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Schön, dass uns in diesem Thread erlaubt wird, diese Fragen "unter uns" zu diskutieren, nicht im "EU-feindlichen" Sequel-Forum. ;)



Meine Einschätzung zum "Disney-EU":


Wenn sich die Sequels nicht auf das bestehende EU stützen, gehe ich davon aus, dass das laufende EU ähnlich wie CW schnellstmöglich abgebrochen wird. Mit anderen Worten, Crucible käme noch heraus, die viel interessantere Sword of the Jedi-Trilogie wackelt allerdings gewaltig und Neuankündigungen würde es schon gar nicht mehr geben.


Das wäre an sich noch nicht so schlimm - Harry Potter war ja auch irgendwann mal zuende ;) - aber das Problem ist, dass der aktuelle Abschluss (FotJ) kein Abschluss ist, sondern vielmehr als Sprungbrett für Jahrzehnte mit weiteren Geschichten konzipiert wurde (siehe dazu der letzte Teil meines Apocalypse-Reviews). Und dieser von Denning angerührte Schlamassel ließe sich nicht in zwei Jahren und 4 Büchern, geschweige denn einem Roman zufriedenstellend aufräumen.


So weit, so frustrierend...



Was das potentielle neue Disney-EU betrifft, rechne ich damit, dass Romane im "Erwachsenen-Format" eine wesentlich geringere Bedeutung haben werden als bisher, denn die von Disney angepeilte neue Zielgruppe liest keine "dicken" Bücher. Etwas besser könnte es für das Jugendbuch-Format mit Bändchen um die 150 Seiten aussehen. Ansonsten wohl vor allem visuelle Medien wie Computerspiele und evtl. Comics.


Darüber hinaus halte ich ein von einem TFN-User beschriebenes Szenario für realistisch, nämlich ein "Bulimie-EU":


Die Jahrzehnte zwischen der OT und den Sequels werden nicht mit neuen, film-kompatiblen Geschichten aufgefüllt, genausowenig wird es eine Fortsetzung der Geschichte im Anschluss an Episode IX geben.


Stattdessen wird es einzelne Geschichten direkt rund um jeden der Filme geben, die Vorgeschichte, Überleitung oder Nebenabenteuer herausgegriffener, möglichst "cooler" Charaktere erzählen. Diese Geschichten werden aber letztlich sowohl charakterentwicklungstechnisch als auch GFFA-historisch bedeutungs- und konsequenzlos sein, da sie entweder von vorneherein so angelegt werden, dass sie keine entscheidenden Punkte berühren, oder aber spätere Romane, Comics und Filmen ihnen jederzeit nach Belieben widersprechen und sie überschreiben können. Mit anderen Worten, es wird selbst in diesem eingeschränkten Zeitrahmen keine konsistente Kontinuität mehr geben. Warum soll man sich auch damit noch herumschlagen, wenn man schon einmal darauf verzichtet hat?


"Bulimie-EU" nenne ich das deshalb, weil es darauf angelegt ist, dass der Fan mit dem Hype jeder Episode kauft, liest - und dann vergisst und sich auf den nächsten gehypten Film stürzt.



Ohne Zweifel wäre das für einen großen Teil der Fans ein attraktives Konzept, ich persönlich würde ein solches EU allerdings bestenfalls sehr selektiv lesen. Letztlich irrelevante Geschichten, die man nur für den Spaß des Momentes (sofern der denn gegeben ist) liest, sind für mich selbst dann wesentlich weniger reizvoll, wenn sie mich inhaltlich interessieren und Charaktere auftreten, die mir wichtig sind.


Geradezu fatal sind jedoch die Auswirkungen auf potenzielle Romane aus Äras und mit Inhalten und Charakteren, die mich weniger interessieren, oder auf das aus meiner Sicht vollkommen lächerliche Jugendbuchformat. Bisher gibt es da noch den Anreiz, dass man das komplette Bild dieser Galaxis nur dann erhält, wenn man sich auch durch diese Geschichten "durchkämpft". Wenn es diesen Anreiz nicht mehr gibt, können mir diese Sachen vollkommen egal sein. Zumal bei diesem Konzept auch damit zu rechnen ist, dass kein besonderer Wert auf Qualität gelegt werden wird...


Somit würde ich mir maximal vereinzelte Romane herauspicken, von denen ich weiß, dass sie mich inhaltlich interessieren und bei denen ich anhand relevanter Meinungsäußerungen davon ausgehen kann, dass wenigstens der zitierte "Spaß des Momentes" gegeben sein wird.


Micah


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