Die Mandalorianer als Volk kennen keine zentralisierten Staaten, haben sie - mit Ausnahme der Satine Kryze-Fraktion, natürlich - nie getan. Ihre Kultur ist eine klassische Stammesgesellschaft: Der Clan bzw. das Oberhaupt der Sippe gibt den Kurs seiner Mitglieder vor, er ist zugleich Legislative, Judikative und Exekutive. Eine Ausnahmeregelung tritt erst in Kraft, wenn der Mandalore, also der "Ober-Häuptling", zum Krieg ruft, dann - und nur dann - hat die Familie sich einer höheren Instanz zu unterwerfen. Allerdings auch nur zeitweise, denn nach Beendigung des jeweiligen Feldzuges zerfällt die "Armee" wieder in verwandtschaftlich oder ähnlich organisierte Gemeinschaften.
Überhaupt sind die Voraussetzungen für ein Militär im modernen Sinne nicht gegeben: Da das Prinzip des Wehrdienstes aufgrund der immensen geographischen Verteilung der in Frage kommenden Rekruten kaum funktionieren kann, findet die Ausbildung innerhalb der eigenen Bezugsgruppe - und dort meist durch den Vater oder die Mutter - statt, woraus nicht nur vollkommen unterschiedliche Standards, sondern auch heterogene Ausrüstungen resultieren.
Der Übergang zu einer Gesellschaft, wie wir sie kennen, ist für die traditionellen Mandalorianer unglaublich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Dafür sorgt zum Einen der starke Drang nach Unabhängigkeit, zum Anderen die Existenz der Resol'nare: Jemand, der nach derart kriegerischen Wertvorstellungen lebt, ist nicht in der Lage (oder einfach nicht interessiert), einen Verwaltungsapparat aufzubauen, welcher eine bürokratische Regierung effektiv stabilisieren kann. Wer das nicht glaubt, möge sich die Lebensweise der noch im 21. Jahrhundert nomadisch ausgerichteten Beduinen, Berber, Massai oder Tuareg zu Gemüte führen.