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[: Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex :||: Zentrum | Verwaltungsbereich | Verwaltungshauptgebäude | Besprechungsraum Aurek Sieben :||: Toji Murata, Admiral Tarkin, Rear Admiral Leander, Commodore Suavere und allerhand Offiziere (darunter Captain Akaji, Commander Aaronson und Lieutenant Commander Antilles); im Hintergrund: Einfache Mannschaftsdienstgrade und Droiden :]


Bedingt durch den Umstand, dass seine komplette rechte Körperhälfte seit dem Unfall an Bord der „Pandora“ vor einigen Monaten nicht nur versehrt, sondern auch ziemlich starr war, erhob sich der Commodore etwas schwerfällig von seinem Sitzplatz in der ersten Reihe, nachdem ihm der Admiral – entsprechend der Absprachen – das Wort erteilt hatte. Langsam humpelte Toji zu dem Rednerpult neben dem leise brummenden Holoprojektor. Sein Datapad mit Teilen der Präsentation hielt er fest in der linken Hand. Weil er bislang noch nie vor so vielen Offizieren ein Briefing abgehalten hatte – zuletzt hatte er höchstens reguläre Kampfgruppen befehligt –, klopfte sein Herz in diesem Moment umso lauter. Doch Raymus Tarkin, der Kommandeur der Neunten Gefechtsflotte, schenkte ihm kurz ein aufmunterndes Kopfnicken als er das Rednerpult endlich erreicht hatte.


„Danke für Ihre knappen Ausführungen, Sir“, sagte Commenorer mit leicht krächzender Stimme an Raymus Tarkin gewandt. Danach richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Sitzreihen vor ihm. „Die Militäroperation 'Imperial Brigant' ist zwar bloß eine von mehreren vorbereitenden Maßnahmen der eigentlichen Großoffensive, die von der Neunten Gefechtsflotte in absehbarer Zeit durchgeführt werden wird, um Galantos sowie zahlreiche weitere Welten auf dem Weg nach N'zoth zu befreien, aber im Gegensatz zu anderen Einheiten ist dieser Einsatz auf eine längere Dauer angelegt – und wird neben einer militärischen Komponente auch nachrichtendienstliche Aspekte beinhalten.“


Per Knopfdruck ließ Toji die holografische Karte vom Koornacht-Sternhaufen verschwinden und an deren Stelle sogleich eine miniaturisierte Darstellung seines neuen Kampfverbandes erscheinen. Die Overlord, als Imperial-II-Sternzerstörer das größte Kriegsschiff in diesem Verbund, schwebte – gleich einer majestätischen Herrscherin – in der Mitte des Verbundes. Umgeben war der keilförmige Koloss von mehreren klobigen Kreuzern verschiedenster Art (darunter gut sichtbar die Greyhound und die Veracity) und ein paar schlanken Fregatten (wie die Lancea). Ein gegenüber dem Flaggschiff vierhundert Meter kleinerer Sternzerstörer der Procursator-Klasse (Manticore) befand sich bei der Projektion währenddessen in Gesellschaft eines der in der Imperialen Flotte raren Abfangkreuzer (Musashi) und eines Eskortträgers (Corbis). Hinzu kamen noch eine Reihe agiler Korvetten (unter anderem die Darkmoon und die Venatrix) sowie ein sehr kampfstarker Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse (Darksword). Irgendwelche prall gefüllte Frachter oder andere Unterstützungsschiffe fehlten hingegen vollends.


„Der freie Kampfverband 'Brigant' ist – wie Sie zweifelsohne sehen können – anhand seiner Größe irgendwo zwischen Kampfgruppe und Flottille zu verorten“, fuhr der Commodore fort. Dabei wies er beiläufig mit seiner rechten Hand auf das über dem monoton brummenden Projektor schwebende Hologramm neben sich. Kurz streifte sein Blick die schmächtige Bastionerin in der ersten Sitzreihe. „Die 'Overlord', mein von Captain Akaji geführtes Flaggschiff, bildet zusammen mit den Kreuzern – und geschützt durch die beiden Fregatten – das schlagkräftige Verbandszentrum. Unterstützt wird die zentrale Kampfgruppe von einer Leichten Immobilizer- ('Manticore' und 'Muashi') und einer Jägereingreifgruppe ('Darksword'). Jeweils eine der beiden kleineren Einheiten wird von Captain du Telac und Captain Lyscol kommandiert.“


Um Serenety zur Kommandantin der Overlord zu machen – und sie entsprechend seiner Pläne so in die prestigeträchtige Position der Flaggkapitänin zu hieven –, hatte er Iving Stoner gegenüber das eine oder andere Zugeständnis zwangsläufig machen müssen. Dadurch trug der ehemalige Erste Offiziers des Imperial-II-Sternzerstörers nun nicht nur das Rangabzeichen eines Captain, sondern er führte darüber hinaus auch noch von der Brücke des Enforcer-Jagdkreuzers „Darksword“ aus eine eigene, kleinere Einheit. Betrachtete man von Tojis Standort aus die Ränge der Zuhörer, saß Vyrim Lyscol deshalb folgerichtig neben Mareik du Telac, dem Kommandanten der Manticore. Toji ließ den Blick noch einmal kurz durch den Saal schweifen, dann unterfütterte er das zuvor Gesagte mit ausreichend Informationen.


Bei der Ausübung seiner Aufgaben benötigte der Kampfverband – laut Tarkins Planungsstab – bloß ein eher kleines Kontingent an Bodentruppen. Deshalb hatte man die an Bord der Overlord und der Manticore stationierten Einheiten der Imperialen Armee in der Mehrheit abgezogen. Nur jene Truppenteile beließ man vorerst auf beiden Kriegsschiffen, die den mitreisenden Storm Commandos nützlich werden könnten. Das Entern feindlicher Schiffe überließ man – zum sichtlichen Unmut des Sturmtruppenkorps – den Einheiten des Flottenregiments. Doch auch hinsichtlich der Sternjäger, die zum Marodieren mit weit hinter die gegenwärtige Frontlinie genommen werden sollte, unterschritt die Planung das gängige Soll. Da nur ein sehr kleiner Teil der auf Fresia verfügbaren Maschinen zu einem eigenständigen Sprung in den Hyperraum fähig war – und man die hiesige Verteidigung nicht allzu sehr schröpfen wollte –, hatte man sich dazu entschieden, dass man auch an dieser Stelle etwas reduzierte.


Unter jenen Anwesenden, die allgemein zu einem etwas jüngeren Jahrgang zählten oder – wie Elysa Nerethin – für eine modernere Kriegsführung deutlich offener waren, sorgten diese Entscheidungen für hörbaren Unmut. Die in den hinteren Reihen sitzenden Offiziere raunten die eigene Empörung dem nächsten Nachbarn zu, wodurch sich unter anderem Männer wie Iving Stoner genötigt sahen, sich umzudrehen. Obwohl an imperialen Militärakademien noch immer das Mantra von den großen Schlachtschiffen gelehrt wurde, die einzig und allein Gefechte entschieden, schien sich – getrieben durch überaus ambitionierte Militärangehörige wie einst Nereus Kratas oder Horvic de Vries – ein Paradigmenwechsel in der Imperialen Flotte abzuzeichnen. Toji mochte dieser Entwicklung zwar in gewisser Weise offen gegenüberzustehen, aber auch er war bloß ein Produkt der Ausbildung, die er genossen hatte, sowie der Erfahrungen, die er selbst erlebt hatte. Und hatte man erst einmal einen Koloss wie die Subjugator aus nächster Nähe abgewehrt oder miterlebt wie sich zwei gigantische Supersternzerstörer (Intimidator und Leviathan) über Bastion gegenseitig völlig kampfunfähig geschossen haben, räumte man der alten Betrachtungsweise doch ihren Stellenwert ein.


„Bevor gleich ein wenig genauer auf die militärische Komponente der Operation eingegangen wird, möchte ich Ihnen kurz den Feind etwas näher bringen“, sagte Toji mit ganz gefasster Stimme als das Gemurmel der hinteren Sitzreihen wieder verstummt war. Durch den Themenwechsel überging der kriegsversehrte Commodore wissentlich die aufflammende Diskussion. Um seine Worte zusätzlich zu unterstreichen, änderte er per Knopfdruck auch die Projektion. Statt der Kriegsschiffe, die bisher zu sehen gewesen waren, blickte das Publikum nun auf die Darstellung mehrerer Yevethaner. „Seit der Proklamation auf Coruscant musste sich die Neue Ordnung öfters kleinerer, aber auch größerer Revolten erwehren. Doch bislang war noch keine (nichtmenschliche) Spezies so erfolgreich wie die Yevethaner. Innerhalb kürzester Zeit konnte dieses Volk einen Sternhaufen in Gänze unterwerfen – und die eigentliche Schutzmacht, das Galaktische Imperium, ausschließen.“ Sein Blick wanderte zu seinem neuen Stabschef. „Captain Stoner, Sie können nun Ihre Ausführungen tätigen...“


Der Flottenkapitän, ein drahtiger, glatzköpfiger Mensch mit einer versehrten rechten Gesichtshälfte, erhob sich. Mürrisch blickte er drein als er mit langen Schritten zu seinem Vorgesetzten ging, diesen am Rednerpult ablöste und dann, nachdem er flüchtig die vielen auf den Rängen sitzenden Offiziere gemustert hatte, das Wort an das Publikum richtete. In seinem Vortrag ging Iving Stoner zuerst auf die körperlichen Merkmale der kriegerischen, nichtmenschlichen Spezies ein. Da laut den Berichten überlebender Imperiale die Yevethaner auf N'zoths Werft anfangs einzig und allein mit ihren Klauen gekämpft hatten und diesen natürlichen, messerscharfen Waffen selbst Sturmtruppen in ihrer vollen Rüstung zum Opfer gefallen waren, referierte der Line Captain ein bisschen länger über diese recht gefährlichen Besonderheiten. Texte xenobiologischer Experten – reduziert auf das reine Wesentliche – untermauerten diesen Part seines Vortrags. Möglicherweise aufgrund des fehlenden Fachwissens hielten sich die Zwischenfragen an dieser Stelle arg in Grenzen.


Danach sprach Stoner über die yevethanische Kultur. Seine Ausführungen beschäftigten sich dabei überwiegend mit deren archaisch anmutenden Religion sowie deren Fixierung auf einen religiösen Führer, dem Darama. Obwohl der Commenorer schon in etlichen Dossiers über den Fanatismus der Yevethaner gelesen hatte, lief es ihm bei der einen oder anderen Passage, über die der Line Captain nun referierte, eiskalt den Rücken herunter. Denn noch nicht einmal der harte Kern der KOMENOR-Funktionäre, der im Alltag oftmals einen leidenschaftlichen Eifer für die Neue Ordnung an den Tag legen konnte, war in letzter Konsequenz so blindwütig. Durch rationale Argumente den Feind zum Aufgeben zu bewegen, war hinsichtlich dieser Spezies somit hinfällig. Die Strategie, die Tojis Stab in den letzten Stunden – gemeinsam mit Raymus Tarkins Stabschef, Commodore Esvan Suavere – grob ausgearbeitet hatte, berücksichtigte deshalb diese Option überhaupt nicht. Der Kampfverband würde sich hinter feindlichen Linien ausschließlich kämpfend behaupten.


Nachdem auch dieser Punkt der Ausführungen vorerst abgehakt war, kam der Line Captain endlich zu einem Thema, das bei den anwesenden Flottenoffizieren für mehr Interesse sorgte. Schon allein als der Projektor diverse Schiffsvertreter der Schwarzen Flotte in die Luft warf, konnte man von den hinteren Rängen ein Raunen hören. Stoner blickte kurz von seinem Datapad auf, ließ den Blick ein bisschen wandern und sagte dann: „Indem die Dushkan Liga gleich zum Beginn der Revolte einige strategisch wichtige Planetensysteme wie unter anderem N'zoth an sich reißen konnte, konnten sich die Yevethaner binnen kürzester Zeit Zugang zu vielen kampftauglichen Schiffen verschaffen.“ Der glatzköpfige Flottenkapitän ließ diese Aussage einen Moment lang sacken. „In der Annahme, dass Ihnen sowohl die Schiffstypen der Galaktischen Republik als auch jene des Galaktischen Imperiums bekannt sind, möchte ich Ihnen kurz deren kugelförmigen Schubschiffe vorstellen.“


Weil N'zoth aufgrund seiner abseitigen Lage und der veralteten Produktionsanlagen stets ein Dasein im Schatten von Bilbringi, Byss, Fondor und Kuat fristen musste, hatten ambitionierte Militärs und Regionalverwalter – so die derzeit gängige These im Kommandostab der Neunten Gefechtsflotte – insgeheim Rüstungsprojekte angeschoben, um sich vermutlich auf Bastion, am Hofe des Imperators, einen Namen zu machen und so dem Sternhaufen zu entfliegen. Diese Schubschiffe der Aramadia-Klasse könnten folglich ein Ausfluss dieser nicht genehmigten Programme sein. Nüchtern betrachtet maß dieser Schiffstyp mit zweihundertvierzig Standardmetern im Durchmesser gut die Länge einer Lancer-Fregatte. Doch im Gegensatz zu den Vertretern besagter Fregatten-Klasse, die in imperialen Kampfverbänden zur Abwehr feindlicher Jäger eingesetzt wurden, hielten diese Schiffe in puncto Feuerkraft mit schweren Kreuzern mit. Unachtsame Kommandanten fanden demnach im Duell mit der Aramadia-Klasse schnell, überaus schnell den Tod. Vorsicht war somit geboten!


Dienstbeflissene Offiziere machten sich in diesem Moment Notizen. Toji, der das Publikum auf den Rängen die ganze Zeit schweigend im Auge behalten hatte, ließ das Gesamtbild mehr und mehr auf sich wirken. Insbesondere über all jenen, denen er bislang noch nicht begegneten war, verschaffte er sich in diesem Augenblick einen ersten Eindruck. Im Vorfeld hatte er sich sogar bewusst die Option offen gehalten, dass im Fall der Fälle kurzfristig nicht geeignetes Führungspersonal zügig mit dem Rest der Neunten Gefechtsflotte ausgetauscht werden würde. Sollte die Militäroperation „Imperial Brigant“ wirklich erfolgreich abgeschlossen werden, musste er sich in letzter Konsequenz auf jeden einzelnen Kommandanten in seinem Kampfverband verlassen können. Jeder Rückschlag würde nur den Yevethanern nützen – Diese eine Erkenntnis musste in den an diesem Briefing teilnehmenden Offizieren reifen. Und darauf arbeitete der Stab des Commodore unter anderem auch hin.


Stoner räusperte sich nach all dem Gesagten kurz und beendete anschließend seine Ausführungen mit folgenden Worten: „Die Aramadia-Klasse kann uns besonders dann gefährlich werden, wenn sie in größerer Stückzahl produziert wird. Möglicherweise kann Commander Antilles diesbezüglich ein paar valide Zahlen liefern.“


„Danke, Captain“, sagte Toji und stellte sich wieder hinter das Rednerpult. „Und damit kommen wir zum taktischen Part dieser Besprechung. Die Daten, die unserer Analyse zugrunde liegen, stammen hauptsächlich von jenen Kriegsschiffen, denen zum Beginn der yevethanischen Revolte die Flucht nach Galantos oder Widek gelang. Lieutenant Mortimer, Sie sind an der Reihe...“


Ihre taktischen Überlegungen basierten zu einem Großteil auf den Datenbeständen der Volcanic, der Predator und der Takao. Hinzu kam noch Kartenmaterial aus den Tagen der Galaktischen Republik und Fragmente intakter Spionagesatelliten. Nach Planung des Kommandostabs sollte Tojis Kampfverband insbesondere zwischen N'zoth und Galantos operieren. Die Bandbreite reichte von Überfällen auf Nachschubrouten über Angriffen auf eventuelle Depots und die Befreiung besetzter Minenkolonien. Bedingt durch die begrenzte Verfügbarkeit von Material und Personal plädierte der Stab des Commodore für unkonventionelle Maßnahmen wie „Hit and Run“-Taktiken. Bei mehreren Anwesenden war ein wenig Unmut zu hören. Schließlich galt solch ein Vorgehen in den Reihen der Imperialen Flotte als verpönt, weil die Rebellion lange Zeit allein auf solche Methoden setzte. Aber hatten sie eine andere Wahl? Toji ließ den Blick weiter auf den besetzten Sitzreihen ruhen.


Das Hologramm, das inzwischen wieder eine Karte vom Koornacht-Sternhaufen zeigte, wurde nach dem Vorstellen des allgemeinen Vorgehens um einige Informationen über ehemalige Handelsposten, zerstörte Piraten- beziehungsweise Schmugglerzufluchten und aufgegebene Geheimdienststandorte ergänzt. Rückzugspunkte konnten hilfreich bei solch einer Mission sein. Unter Umständen konnte solch ein Ort nach erfolgreichen Raubzügen auf den Nachschubrouten als Lager dienen. Mögliche Festungswelten der Yevethaner wurden ebenfalls dem projizierten Kartenmaterial hinzugefügt. Hier verließ man sich aber auf das Hörensagen der Geheimdienste sowie den strategischen Überlegungen des hier stationierten Militärs. Demnach mussten diese Äußerungen mit einer besonderen Vorsicht genossen werden. Mit strengem Blick musterte Toji seine neue Flaggkapitnin. Weil sich dieser erste Tagesordnungspunkt nun allmählich seinem Ende näherte, wurde den Anwesenden die Möglichkeit zum Einbringen eigener Gedanken eingeräumt.


[: Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex :||: Zentrum | Verwaltungsbereich | Verwaltungshauptgebäude | Besprechungsraum Aurek Sieben :||: Toji Murata, Admiral Tarkin, Rear Admiral Leander, Commodore Suavere und allerhand Offiziere (darunter Captain Akaji, Commander Aaronson und Lieutenant Commander Antilles); im Hintergrund: Einfache Mannschaftsdienstgrade und Droiden :]


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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