1804 – Seit nunmehr fünf Jahren befindet sich Alexander von Humboldt auf seiner Forschungsreise durch Südamerika, und doch berichtet niemand von seinen eindrucksvollen Erlebnissen.
Ein Mann, ein Strumpf, ein Tropfen Curare – und fast das Ende!
Stell euch das mal vor: Alexander von Humboldt, Naturforscher, Abenteurer und überhaupt kein Mann für halbe Sachen, steht irgendwo mitten im südamerikanischen Dschungel, sein Fuß zerkratzt und zerstochen von gefräßigen Flöhen. Die logische Reaktion? Ein frischer Strumpf muss her! Aber hoppla – der, den er sich da gerade über den blutigen Fuß ziehen will, ist mit Curare getränkt. CURARE! Das Pfeilgift der Indigenen, das dich in Windeseile ins Jenseits schickt, wenn es ins Blut gelangt. Nur ein einziger Tropfen in die Wunde, und das wär es gewesen mit dem großen Forscherleben.
Aber Humboldt? Der bleibt ruhig. Curare kennt er. Hat er gestern noch probiert. Wie bitte, er hat es getrunken? Freiwillig?! Na klar! Denn der Mann wollte es ganz genau wissen: Ist das Zeug wirklich nur tödlich, wenn es direkt ins Blut geht? Ergebnis: Ja. Und Alexander von Humboldt lebt noch – und forscht weiter.
Der Mann hatte Nerven wie Drahtseile
Während wir heute beim Gedanken an Sushi schon zögern, hat Humboldt sich Maden einverleibt, Ameisenpaste geschleckt, Affenfleisch gegrillt und Alligatorfett gekostet. Nicht, weil nichts anderes da war – sondern weil er alles ausprobieren wollte. Neugier, unstillbar. Alles musste durch Mund oder Mikroskop. Selbst die Milch des legendären “Kuhbaums” wurde probiert – und siehe da: Schmeckte wirklich wie Milch!
Und dann war da noch der Zitteraal
Ein anderer hätte vielleicht einen Stock genommen – Humboldt stellte sich drauf. Ergebnis: Eine Stromladung, die ihm durch Mark und Bein fuhr. Knie, Gelenke, alles tat weh – den ganzen Tag lang. Aber hey, jetzt wusste er endlich, wie diese seltsamen Fische ihre Beute zur Strecke bringen: mit echtem, biologischem Starkstrom.
Postkarten aus der Hölle – pardon, dem Paradies
Seinen Freunden in Europa schickte Humboldt keine Urlaubsgrüße mit Palmen – sondern Abenteuerberichte mit Gänsehaut-Garantie: Vier Monate schlief er in Wäldern voller Krokodile, Boas und Pumas, ernährte sich von Ameisen, Maniok, Flusswasser und gelegentlich Affe. Um nächtlichen Moskito-Attacken zu entgehen, grub er sich in den Sand ein – bis auf den Kopf komplett eingegraben, wie ein menschlicher Maulwurf. Und dann schrieb er auch noch fröhlich dazu:
„Ich war nie so gesund wie in diesen zwei Jahren
!“
Alexander von Humboldt – der Mann, der das Unbekannte nicht fürchtete, sondern frühstückte.