Auf einer Anti-nazidemo, auf der die Leute friedlich mit Kerzen stehen, und ermordeten Gedenken - denn ich bin davon ausgegangen, dass du solche meinst - trauen sich die Nazis doch gar nicht, mit nem Messer auf dich loszugehen, auch nicht zu fünft, weil du zu hunderten bist.
Und wie wahrscheinlich ist es schon, dass die bei all den Leuten, die da rumkrebsen, ausgerechnet dein Foto machen?
Desweiteren geht es wirklich nicht um die Demos. Es geht darum artikulieren zu können, dass man Demokrat ist, wenn man es denn ist. Und als Demokrat muss man artikulieren, dass man es nicht schätzt, wenn die Demokratie zerstört wird.
Ich unterstelle dir gar nichts, ich hab lediglich einen Satz von dir zitiert, geschrieben wie ich ihn verstanden habe, und dich dann gefragt, wie du es denn wirklich gemeint hast, wenn nicht so.
Da ist - bei aller Liebe - nichts suggestives dran. Dass du dich ausserstande siehst zu antworten spricht aber tatsächlich Bände.
Ich halte mich nicht für einen Freiheitskämpfer, sondern für den Bürger eines demokratischen Landes, der lediglich seine Pflicht tut, und ich halte mich stets in den Grenzen gesetzlicher Vorgaben dabei auf. Danke der Nachfrage, und das kommt vom richtigen, wenn ich das hinzufügen darf.
Das Problem mit "euch" - wenn ich jetzt mal deinen Duktus nachahmen darf - ist dass ihr stets und immer alle möglichen Leute in Schubladen stecken müsst, und es somit auch kaum einen Sinn hat sich mit euch zu unterhalten, oder gar zu diskutieren.
Okay. Und du beschwerst dich über Leute die sich nicht an gesetzliche Vorgaben halten?
Du kannst sagen was du willst - so unzutreffend dein Gezeter hier auch sein mag - ich finde es wichtig, dass man solchen Leuten klar zeigt, was man von ihnen hält, und zwar geschlossen als Volk. Mir persönlich ist die Demokratie wichtig, so wichtig, dass ich gerne auch was dafür tu.
Das einzige, was ich da vergleiche ist das langsame erstarken der rechtsextremen Parteien, und den Zulauf zu Rechtsextremen Gruppierungen, was man nach den Wahlerfolgen der extremen Rechten in den neuen Bundesländern wohl kaum mehr leugnen kann.
Ich sage weder, dass es hier genauso kommen muss, wie in der Weimarer Republik, noch mache ich sonst irgendwelche Aussagen darüber, dass die Zustände in der Weimarer Republik so ähnlich sind wie hier. (Und ich glaube ausser dir hat es wohl auch keiner so verstanden) Ich sage lediglich, dass es auch in der Weimarer Republik vielleicht nicht so weit gekommen wäre, wenn mehr Leute die Schnauze aufgemacht hätten, um sich aktiv an der Demokratie zu beteiligen. Zum Beispiel mit Demonstrationen, wenn auch nicht zwangsweise mit diesem Mittel.
Desweiteren weise ich jegliche Vergleiche meiner Person mit linken Krawallmachern zurück.
Warum musst du eigentlich gleich immer alle mit Kraftausdrücken bedenken?
Da werden Politiker "Ex-Terroristen", ich bin plötzlich "ähnlich wie ein Krawallmacher", Stefan Raab ist ein "Affe", und alle die Anti-Nazi Symbole benutzen sind "Linke Zecken".
Wenn man schon verschiedener Meinung ist, kann man doch wenigstens sachlich bleiben, oder?
Ich geh ja auch nicht rum, und beginne meine Sätze mit "Der Ex-Nazi Ratzinger...", "Der überführte und straflos ausgegangene Spendenbetrüger Kohl..." und so weiter, obwohl auch diese Bezeichnungen nicht weniger zutreffend sind als die subjektiven Ettiketten, die du den Leuten aufdrückst.
Ich habe - ich wiederhole es gerne noch einmal - nie behauptet, dass wir heute in ein viertes Reich schlittern, aber mir sind die Nazis in den Landtagen, und sogenannte "national befreite Zonen" in vielen Städten nicht nur in Ostdeutschland schon genug. Der Schaden ist schon da, Menschen sind verprügelt, gedemütigt und ermordet worden, deutsche Bürger können sich nicht mehr überall hintrauen. Um einige Stadtteile sollten sie einen Bogen machen, wenn sie dunkle Haut, lange Haare, einen Rollstuhl, Skaterklamotten oder sonst etwas haben, was die örtlichen Skins reizen könnte.
Das ist ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat.
Und da ich kein Polizist oder Verfassungsschützer bin, möchte ich wenigstens auch für den letzten Neonazi klar machen, dass ich - wie die Mehrheit der Deutschen - gegen Rechts bin, um es mal in der Sprache unserer Zeit zu sagen.