheiden, ob wir die Führung des derzeitigen Oberhauptes brauchen oder ein Wechsel stattfinden muss. Dabei muss jeder Vertreter zum Wohl der Demokratie entscheiden…”


Danach bahnte sich der Verteidigungsminister einen Weg durch die Massen zu seinem Gleiter. Ohne zu warten verteilte sich die Masse an Journalisten auf die anderen Politiker, die gern ihre Meinung kundtun wollten. Für den Reporter von “Republican HoloStar” war das nächste Ziel Eamar Darakis, der sich strategisch gut positioniert hatte. Natürlich war der Journalist auch zu diesem Zeitpunkt nicht allein.


“Senator Darakis, wieso enthielt sich das Kul Huro System dem Misstrauensvotum?”, fragte der Reporter auch dieses Mal ziemlich schnell. “Was bezwecken sie mit diesem politischen Zug?”


“Ich kann ihnen versichern, das Kul Huro System war mit Kanzlerin Raistlin von Anfang an nicht zufrieden”, äußerte sich der Senator mit einem charismatischen Lächeln zu den gestellten Fragen. “Das wir der Republik dennoch beigetreten sind, liegt vor allem an den großen Hoffnungen, die wir in dieses System haben. Das wir uns dem Misstrauensvotum enthielten, sollte durchaus symbolischen Charakter haben. Wir dürfen uns in diesen Zeiten keine schwache Führung erlauben.”


“Senator, ihre Angriffe auf Verteidigungsminister Nunb und Innenministerin Visari haben für Aufsehen gesorgt”, meldete sich ein anderer Journalist zu Wort. “Was bezweckten sie, außer dem Erregen von Aufmerksamkeit, mit diesen Schlägen gegen zwei der wichtigsten Personen in unserer Regierung?”


“Wie ich in der Sitzung bereits betont habe, hätte es an unserer militärischen Führung und unserem Geheimdienst gelegen, die Gefährlichkeit einer Senatssitzung auf Naboo zu erkennen”, antwortete Eamar Darakis ohne eine Veränderung in der Miene zu zeigen. “Das dies nicht passiert ist, läst mich auf Fehler in den obersten Etagen beider Regierungseinrichtungen schließen. Was auch immer diese Fehler verursacht hat, es sind ihnen unzählige unschuldige Menschen und tapfere Soldaten erlegen. Solche Fehler dürfen sich nicht wiederholen. Meine Anschuldigungen sollen den geschätzten Ministern eine ständige Erinnerung daran sein. Ich kann nur wiederholen, das die Gedanken aller Bewohner des Kul Huro Systems bei den Betroffenen sind, die bei Naboo Angehörige verloren haben. Auch ich habe in den schweren Stunden nach dem Vorfall viel an diese Menschen denken müssen. Ihr Leid sollte nicht durch dieses Misstrauensvotum in den Hintergrund gerückt werden.”


Mit diesen Wortbeiträgen von Eamar Darakis II. suchte sich der Reporter eine letzte Person aus, die er noch interviewen wollte. Plötzlich entdeckte er den schlanken Senator Quún, der einen der Kandidaten um das Kanzleramt darstellte. Auch hier hatte sich eine gewaltige Traube um den lachsfarbenen Mon Calamari gebildet. Der Kandidat wirkte friedvoll, wie es für dieses Volk typisch war, und äußerst professionell. Freundlich antwortete er auf die Fragen der Journalisten.


“Waren Sie Überrascht über den Vorschlag von Verteidigungsminister Nunb, sowie das gestellte Misstrauensvotum durch Senator Astor?”, fragte ein Kollege in einem günstigen Moment.


“Die Demokratie darf nicht stagnieren”, entgegnete der Mon Calamari ruhig. “Das Desaster von Naboo hat uns noch einmal deutlich gezeigt, dass das Imperium Angst vor der Neuen Republik hat. Natürlich trauere auch ich um die zahlreichen Opfer, aber vielleicht ist nun eine Veränderung nötig um mit neuem Elan gegen diesen mächtigen Feind zu kämpfen. Es liegt in der Hand der anderen Senatsmitglieder, ob sie Kanzlerin Raistlin weiterhin vertrauen oder einen Wechsel befürworten. In der Sitzung schienen die Parteien jedenfalls gleichstark zu sein. Wir müssen uns wohl bis morgen gedulden, meine Damen und Herren der Presse… Aber ich war trotzdem recht erstaunt und fühle mich durch meine Kollegen und ihr Vertrauen in mich geehrt.”


Eamar Darakis II. hat in seinem Wortbeitrag den Verteidigungsminister und die Innenministerin angegriffen”, nutzte der Reporter von “Republican HoloStar” seine Chance. “Stimmen Sie dieser Kritik zu?”


“Mein Informationsstand in diesen Dingen ist nicht sehr weitläufig”, antwortete Quún nach einer kleinen Pause zum Ordnen der eigenen Gedanken. “Mir ist auch nicht bekannt, inwieweit Herr Darakis Informationen in diesen Bereichen hat. Was ich aber vernommen habe ist, dass das Innenministerium eine Pressekonferenz geben möchte. Vielleicht sollten Sie sich bis dahin gedulden um eine ordentliche Antwort zu erhalten.”




Nach diesen Worten aus dem Mund von Quún wurde wieder ins Nachrichtenstudio gewechselt. Dort saß Tundra Susk unverändert hinter dem Tisch und erwiderte den imaginären Blick der Kamera sehr professionell. Ein leichtes Aufleuchten der türkisfarbenen Augen war sogar zu erkennen. Im Hintergrund war noch immer die typische Musik dieser Nachrichtensendung zu hören. Ganz langsam näherte sich die Kamera dem Gesicht des Quarren. Erneut konnte man mehrere Bewegungen der Tentakeln feststellen.


“Werte Zuschauer, gerade bekam ich die Meldung, dass wir heute Abend live die Pressekonferenz von Ministerin Visari übertragen”, informierte der Moderator in einer sachlichen Tonlage. “Also schalten Sie ein, wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen. Wir von “Republican HoloStar” verabschieden uns für den Moment und setzten das eigentliche Programm wieder fort. Viel Spaß wünscht Tundra Susk, Ihr Moderator…”


Allmählich fuhr die Kamera wieder zurück in die Ausgangsposition. Gleichzeitig dämmte man das Licht im Studio und die Musik kam aus dem Hintergrund in den Vordergrund. In einfliegenden Buchstaben erschien ein weiteres Mal der Name dieser Kurznachrichtensendung. Danach setzte die Werbung ein, um nach wenigen Sekunden wieder ins laufende Programm zu münden.


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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