@Seth Caomhin: Nun ja, was nun die Hobbit-Eigenschaften anbetrifft denke ich auch eher, dass es Tolkien möglicherweise gerade um jene gegangen sein könnte, welche einen herkömmlichen Dieb charakterlich von einem Hobbit unterscheiden - also eher so etwas wie Gutmütig- bzw. -herzigkeit und was das betrifft ein gewisser Eigensinn bzw. eine bestimmte Sturheit.
Jedenfalls aber muss ich wieder feststellen, dass hier im Thread inzwischen etwas geschehen ist, was ich sehr schätze: Alle hier nun vorangegangenen Posts von z. B. Ben, THX1138 oder Mad Blacklord heben die Thematik auf eine wunderbare und vernünftige Diskussionsebene.
In sofern kann ich mich z. B. Mad Blacklords klugen Germanistik-Ausführungen nur anschließen (soweit, wie ich diese als Laie und Hobby-Interessent überhaupt verstehe... 
).
Wenn Tolkien seinerseits nicht wollte, dass man wohlmöglich all zu eingehende psychologische oder psychoanalytische Analogien zu ihm selbst bzw. seinen Erfahrungen im 1. WK in sein Werk hinein interpretiert, kann ich das gut verstehen. Ob er nun ein Kriegs-Posttrauma damit verarbeitete oder zu verarbeiten suchte oder nicht, als Angehöriger der akademischen Elite Englands gehe ich davon aus, dass Tolkien sehr genau wusste, was er wollte und das er gerade in seiner Fachdisziplin als Philologe die Form des Mythos bzw. Märchens für sein Werk gar im Nachhinein sehr bewusst gewählt haben könnte.
Aber gerade DAS werden wir vielleicht nie wirklich wissen, weshalb man das eben dann auch so ruhen lassen sollte.
In sofern finde ich jedenfalls Jacksons Herangehensweise an den Stoff bzw. sowie die der Drehbuchautoren Fran Walsh und Philippa Boyens dazu einfach wunderbar und stimme auch zu, dass ich das Ende von LotR III - RotK, wo Frodo eben sozusagen nicht wirklich den Weg zurück in seine frühere, 'reale Alltagswelt' findet, sehr genial und gelungen.
Für mich lässt sich diese Sequenz im Grunde so wunderbar allgemeingültig für das verstehen, was eine der realen, psychischen Folgen von Krieg an sich sind und sozusagen jedem jemals aus einem Krieg heimgekehrten Soldaten bzw. Veteranen ein wie ich denke sinnvolles und nachsinnenswertes Denkmal setzt.
Und interessant fände ich hierbei gar auch die Frage, selbst wenn das vielleicht nicht Tolkiens eigtl. Interesse gelegen hätte, ob es ihm aber vielleicht doch gerne Recht und in seinem Sinne gewesen wäre.
Nichts desto trotz aber glaube ich auch, dass wir hier als Privatleute und Hobby-"Interpreten"
D) durchaus auch generell einige Interpretationen an HdR inhaltlich wagen dürfen, die auch mal den einen oder anderen etwaigen biografischen Bezug zu Tolkien anzunehmen wagt.
Für mich ist Tolkiens Werk daher eine wundervolle und dank gerade ihres 'märchenhaften' Charakters leichter konsumierbare, fiktive Geschichte, die sicherlich darauf setzt, sowohl menschlichen Irrungen und Wirrungen, der Courage bzw. dem Mut des Einzelnen bis hin zu gar seiner gesellschaftlich dimensionierten Aufopferungsbereitschaft in Zeiten von Krieg und Dunkelheit hervorhebend ein Denkmal zu setzen - und vlt. somit gar auch dieser seltsamen Dualität des menschlichen Charakters bzw. seiner Seele - sowohl im Guten wie im Schlechten.
Deshalb ist es für mich ein Epos und ein einzigartiges Werk seiner Art.
Das sagt nicht, dass Tolkien das so vorhatte oder wollte, sondern schlichtweg, was mir diese Geschichte wiedergibt.
