[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sklave und ein Sith-Spawn, Hybris und Deira]
Viele Chancen hatte der Sklave gegen den riesigen Sith-Spawn sowieso niemals gehabt. Ein toter Körper und eine riesige rote Sauerei war was von dem Twi’lek blieb. Hätte Deira Augenbrauen gehabt, hätte sie diese in anerkennender Geste gehoben, so blieb ihr Gesicht regungslos.
Hybris sprach in einer Sprache mit dem Sith-Spawn, die die junge Togruta nicht verstand, seltsam klang sie, irgendwie unfertig, aber das sagte sie nicht laut.
„Werf ihn ins Loch und bring dann den Rest des Materials rein“, lautete die nächste Anweisung an die Schülerin. Diese nickte nur und bewegte sich hinüber zu dem toten Twi’lek.
Der Geruch von Blut lag in der Luft, von seinem Gesicht war nur ein Haufen roter Matsch geblieben. Der Sith-Spawn hatte den Schädel sauber zertrümmert. Der Geruch erinnerte die violette Togruta an ihre Reise hierher. Wie lange war die eigentlich schon her? Sie war noch nie gut mit Daten gewesen, es konnten zwei Monate sein, vielleicht auch drei, eigentlich war das doch auch egal. Sie lernte, sie wurde stärker, besser, war das nicht das, was der Sith gewollt hatte, der sie vor gefühlten Ewigkeiten zum Tempel schickte? Sie kannte ihn nicht, sie fand ihn nicht, doch sollten sie sich jemals wiedertreffen, so sollte er beeindruckt sein, dafür würde sie sorgen.
Das Loch war einige Meter von der jungen Togruta weg, da der Twi’lek während seines Todes über den Boden geschlittert war, doch das störte sie nicht. Sie hob ihre Hand und streckte sie in Richtung der blutüberströmten Leiche aus. Der Fluss zitterte und vibrierte, dann schloss er sich in dunklen violetten Schwaden um den toten Körper und hob ihn etwa dreißig Zentimeter vom Boden hoch. Schwaden, die niemand sah, wenn er den Fluss nicht sah. Sie waren durchscheinend in ihren Augen und doch da. Dort auf der Höhe blieb der Körper schweben. Das sollte genügen.
Sie bewegte den Körper vor sich damit sie ihn während des kurzen Weges im Auge hatte und levitierte ihn solange, bis er genau über dem Loch am Boden schwebte. Dann knickte sie ihr Handgelenk und der Körper verschwand in dem dunklen Loch. Ein leises Klatschen sagte Deira, dass der Körper am Boden angekommen war. sobald es verklungen war, verschwand die Existenz des Twi‘lek aus ihrem Bewusstsein. Es war eine Information, die sie nicht mehr brauchte, unnötig, konnte vergessen werden. Schweigend sammelte sie den restlichen Kram ein, der noch herumlag. Ein Scanner, eine Lampe und anderer Kleinkram landete in ihren Armen, denen jegliche Zeichnungen ihres Volkes fehlten. Ein Umstand, der ihr immer mal wieder ins Auge sprang, sie aber schon lange nicht mehr störte.
Was nicht mehr in ihre Arme passte, levitierte sie einfach. Sie hatte keine große Lust mehrmals zu laufen. Deira betrat das Schiff und stellte die ganzen Sachen neben der Lampe ab, die Hybris mitgenommen hatte. Ob die Sachen da überhaupt hingehörten war für Deira zweitrangig, sie war nicht zum Aufräumen eingeteilt also tat sie es auch nicht. Einer der Droiden würde das sicherlich bei Gelegenheit bewerkstelligen, sofern das zu seinen Aufgaben gehörte.
Der riesige Sith-Spawn stand mitten im Raum herum. Mit ihm darin wirkte die Fury irgendwie plötzlich ziemlich klein, doch Deira wusste, dass es ihr nicht zustand dazu einen Kommentar abzugeben, noch nicht. Das Offensichtliche anzumerken war auch eher Ropes Gebiet.
Hybris verschwand in Richtung Cockpit während der Sith-Spawn neben der Luftschleuse blieb. Deira ging nur ein wenig in das Schiff hinein, sodass sie den Wächter der Kammer im Auge behalten konnte, der nun in der Nähe der Luftschleuse seinen Platz zu haben schien. Nicht, dass sie Angst hatte, er könne sich allein bewegen, nein, eher weil er unwahrscheinlich streng roch. Der Fluss zeigte ihr rein gar nichts an, wenn es um den Riesenfisch ging, er war nur eine Hülle, nicht mehr, nicht weniger. Eine Hülle, die kämpfen konnte und stank. Die typischen knarzenden Geräusche sagten der Togruta, dass die Fury vom Boden abhob und sie wandte ihren Blick zum Fenster. Plötzlich verschwand die Welt und nur noch der Himmel war zu sehen und dann sah sie den Boden am rechten Rand des Fensters in einiger Entfernung erneut. Noch bevor Deira sich wundern konnte, hörte sie das Geräusch von Blasterschüssen. Hybris ließ auf die Kammer feuern. Was auch immer er darin gefunden hatte, außer ihm sollte es keiner mehr finden können.
Kurz darauf landete die Fury wieder und Hybris wies Deira und den Riesenfisch an, das Schiff zu verlassen. Selbiges stand neben den Überresten des Lochs, genauso wie auch zuvor schon. Wenn man es nicht wusste, könnet man meinen die ungleiche Gruppe hätte einfach Spaß daran gehabt mitten im Nirgendwo ein riesiges Loch auszuheben, in welchem man irgendwann die Fury versenken konnte. Deira begutachtete den Riesenfisch, während Hybris etwas auf dem Datapad in seiner Hand nachlas. Ob der Riesenfisch selber denken konnte? Und wenn ja, was dachte er gerade? Deira konnte keine Gedanken lesen, und sie war sich auch nicht sicher ob sie es bei ihm tun würde, selbst wenn sie es könnte.
„Ich möchte sehen was du inzwischen geschafft hast. Es gibt zwei … nennen wir es Punkte. Einer, wenn du meine Robe triffst, ein zweiter wenn du mich sogar direkt triffst. Nur wenn du zweiteres schaffst, darfst du dir was wünschen. Irgendetwas.“, sprach der Sithlord die Togruta dann an und löste so ihren Blick von dem Riesenfisch. Ihre grünen Augen wanderten zu dem Sithlord, welcher sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aufgestellt hatte. Ein erwartungsvoller Ausdruck lag in seinem Gesicht, das Deira zweifelsfrei sehen konnte, trug er doch seine Kapuze nicht.
„Als ob ich mir was wünschen dürfte“, Lekku war praktisch wenn man nicht wollte, dass einen jemand verstand. Oder eher wenn niemand anwesend war, der es sprach. Deira nickte jedoch und bezog ihrem Meister gegenüber Stellung. Da er es ihr nicht verboten hatte, zog sie ihr Schwert. Es war eh nach wie vor die Trainingsversion, die sie aus dem Tempel hatte, wirklich töten konnte sie damit wohl nur mit Glück. Sie sollte es bei Gelegenheit mal verstellen. Irgendwo gab es sicher ein Dokument, das ihr erklärte wie das ging.
Kurz schwang sie das Schwert in normalem Tempo durch die Luft. Mit jeder Drehung ihres Handgelenkes wurde die Klinge schneller, bis sie zu einem blauen Surren verschwamm. Erst dann griff sie Hybris an. Ob sie ihn getroffen hatte konnte sie nicht sicher sagen, doch sie versah seine Robe, die sich aufbauschte wie ein Segel im Wind, mit allerhand Angriffen und Tritten. Plötzlich stand sie hinter ihm, ob sie ihn getroffen hatte wusste sie nicht. Darüber dachte sie auch grade nicht nach. Sie drehte sich schlichtweg wieder herum und griff aus der Bewegung heraus wieder an. Sie versuchte nicht einmal ohne Zuhilfenahme der Macht zu kämpfen. Der Fluss zog und zerrte an ihrem schmalen violetten Körper und sie nahm es einfach hin, ließ sich leiten, ließ sich führen. Wieder sauste das Schwert auf Hybris nieder, wieder war sie sich nicht sicher, ob sie ihn getroffen hatte. Doch sie würde ihre Angriffe wiederholen, bis sie einen sicheren Treffer landete oder ihr Meister den Kampf für beendet erklärte. Letzteres war definitiv wahrscheinlicher.
[Trandosha, irgendwo mitten im Nirgendwo an einem Teich in der Nähe der Fury, ein Sith-Spawn ohne Namen, Hybris und Deira]