Dathomir, zentraler Festplatz im Dorf des Clan der gehörnten Spinne: Noaide vor ihnen in der Luft schwebend, von untoten und lebenden Nachtschwestern umzingelt: Adria, Nexx, Nira und weiter weg Nivalee und Venris
Die Lage erwies sich als schwierig. Zudem zeigte die alte Hexe erneut etwas, was Adria erstens verblüffte, da sie noch nie derartiges gesehen hatte und zweitens daran zweifeln ließ, ob sie fähig war, das alte Biest zu besiegen. Sie sah hoch zu ihr, wie sie in der Luft schwebte. Adria fühlte sich leicht taumelig dabei. Das kam von deren Geräuchere, was dazu geführt hatte, dass Adria und die Anderen die Visionen ebenfalls verfolgen konnten. Ihr Kopf dröhnte.
Erstmal galt es, die Situation zu entschärfen. Die Nachtschwestern hielten leider viel, für Adrias Verständnis, zu viel von ihren Visionen. Adria legte in Bezug auf Besänftigung vor, Nira zog eilig nach, noch vor ihrem Meister Nexx. Einerseits war Adria froh, dass man ihr damit folgte. War das allerdings klug, noch vor ihrem Meister zu sprechen? Denn wie sie es anging, ließ Adria aufhorchen. Immerhin war davon nichts abgesprochen. Nira bot sich den Nachtschwestern an. Adria fragte sich, ob das tatsächlich aus Schuldgefühlen heraus entstand, denn ihre Vision konnte man als Verrat werten, auch Nexx und Adria, nicht nur die Nachtschwestern und Adria war auch nicht gerade erbaut davon, denn sie wollte ihren Kindheitstraum wahr machen und sich krönen lassen, dennoch konnte ihr eine kleine Schülerin nicht zur Gefahr werden, doch ihre Gedanken waren ketzerisch und stießen Adria übel auf, oder aber sie wollte eh weg von ihrem Meister und nahm das zum Anlass, da sie die Nachtschwestern anhimmelte. Womöglich lag es auch an ihrer Spezies?!
Nexx sprach nach seiner Schülerin. Verkehrte Welt! Er klang leicht angesäuert und zerknirscht, man musste seine normale Stimmlage kennen, um das heraus zu hören, was natürlich kein Wunder war, erst die Visionen, die stets den Verrat seiner Schülerin zeigten, dann dies hier, das Vorgedrängle seiner Schülerin und das sich Anbiedern, dennoch versuchte er sich aber gegenüber der oberen Mutter nichts anmerken zu lassen, und versuchte versöhnlich und wohlwollend zu klingen. Nexx war ein Vollprofi! Er dachte an Abmachungen und Pläne und ließ ebenfalls nicht seiner Wut und seinem Hass freien Lauf. Es gab eine Menge Sith, die sich diesen Gefühlen völlig hingaben. Adrias Vater schien einer davon gewesen zu sein. Deshalb verfiel er der Raserei, kannte nicht mehr den Unterschied zwischen Freund bzw. Verbündeten und Feind. Deshalb war er nun auch tot. Getötet von seinen Freunden. Was Nira anging, so war sie extrem egoistisch veranlagt. Adria war froh, nicht ihre Meisterin zu sein. Nexx offenbarte, dass er Nira abgeben würde. Er münzte es klug auf die Worte, die Noaide und alle ihre Nachtschwestern zu gerne in den Mund nahmen: Dathomir nimmt, Dathomir gibt! Weise gewählt, dachte Adria anerkennend. In ihm steckte ein Diplomat. Normalerweise hielt Adria nichts von Diplomatie, doch zum ersten Mal erkannte sie dessen Vorzüge.
Die Alte bezichtigte sie der Lüge. Frechheit! Verpackt hatte sie das blumig wie immer, indem sie meinte, dass ihre Münder zwar die richtigen Worte, die sie hören wollten, sprachen, doch ihre Herzen nicht im Einklang mit ihren Worten tickten. Adria versuchte, ihr Pokerface nicht zu verlieren und ruhig zu atmen. Sie fühlte sich ertappt, versuchte aber stets daran zu denken, wie unfair sie das fand, weil sie doch die angebliche Wahrheit sprachen. Adria musste selbst daran glauben! Sie meldete sich zu Wort:
“Obere Mutter, ich kenne die Neuankömmlinge nicht, auch wenn wir demselben Orden entstammen, doch der ist groß. Ich bin immer noch die Selbe wie heute Morgen, wie gestern oder vorgestern. Nichts hat sich verändert. Ich bin nicht eure Feindin! Ihr habt mich kennengelernt, viel Zeit mit mir verbracht und mich geschult! Ihr kennt mich bereits!”
Die obere Mutter verwies auf das Ritual morgen, alles würde sich zeigen. Adria musste dabei ihre Gedanken energisch zum Schweigen bringen. Doch sie war gut darin. Wenn die wüsste, wie nah sie der Wahrheit war. Wenn die Nachtschwestern damit rechnen würden, und so war es im Augenblick der Fall, wäre der Überraschungseffekt weg, auf den Adria gesetzt hatte. Außerdem würde sie so tun müssen, Venris zu opfern. Dathomir etwas zu geben. Es würde echt wirken, weil jener ahnungslos war. Adria hoffte, dass sich das Misstrauen gegen sie bis morgen wieder legen würde. Sie sollten gehen und Nira sollte bei ihr bleiben. Adria schluckte schwer und musste gegen ihre aufkommenden Gedanken ankämpfen. Sie ging rasch, zügig, im Sturmschritt. Kurz vorm Zelt lies sie ihre Gedanken zu. Sie rasten! Nira kannte den Plan! Würde sie sie verraten oder wollte sie nur bis dato profitieren und lernen? Sollte Adria Nira heute Nacht lieber killen? Und, hatten sie eine Kämpferin weniger? Würden sie morgen siegreich sein? Noaide würde ein harter Brocken werden. Als sie im Zelt waren, drehte sich Adria zu Nexx um und sah ihn fragend an.
“Sag, können wir Nira noch vertrauen? ....Die Alte ist stärker als gedacht! Und dabei habe ich sie niemals unterschätzt!”
Dathomir, beim Clan der gehörnten Spinne, im Zelt: Adria mit Nexx