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[Hyperraum | Unterwegs nach Galantos | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson und Crew


Als die Volcanic den letzten in einer ganzen Reihe von kurzen Sprüngen beendete, die sie durch das dichte Sternengewirr des Koornacht-Clusters hinaus nach Galantos brachte, befand der Commander sich wieder auf der Brücke. Er hatte auf dem Sessel in seinem Büro erstaunlich fest und gut geschlafen; niemand hatte ihn gestört, so dass er tatsächlich die Gelegenheit gehabt hatte, sich zu regenerieren. Nur Rückenschmerzen hatte er von der ungewohnten Schlafposition. Aber geistig war er wieder voll da, zumindest nach dem starken Caf, den man ihm anbot. In aller Eile hatte er sich über die Lage an Bord informieren lassen. Die Situation war chaotisch: Keiner wusste, wie viele Flüchtlinge tatsächlich an Bord waren. Soldaten und Ärzte hatten begonnen, Listen anzulegen, aber das war eine Sisyphusarbeit. In den verwinkelten Gängen und Kammern des mächtigen Kreuzers konnte man unmöglich den Überblick gewinnen, und erschwerend kam hinzu, dass niemand an Bord für so etwas ausgebildet war und auch keine Notfallpläne existierten. Die Leute taten ihr Bestes, aber wirklich viel ausrichten konnten sie nicht. Eine grundlegende medizinische Versorgung für Kranke und Schwerverletzte und ein paar Militärrationen für die Kinder war alles, was man den Flüchtlingen im Moment bieten konnte. Doch die Reise näherte sich nun ihrem vorläufigen Ende. Galantos war dünn besiedelt, aber gut erschlossen. Es gab hier eine funktionierende imperiale Verwaltung und zumindest in der Hauptstadt Gal'fian'deprisi eine Infrastruktur, die mit Sicherheit bessere Hilfe leisten konnte. Wie es dann mit den Leuten weiter ging, wusste Gordon Aaronson nicht. Aber er hoffte, dass die Krise bald überwunden war und sie dann in ihre Heimat zurückkehren konnten. Ebenso hoffte er, dass er dabei sein würde, wenn man die Yevethaner wieder von Kutag vertrieb. Doch bestimmt nicht, solange die Volcanic in diesem erbärmlichen Zustand war: Halb ausgeschlachtet und von den Kämpfen gezeichnet war sie wirklich eher ein Flüchtlingstransporter als ein Kriegsschiff. Doch das würde hoffentlich nicht lange so bleiben. Wenn er dafür gesorgt hatte, dass die Zivilisten versorgt und seine Vorgesetzten über die Vorfälle im Sternhaufen informiert waren, musste es seine nächste Priorität sein, das Schiff instandsetzen zu lassen.


Es war soweit: Der Countdown lief. Noch während die Uhr für den Rückfall in den Normalraum tickte, schickte Gordon seinen XO Wood von der Brücke, der bis jetzt die Stellung gehalten hatte und nun selbst Anzeichen von Übermüdung zeigte. Dann verwandelte sich plötzlich das Bild vor den Sichtfenstern: Sonne und Planeten des Utos-Systems tauchten auf.


»Commander, wir sind angekommen. Rücktritt in den Normalraum zum geplanten Zeitpunkt und am vorgesehenen Ort.«


Das System sah friedlich aus. Die Sensoren zeigten keine feindliche Präsenz an und auch sonst deutete nichts darauf hin, dass der gewaltsame Aufstand der Yevethaner sich hier auswirkte. Sie hatten - zumindest vorerst - einen sicheren Hafen erreicht.


»Soeben treffen die Takao und die Predator ein.«


»Die Exogorth nicht?«


»Nein, Sir. Sie scheint sich zu verspäten.«


Aaronson hoffte inständig, dass es nicht mehr als eine Verzögerung war. Es gab genug Gründe, warum der zweite Dreadnaught nicht zusammen mit den anderen Kreuzern eingetroffen war: Sie konnten die Reise ein paar Minuten später angetreten haben, bei einem der vielen Teilsprünge eine ungünstigere Route gewählt haben, und wenn es Probleme mit dem Hyperantrieb gab, konnte es noch lange dauern, bis das Backup-System sie hierher brachte. Es war noch zu früh, über die andere Möglichkeit nachzudenken: Dass Elisabeth Campton es vielleicht nicht aus dem Doornik-881-System geschafft hatte.


»Commander, die ganze Gruppe wird von einem nahen Sternenzerstörer gerufen.«


»Durchstellen.«


Die Überwachung hatte schnell auf ihre Ankunft reagiert. Vielleicht war doch nicht alles friedliche Routine auf Galantos. Die Offiziere der Takao hatten doch gesagt, dass man sich darüber wunderte, dass die Verbindung zu Welten im Koornacht-Sternhaufen abgerissen war. Vielleicht war man deshalb etwas wachsamer als sonst, vielleicht sogar ein wenig alarmiert. Identifiziert hatte man die Schiffe womöglich längst, denn sie sendeten ja Codes aus, um sich zu erkennen zu geben. Aber da man sie nicht hier erwartete, musste trotzdem einige Verwirrung herrschen. Gordon Aaronson war sich dessen bewusst und bereitete sich innerlich darauf vor, dass er einiges zu erklären hatte.


Dann ertönte eine männliche Stimme, der man anhörte, dass sie das Befehlen gewöhnt war. Gordon kannte Gart Prokith nicht und hatte keine Ahnung gehabt, dass sich ein Rear Admiral in dem System aufhielt. Doch dieser Umstand war ihm absolut willkommen. Denn von diesem Zeitpunkt an war er nicht mehr der Anführer ›seiner‹ Gruppe, sondern wieder ein einfacher Schiffskommandant und Befehlsempfänger, wie es seinem Rang angemessen war.


»Admiral, ich bin Commander Gordon Aaronson, Befehlshaber des Imperialen Kreuzers Volcanic. Die anderen beiden Schiffe sind die Takao unter Commander Ichigû und die Predator unter Commander Hackett. Außerdem erwarten wir in Kürze noch das Eintreffen von Commander Campton mit dem Kreuzer Exogorth


Um seine Identität zu belegen, gab er noch seine persönlichen Codes durch. Dann beantwortete er Prokiths Frage nach Neuigkeiten aus dem Cluster:


»Sir, ich habe keine guten Nachrichten. Die Yevethaner proben den Aufstand: Die Regierung und die Garnisonen wurden überrannt, sie haben sowohl den Planeten als auch die Werft und einige der dort liegenden Schiffe in ihre Gewalt gebracht. Zudem verfügen sie über schwer bewaffnete Schiffe und Jäger unbekannter Bauart. Wir haben mehrere Gefechte und eine Irrfahrt über New Brigia und Doornik-881 hinter uns; beide Systeme sind nun in der Hand der Yevethaner. Dank der Unterstützung durch Commander Ichigû konnten wir die Bevölkerung von Kutag fast vollständig evakuieren.


Admiral, wir brauchen sofortige Unterstützung: Die Volcanic ist eigentlich mitten in Modernisierungsarbeiten; jetzt haben wir zusätzlich noch Kampfschäden und an Bord befinden sich mehrere tausend Zivilisten, die wir nicht angemessen versorgen können. Ich werde Ihnen selbstversteändlich in aller Ausführlichkeit Bericht erstatten. Aber ich möchte Sie ersuchen, zuvor zumindest die Verletzten und Pflegebedürftigen so schnell wie möglich von Bord zu holen und auf den Planeten zu bringen!«


[Utos-System | Anflug auf Galantos | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson und Crew; Sprechverbindung zur Predator, Takao und Vigilant


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