Korriban - Planetenoberfläche - ehemaliges imperiales Forschungszentrum - Landeplattform
Korriban nahm sich, was es wollte, Zeit spielte keine Rolle. Das war das, was Tyrus sofort klar wurde, als er den Laufsteg sowie die Forschungsstation gesehen hatte, die sie nun betreten hatten. Zuerst hatte er gedacht sein Meister würde übertreiben, damit sich ein gefährliches Bild von Korriban einprägen würde, doch es stimmte genauso wie es sein Meister gesagt hatte, obwohl Tyrus es unglaublich fand. Noch nie war er auf einer Welt gewesen, die man hätte mit Korriban vergleichen können, selbst Nar Shaddaa war ein Kinderparadies im Gegensatz zu diesem Planeten.
Das Streben nach Macht, erfüllte die Gedanken der Sith, das ist wohl wahr, der Gedankenanstoß Ysims brachte den Adepten ins Grübeln, eigenartig, die Macht die Macht zu haben hing nur von wenigen Vorraussetzungen ab, doch wenn man sie hatte, konnte man unvorstellbares erreichen. Doch was nutzte einem diese Macht, wenn sie am Ende doch vergänglich war? Was nutzte es einem ganze Rassen zu töten, wenn man immer noch eines Tages sterben würde? Es lies ihm keine Ruhe, sei es seine ausgeprägte Thanaphobie, oder die einfache Feststellung wenn man sich dieses Gebäude ansah, Macht, Stärke, in diesem Fall dicke Durastahlmauern, nichts nützte einem, wenn der Zahn der Zeit schneller nagte als man selber davonlaufen konnte. Er konnte es sich bereits deutlich vorstellen, ein Maul voller scharf gebleckter spitzer Zähne (war es Zufall dass sie denen Ysims glichen?) fraß sich immer weiter vorwärts, immer weiter auf den Adepten zu der weglief, jedoch nicht entrinnen konnte. Er kam wieder zur Besinnung, wusste nicht ob die dunkle Seite auf Korriban solche Tagträume verursachen konnte, seitdem ihm Ysim gezeigt hatte wie echt man Bilder in die Köpfe anderer projizieren konnte, konnte er es sich gut vorstellen, denn Korriban und die dunkle Seite in ihr war viel stärker als sein Meister, sogar jener hatte es selber zugegeben.
Die Korridore der verlassenen Station erschienen ihm endlos, heilfroh war er, als Ysim den Hinterausgang benutzte um aus dem Komplex hinaus in die Weite des Tals zu gehen, und diese zu erblicken. Tyrus kniff zuerst die Augen krampfhaft zusammen, zu hell war die Sonne hier auf dem Planeten, er war bereits leicht ins Schwitzen gekommen, die höhere Gravitation zerrte an seinem Gewicht, er fühlte wie er sich träger bewegte, langsamer, doch wollte er noch nicht die Macht einsetzen, zu groß die Frucht dass er dadurch anfälliger werden würde, anfälliger für die dunkle Seite welche an seinem Geist zerren würde. Er versuchte seinen Kopf von solchen Gedanken zu leeren, er musste seine eigene Mitte finden, er durfte die dunkle Seite die hier herrschte nicht herausfordern, es war purer Selbstmord es zu versuchen.
Während sie gingen, bemerkte er erst dass die angestiegene Gravitation nicht das einzigste war, was ihn ins Schwitzen brachte, nein, es war auch noch die Sonne die von oben herabbrannte, als ob sie die Eindringlinge mit Haut und Haaren verbrennen wollte, damit Korriban die Erinnerung an die Frevler die es wagten die Ruhe der Sith zu stören tilgen konnte.
Ysim lotste sie genau durch die Mitte des Tals, sodass sie nur in diesem Bereich blieben, während Ysim sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Grab befand. Tyrus konnte die dunklen Energien welche durch die Gräber zogen spüren, bereits hier versuchten sie an seinem Geist zu zerren, doch nur ein Irrer würde bereits hier aufgeben und nachgeben. Für ihn war seine Reise noch lange nicht beendet, und er wollte sie auch als Herr seines eigenen Körpers wieder verlassen, ohne einen lästigen Sith Geist Parasit. Die Winde von Korriban waren stark und ließen Tyrus? Kutte aufflattern. Der Sand verband sich mit dem Wind wehte über den Anhänger der dunklen Seite. Doch der Adept ignorierte diese Einflüsse, obwohl der Sand in seine Kutte eindrang und juckte, es kümmerte ihn nicht. Er war vollkommen auf sein Ziel konzentriert, völlig besessen von dem Gedanken, ein Teil dieser großen Einheit zu werden, Korriban konnte, wie Ysim gesagt hatte seinen Geist schwächen, doch konnte es auch seinen Willen stärken, die dunkle Seite war hier überall, er spürte wie sie ihm helfen wollte, doch wusste er von der räuberischen Natur der Macht, sie tat nichts ohne eine Gegenleistung, sodass Tyrus versuchte den Versuchungen die wie ein fernes Flüstern in sein Ohr drangen zu ignorieren, nein, er würde standhaft bleiben.
Aus der Ferne hörte er Ysims Ruf, den er nur sekundär wahrnahm. Die dunkle Seite rief nach ihm, verlockend, säuselnd in sein Ohr, versprach ihm größte Macht, er konnte es spüren, sie durchfuhr ihn wie ein elektrisches Feld, elektrisierte ihn, lies ihn sich stärker fühlen, doch Tyrus blieb standhaft, sein mentaler Schild half ihm dabei sich gegen die Einflüsse zu wehren, sodass er sich in Bewegung setzte. Erst jetzt als er den zweiten Schatten neben sich sah, realisierte er dass Zion ebenfalls dabei war. Auch wenn er ihn unbewusst ignoriert hatte, es hätte nicht viel an seiner Haltung dem Adepten gegenüber geändert, er würde ihm es heimzahlen, dafür würde er sorgen.
Als sie am Grab angekommen waren, spürte er wie die dunkle Seite hier eine stärkere Präsenz zeigte. Es war, als würde eine schwarze Hand ihm sein Gesicht streicheln, ihn umgarnen wollen, und danach nach ihm greifen, sein Glück war dass der Schild ihm half sich gegen diese Hand zu wehren, wobei die größere Hilfe das Ablenken war, er musste sich mit anderen Dingen beschäftigen, dann verschwendete er auch keine weiteren Gedanken an die Mächte die man ihm ins Ohr flüsterte. Als Tyrus das Grab betrat, musste er zunächst die Nase rümpfen, die Luft war hier dicker als in einem Rancorkäfig, wenn auch nicht so geruchsintensiv.
Beide folgten dem Sith Lord einige Schritte ins Innere, prompt musste sich Tyrus umsehen und erleichtert feststellen, dass sie ein Licht hatten, auch wenn es nicht intensiv war, und der Adept die Quelle nicht ausfindig machen konnte. Nun mussten sie nur noch das Tuka?ta finden, dann wäre die Mission erledigt, doch ob es so einfach werden würde? Er bezweifelte das, denn dasselbe hatte er auch von Nar Shaddaa gedacht, und es war anders gekommen. Erneut blickte er um sich, ablenken, bloß nicht auf die Stimmen eingehen, Schild aufrecht erhalten.
Die Wände verengten sich nach oben sodass sie wie ein Dreieck aussahen, bis auf die Tatsache dass die Spitze flach war. Die Wände zeigten Reliefe des Sith Kriegs. Hunderte Siths schlugen diese blutige Schlacht gegen die Jedi. Nun sind sie alle zu staub zerfallen, und nur noch solche Reliefe erinnern an sie. Er betrachtete die Reliefe im Vorbeigehen, und fragte sich, wer diesen Tempel erbaut haben könnte. Als dann sein Meister Zion befahl vorzugehen, grinste Tyrus nur leicht hämisch. Sein Meister benutzte den Adepten als Kanonenfutter sollten unvorhergesehene Dinge geschehen, was ganz in seinem Interesse lag, denn sollte der Adept sterben, würde Tyrus sich keine Gedanken mehr um seine Rache machen müssten. Er ging, wie immer neben seinem Meister, wenn auch mit einem halben Meter abstand zu ihm, wie er es gewohnt war, hoffend dass dieser Besuch in dem Grab ihm auch ein Artefakt bringen würde.
Korriban - Tal der Sith - Grab eines ehemaligen Schwertmeisters - Eingangsbereich