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[ Fresia – Fingers Mark – Palm Island – Dschungel | mit Giselle ]


Wie lange stand er schon in diesem Fluss? Es musste eine Ewigkeit sein. Die Sohlen seiner Schuhe wurden ihrem Namen kaum noch gerecht. Es war nur noch ein durchweichtes Polster, das von oben und unten von Wasser eingeschlossen war. Exodus machte einen großen Schritt und gelangte endlich an das trockene Ufer des kleinen Bachs. Die Feuchtigkeit entlud sich in einer großen Lache auf dem Boden. Bis seine Füße aber wirklich trocken würden, musste noch einige Zeit vergehen.


 „Es war Darth Arthious.“


sagte Exodus schließlich bedächtig und dachte dabei: Der gute Imperator. Dem neuen Wesen an der Spitze des Imperiums hatte er nie viel abgewinnen können. Zwischenzeitlich hatte sich sein alter Weggefährte Phollow auf den Thron gesetzt, doch lange war er nicht geblieben. Giselle stand direkt neben ihm, doch es war ihm unangenehm, ihr in die Augen zu blicken. Für diese Reisen in die Vergangenheit musste er immer ein Stück weit bei sich selbst sein. Langsam beugte er sich hinunter und löste die Schnüre seiner durchweichten Schuhe.


 „Ich war einer seiner zwei höchsten Sith-Lords. Phollow, der spätere Imperator, und ich – wir waren seine beiden Hände, seine Vertrauten, diejenigen, die dafür verantwortlich waren, dass seine Pläne in die Tat umgesetzt wurden.“


Arthious war es gewesen, der ihn von Erebious befreit hatte. Ohne den alten Imperator hätte Exodus sich vielleicht nie aus den Fesseln des Sith Geists befreien und ein normales Leben beginnen können. Manchmal fragte er sich, was aus dem Mann, der ein ganzes Reich geführt hatte, geworden war. Irgendwann war er einfach von der Bildfläche verschwunden. Möglich, dass es Phollow gewesen war, der ihn getötet hatte, doch war Exodus das Band der Loyalität zwischen den beiden außergewöhnlich stark erschienen. Er glaubte nicht, dass Phollow ihn hingestreckt hatte. Ihm gefiel der Gedanke, dass der alte Imperator denselben Weg gewählt haben könnte wie Exodus selbst, sein Bruder oder auch Tear. Die dunkle Seite war kein Gefährte für ein ganzes Leben. Sie war bloß eine Affäre, die zu schnellem Glück verhalf.


 „Es geht mir jetzt besser, ja.“


Mit einem Ruck zog er sich den linken Schuh vom Fuß und schüttete das restliche Wasser über dem Gras aus. Auf einem Bein stehend sah er sie endlich wieder an und lächelte zaghaft.


 „Es ist nett von dir, dass du Verständnis dafür hast. Dass ich nicht darüber sprechen wollte, meine ich.“


Unwillkürlich führte er den Schuh wieder zu seinem Fuß, hielt dann jedoch inne und beschloss, dass es unklug wäre, sich dieses nasse Ding wieder anzuziehen. Stattdessen beugte er sich erneut herunter und öffnete den zweiten Schuh.


 „Aber du hast auch über deine Geschichte gesprochen. Ich war es dir also gewissermaßen schuldig. Nicht unbedingt, auch alles erzählen zu müssen. Aber das Vertrauen.“


Der rechte Schuh löste sich mit einem weiteren Ruck und zog gleichzeitig den nassen lappen, der einmal sein Socken gewesen war, hinter sich her. Das heraustropfende Wasser füllte die eben entstandende Pfütze im Gras weiter und Exodus musste aufpassen, nicht erneut ins Nasse zu treten. So stand er hier nun, vor der Frau, deren Anziehungskraft er verfallen war und die er um alles in der Welt verführen wollte – ohne Schuhe, nur mit einem Socken am Fuß und mit einer Wahrheit, die jede andere Frau abschreckte.


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