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Ich bin jetzt auch durch und hier mein Kommentar zu TUQ. Keine Sorge, ich werde euren (Woodstocks und Wraiths) Mangel an Notizen mehr als ausgleichen. ;) Zunächst mal ein spoilerfreier, allgemeiner Teil:


Insgesamt kann ich nur wiederholen, was ich zu TJK gesagt habe, nur noch etwas gesteigert. Bin quasi restlos begeistert. :) Gehört sich auch so, wenn die Behauptung stimmt, dass diese Buchtrilogie dem Verlauf der OT folgt, da ist immerhin auch ESB mein Lieblingsteil. (Hmm, das sind natürlich nicht ganz so tolle Aussichten für TSW, aber vielleicht wird ja das Schema gebrochen und es gibt eine weitere Steigerung.)


Besonders beeindruckt hat mich das Feuerwerk, das Denning von Anfang an abbrennt. Er hält sich nicht mit der Vorrede auf, sondern stellt den Leser von Anfang an vor überraschende Wendungen, Schocks (und was für welche!), neue Rätsel, Puzzleteilchen sowie neue Komplikationen und hält einen ständig unter Spannung. Das geht so etwa die ersten zwei Drittel des Buches, danach sind dann alle Figuren in Stellung und es gibt Action, Action, Action.


Ansonsten wie gehabt: Guter Schreibstil, perfekte Charakterisierungen und wunderbare Charakterchemie, unter die Haut gehende Atmosphäre, optimaler Mix aus Action, Politik, Charakteranalyse und -entwicklung, Jedi-Philosophie... Etwas zu kurz kommen im Vergleich zu TJK einzig die Familienmomente (zur Skywalker-Familiendynamik hätte ich mir mehr erhofft) und der Humor, aber das ist bei dieser doch eher düsteren Geschichte nicht weiter verwunderlich. Und mindestens Han, Saba und Tarfang sorgen dafür, dass es zwischendurch noch etwas zum Schmunzeln oder richtig Loslachen gibt.


Ein paar kleinere Kritikpunkte:


Zum einen ist TUQ viel zu dünn! :D Mit seinen 330 Seiten sieht es gerade neben dem umfangreichen TJK richtig mickrig aus. Und ich meine nicht, dass es irgendwie künstlich in die Länge hätte gezogen werden sollen. Nein, es gibt einige ganz konkrete Punkte, die nur angedeutet oder im Nachhinein berichtet wurden, oder zu denen man sich seinen Teil denken muss, die ich gerne noch "auserzählt" gehabt hätte. Beispiele: [spoiler2=TUQ allgemein]Einen Teil des Kampfes um die Ackbar aus Sabas Sicht zu sehen ? z.B. als sie durch die Lüftungsschächte kriecht, um (angeblich) gankers zu jagen. *g* Wie ist Jacens StealthX-Team aus dem Jedi-Hangar entkommen, und wie haben sich Corran und Kyp danach geeinigt? Wie reagiert Cal Omas auf den Jedi-Angriff auf die Chiss-Station (das könnte natürlich aus dramaturgischen Gründen auf den nächsten Band verschoben worden sein)? Als kleinen, entspannenden Abschweifer hätte ich gerne Jacens und Bens Ausflug nach Endor aus erster Hand gesehen (und das hätte Ersterem vielleicht dabei geholfen, wenigstens ein paar Sympathiepunkte über dieses Buch hinaus zu retten. :rolleyes: ). Außerdem, wie Ben nach dem Zwischenfall auf Hapes aufwacht.[/spoiler2]


Zweiter Punkt: Das Finale fand ich ein wenig zu "praktisch" und nach altbekanntem Schema. Wieder einmal [spoiler2=TUQ Finale] verschlägt es für die große Abschlussschlacht alle an den selben Fleck der Galaxis[/spoiler2]. Und das Ende hätte ich mir noch düsterer und offener erwartet. Etwa, dass analog zu [spoiler2=TUQ Ende] Han in ESB Luke allein auf dem Dark Nest-Schiff zurückbleibt und erst im nächsten Teil zurückkehrt ? aber dieser störrische Solo ließ sich ja einfach nicht abschütteln *g* [/spoiler2]. Ich muss echt eine Veranlagung zum Masochismus haben, denn ich werde ja so schon ganz irre bei dem Gedanken, dass es bis nach Weihnachten dauert, bis wir die Fortsetzung bekommen...


Aber wie gesagt, das sind nur Kleinigkeiten, die den sehr guten Gesamteindruck nicht ernsthaft trüben können. Und auch [spoiler]Thrawn[/spoiler] ist ja nur in einer kleinen Erwähnung vorgekommen. ;)


So, jetzt zu detaillierten Kommentaren, diesmal nach Kapiteln geordnet. Zum einen habe ich meine Notizen beim Lesen so gemacht und bin zu faul, alles nach Charakteren, Handlungssträngen etc. umzusortieren ;-), und außerdem finde ich, dass sich das bei diesem Buch, insbesondere einer bestimmten Entwicklung, ganz gut macht. Es sind keine Inhaltsangaben, sondern einfach Gedanken und Fragen zu den jeweiligen Kapiteln. Spekulationen habe ich übrigens stehen gelassen, wie sie mir zu dem Zeitpunkt gekommen sind ? ggf. habe ich sie mit "Nachträgen" ergänzt (dass ich nicht "gespickt" habe, müsst ihr mir halt einfach glauben ;)).



Achtung, ab hier Spoiler!



Cover:

Gefällt mir nicht so gut wie das von TJK, ist aber soweit okay. Leia ist vom Alter ganz gut getroffen, allerdings ist ihre Haltung etwas seltsam. Schade, dass die Umrisse der Killiks nicht wie bei TJK geprägt sind. Das Problem mit der falschen LS-Farbe wird ja im Buch nun nicht geklärt, weder mit einem neuen LS Leias noch damit, dass sie das von jemand anderem verwendet. Aber ich bin eigentlich ganz froh, dass es bei dem Blau geblieben ist, denn bei einem roten LS wäre der interessante Kontrast zum Hintergrund verlorengegangen.



Prolog (Jaina und Zekk auf den Spuren der Schmuggler)


Hoffentlich kommen Jaina und Zekk mental, mindestens aber körperlich, demnächst auseinander ? dieses ständige Sätze-Ergänzen nervt auf Dauer! (Fast noch schlimmer: Wie sie in Kapitel 8 ihre Köpfe aneinanderreiben, da wird es einem wirklich ganz anders.) Hmm, ich tippe mal, dass sich Zekk in TSW heroisch opfert. Das wäre so ziemlich die einzige Möglichkeit, dass Jaina wieder halbwegs normal wird.


Nicht ganz so angetan bin ich davon, dass zwischen TUQ und TJK ein Jahr vergangen ist. Das bedeutet nämlich zum einen, dass ein klärendes Gespräch mit Jacen im "off" stattgefunden hat oder mal wieder unverantwortlich lange hinausgezögert worden ist. Außerdem muss einen guten Grund dafür geben, warum es auch nach einem Jahr Bemühungen nicht möglich war, Erzwo weitere Informationen zu entlocken.



1. Kapitel (Solos und Skywalkers auf Woteba, Gespräch mit Raynar)


Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, als Han die Killiks gerne von ihrem "Fizz"-Leid erlösen würde, es aber nicht übers Herz bringt, sie zu töten und Luke dann die perfekte Kompromißlösung findet, in dem er sie einfach mit der Macht bewusstlos macht. Ich finde, das demonstriert auch schön den Unterschied zwischen alten und neuen Jedi: Ein Jedi der Alten Republik wäre vermutlich einfach vorbeigegangen ? denn den Killiks gegen ihre Krankheit zu helfen wäre ja nicht sein Auftrag gewesen. :rolleyes:


Auch sehr schön gemacht ist, wie der Besuch auf Woteba als ein Test Leias gestaltet wird und besonders amüsant ist die Vorstellung, dass sie eine Gruppe aus drei viel erfahreneren Jedimeistern anführt.


Maras Vergangenheit: Oh je, da denkt man, man könnte die alten Geschichten endgültig hinter sich lassen und dann hat man zum einen einen naseweisen Sohn, der immer wieder den Finger in die Wunde legt und zum zweiten wird man von Insekten wieder damit konfrontiert... Hier habe ich einen Moment befürchtet, dass sich eine völlig verkrampfte Verknüpfung ergibt, dass die Ies-Frauen dunkle Jedi geworden sind und eine von ihnen Lomi Plo ist, aber das war zum Glück unter Dennings Würde. Sie können ja durchaus Joiner geworden sein und damit ihr Wissen der Colony zur Verfügung gestellt haben, sind aber nicht die Führer des Dark Nest.


Grandios wieder einmal die neuen Verwirrungsaktionen und Wahrheitsverdrehungen durch Raynar, hinterher man weiß wirklich nicht mehr, was Sache ist.


Zwischen Prolog und erstem Kapitel gibt es IMHO einen kleinen Logikfehler: Jainas und Zekks "Begegnung" mit dem dunklen Membrosia wirkt, als ob es das erste Auftauchen dieses Zeugs seit Kr ist ("the dark nest has survived"), aber im ersten Kapitel klingt es dann, als ob es schon längere Zeit überall anzutreffen ist. Eine längere Zeitspanne zwischen Prolog und Kapitel 1 kann ich auch nicht ausmachen, in beiden fällt "1 Jahr nach TJK". Naja, Schwamm drüber.



2. Kapitel (Begegnung mit Alema Rar)


Luke muss bei Alema Rar natürlich mal wieder versuchen, sie zurückzuholen ? irgendwann geht das noch mal schief. Starke Stelle dann, als er sie endgültig verloren gibt und ihren LS-Kristall zerstört und schließlich, als sie sagt, dass sie ja ein neues bauen kann: "I'll take that away, too." Das war so richtiger "Don't mess with the Jedi Master"-Stil.


Gut gefallen hat mir auch die Reaktion von Luke auf Alemas Angebote ("wann war ich je so undiszipliniert?") und die Aufnahmen von Artoo: Nicht etwa auf die Ehe/Beziehung an sich schiebt er das Problem, sondern auf Anakins Unausgeglichenheit. Vielleicht gibt es also doch noch Hoffnung, dass es keine Rückkehr zum alten System gibt. Seite 34 oben besagt ja auch, dass Luke eine Art Mittelweg finden will. :-)


Ein sehr kluger Schachzug von Denning war, die Ehepaare diesmal zu trennen und stattdessen Han/Luke sowie Leia/Saba/(Mara) zusammenarbeiten zu lassen. Diese neuen Paarungen waren wichtig, um die Interaktionen nicht langweilig werden zu lassen.


Sehr atmosphärisch ist der "Fizz" beschrieben. Wenn ich darüber lese, fängt es mich überall an zu kribbeln. So ein richtig schönes Ekelgefühl, wie wenn man feststellt, dass man Motten im Mehl hat oder einem die Fruchtfliegen aus dem Mülleimer entgegenkommen. *schüttel* :D



3. Kapitel (Sien Sovvs Beerdigung)


Der erste dicke Schocker des Buches: Admiral Sien Sovv mitsamt Crew ist einfach so bei einem "Unfall" umgekommen. Nicht unrealistisch, dass auch einmal so etwas vorkommt und nicht immer alles im offenen Kampf passiert. Das waren also die "vielen Beerdigungen" mit denen Denning die Fans im Vorfeld ganz nervös gemacht hat (was natürlich nicht heißt, dass nicht noch mehr und "bedeutendere" folgen können). Damit wäre ja auch der Weg frei für einen neuen Supreme Commander - Wedge vielleicht? (Nachtrag: Bwua'tu ist wohl der wahrscheinlichere Kandidat.)


Prima, dass es wieder so richtig viel böses Blut zwischen Cal Omas und den "käferliebenden" Jedi gibt, das verspricht nichts Gutes für die Charaktere und viel Spannendes für den Leser!



4. Kapitel (Jacen und Ben auf Hapes)


Und Dennig setzt gleich noch ein paar Schocks drauf. Ein absolutes Knallerkapitel - so machen sogar hapanische Hofintrigen Spaß! *g*


Yay, mit Tenel Kas/Jacens Kind lag ich richtig! :) Und endlich hat mal jemand den sonst "allwissenden" Jacen so richtig eiskalt erwischt. *g* Generell gefällt mir diese ganze Geschichte sehr. Endlich kommt man mal weg von dem konservativen Familien-Idyll-Klischee, das ich in so einer fortgeschrittenen und emanzipierten Gesellschaft, die mit Spezies interagiert, die völlig andere Moralvorstellungen und Familienmodelle haben (Polygamie, gar keine festen Beziehungen usw.), für etwas unrealistisch halte. Tenel Ka hat prompt einen großen Sprung auf meiner Beliebtheits-Skala gemacht. Cool auch, wie sie die Entwicklung des Kindes mit der Macht verzögert hat, um keinen Verdacht zu erwecken.


Verdächtig, dass noch kein Name für die Kleine genannt wird ? würde mich nicht wundern, wenn das am Ende vielleicht eine Padme wird...


Ben finde ich in diesem Kapitel jetzt auch teils etwas zu alt dargestellt: Da ist einmal die beiläufig Verwendung des Wortes "surveillance cams" (nachdem er im Jahr zuvor er "reconnoiter" nicht richtig nachsprechen konnte) und dann später, als (und wie) er Tenel Ka artig zum Kind gratuliert ? welcher Neunjährige kommt denn von selbst auf so eine Idee? ;)


Ben nutzt jetzt also die Macht, aber nur, wenn er mit Jacen zusammen ist. Hmmm, woran könnte das liegen? An Jacens Vongsense (dann müsste es aber auch auf Tahiri zutreffen, und auch Luke, der ja durch die Vergiftung ebenfalls Zugang zu den YV bekommen hat)? Also doch etwas anderes, etwas, das mit seinen in den letzten 5 Jahren gesammelten Erfahrungen zu tun hat? Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein so profaner Grund, wie dass das, was Cousin Jacen macht, cool ist, während das, was seine Eltern machen, langweilig ist...


Richtig erschrocken bin ich, als Ben Tenel Ka gegen die Wand geschleudert hat, da dachte ich wirklich, das war's jetzt, sie ist hinüber (schon wieder bei einem weiblichen Charakter!).

 

Ansonsten war natürlich Bens Reaktion/Wutanfall an sich unheimlich, auch wenn er wahrscheinlich kaum selbst dafür verantwortlich war, da er unter dem Einfluss von Gorog stand. Das hat man nun davon ? sein Machtpotential wurde endlich freigesetzt und jetzt ist es außer Kontrolle... Aber auch wenn Bens rohe Machtkraft und seine Wut natürlich erschreckend sind, letztlich sehe ich diese Sache angesichts seines Alters als nicht dramatisch an (trotzdem sollte sich natürlich jemand darum kümmern). Er wollte ja nur seine Freunde beschützen, und da ist wütend werden durchaus angebracht. Und dass er nicht einfach so hinnehmen will, dass es falsche Freunde sind, spricht am Ende eigentlich auch nur für ihn ? ich hoffe nur, dass er nicht mitansehen muss, wie ein nahes Familienmitglied von Gorog umgebracht wird, bevor er es versteht...


Wie Jacen ihn "schlafen legt", war natürlich heftig, aber in der Situation nachvollziehbar. Tenel Ka ist allerdings über seine Gewalttätigkeit ziemlich erschrocken, und es zeigt sich ja später, dass sie gar nicht so falsch liegt...


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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