Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
Brianna hatte ihr aufmerksam zugehört und Kestrel hatte schon Angst gehabt in manchen Punkten zu weit gegangen zu sein, doch die Padawan hielt sich ganz tapfer und schien ihr soweit zu vertrauen, was sie sagte. Das beruhigte Kestrel sehr und das zeigte auch, dass Brianna Vertrauen zu ihr hatte und das machte sie glücklich. Die junge Ritterin war selbst froh, hier nicht alleine in der Zelle zu sitzen, sondern jemanden zu haben, der sie ebenfalls vertrauen konnte.
Mit der Annahme, dass Brianna am längsten auf Nar Shaddaa gelebt hatte, hatte Kestrel richtig gelegen, denn die junge Padawan bejahte dies und erzählte, dass sie diesen Planeten am ehesten als ihr Zuhause bezeichnen würde. Außerdem verband dieser Planet den Tod ihrer Eltern und dem schnellen Erwachsenenwerden. Kestrel konnte dies durchaus verstehen, dass sie es als eine art Zuhause ansah, der Planet jedoch auch viele schlechte Erinnerungen hervorrief.
Was Kestrel freute war, dass Brianna ihr Lob annahm in dem Punkt der Levitation auf Loronar und es nicht abstritt, dass sie schlecht gewesen wäre, denn das war sie ganz und gar nicht gewesen. Auch dies war ein Fortschritt.
Den Grund jedoch, den Kestrel genannt hatte, warum sie vielleicht von ihr geträumt hatte, lehnte Brianna ab. Gut, auch sie konnte sich irren, denn sie konnte in Brianna nicht hineinsehen und auch nur mehr oder weniger Vermutungen anstellen. Sie erklärte, dass es nicht ihre Art wäre die Schuld bei anderen zu suchen und Kestrel fand, dass dies auch kein schlechter Zug von ihr war. Trotzdem fand Kestrel, dass sie sich zu viel Schuld anlastete, die ihr nicht zustand. Sie war wirklich eine sehr nette und sozial sehr weite junge Frau. Sie hatte es wirklich nicht verdient sich Gewissensbisse zu machen oder sich irgendwie zu sorgen und zu leiden. In den Augen von Kestrel, hatte sie immer richtig gehandelt, denn Kestrel wäre an ihrer Stelle , mit dieser Vergangenheit, bestimmt genauso gewesen. Nur leider hatte diese Vergangenheit tiefe Wunden bei ihr geschnitten, in ihren noch so jungen Geist. Die Ritterin hoffte sehr, dass die Gefangenschaft nicht noch schlimmer werden würde, als bis jetzt und Brianna mehr in Ruhe gelassen wurde, denn Kestrel hatte Angst, dass man sie hier noch völlig zerstören würde und all ihre Versuche umsonst wären, denn sie wollte ihr helfen! Lieber wollte sie für sie mitgefoltert werden, als dass sie litt! Brianna hatte schon genug gelitten in ihrem Leben.
Brianna erklärte dann, dass sie bestimmt von ihr träumte, da sie ja nun dauernd zusammen waren und sie zu einer ihrer wichtigsten Bezugspersonen geworden war. Kestrel musste darüber gerührt lächeln und warf der jungen Echani einen dankbaren Blick zu.
Die Echani fragte jedoch dann, ob sie denn nicht ab und zu auch von ihr träumen würde. Kestrel dachte kurz über die Frage nach und zuckte dann nur mit den Schultern.
?Ähm....eigentlich habe ich in der letzten Zeit nichts geträumt. Ich habe bestimmt was geträumt, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Vielleicht liegt das daran, dass ich immer panisch aufwache und mir ins Gedächtnis rufen muss, wo ich überhaupt bin. Irgendwie kann ich mich daher an keinen einzigen Traum erinnern.?
Erklärte Kestrel und es war ihr beinahe schon peinlich, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, doch sie wollte ihre Freundin nicht anlügen und irgendetwas erfinden.
Die Idee mit dem ruhigen Planeten und dem ganz langsamen trainieren, schien der Echani sehr zu gefallen, denn ihr Gesicht strahlte bei dieser Erwähnung und Kestrel nickte ihr zuversichtlich zu.
Als es jedoch darum ging, dass sie weder Liebe noch Freundschaft damals erfahren hatte, verwandelte sich der Gesichtsausdruck von Brianna, denn sie ließ den Kopf hängen und sah traurig zu Boden. Dieser Gesichtsausdruck verunsicherte Kestrel ein wenig und sie hatte schon Angst sie zu hart getroffen zu haben, doch anscheinend merkte Brianna, dass sie sie musterte und versicherte ihr schnell, dass mit ihr alles in Ordnung war und sie nur nachgedacht hatte.
Als sie davon gesprochen hatte, dass sie ihr gerne helfen wollte, es jedoch Geduld von jeden von ihnen abverlangte, sie es jedoch durchhalten würde, um ihr zu helfen, war Brianna augenscheinlich berührt von ihrer Großzügigkeit und nahm ihre Hilfe an und wollte tun, was nötig war, um wieder glücklicher zu werden. Kestrel erfreute auch dies und langsam sah sie selbst die Wirkung ihres Gesagtem bei Brianna. Es freute und erstaunte die Ritterin zugleich, dass sie dies tatsächlich fertig brachte, obwohl sie sich selbst eigentlich sehr mies im Moment fühlte. Wahrscheinlich musste sie sich selbst einige Scheiben, ihrer eigenen Worte zu Brianna abschneiden. Auch sie plagten im Moment Probleme und Sorgen, doch damit konnte sie nicht auch noch die Padawan konfrontieren. Ihre eigenen Sorgen mussten warten. Die Padawan hatte es weit aus nötiger.
Schließlich fragte die Echani ,nach ihrer langen Rede, ganz erstaunt, woher sie dies alles wusste. Kestrel lächelte breit und wurde sogar etwas rot dabei.
?Ich hatte damals in der Bibliothek auf Corellia ein Holocron gefunden. Es war eigentlich für Jedi Meister gedacht, um Padawane besser auszubilden und andere zu verstehen. Ich glaube es sollte auch Jedi helfen mit der Begabung der Empathie. Jedenfalls ist mir dieses Holocron in die Hände geraten und ich fand es recht interessant, sodass ich es aus eigenem Interesse studiert habe. Natürlich weiß ich nicht mehr alles, aber einiges. Außerdem weiß ich auch noch viel von meinen Meistern, wie sie mit mir umgegangen sind, denn auch ich hatte wie gesagt in meiner Padawanzeit meine Tiefs.?
Erklärte Kestrel und sah sie ernst an.
Die Aufgaben, die sie ihr schließlich gestellt hatte, erwiesen sich für sie als gar nicht so einfach, doch Kestrel hatte es erwartet und hatte Geduld und ließ ihr daher die Zeit zum nachdenken. Schließlich schloss Brianna die Augen und schien in Erinnerungen zu schwelgen, denn ihr Gesicht entspannte sich. Nach einiger Zeit öffnete sie wieder ihre Augen und erzählte ihr über ihre Erfolge bei dem Lernautomaten, über den sie immer gelernt hatte, da sie nie zur Schule gehen konnte. Außerdem beschrieb sie, wie glücklich und stolz sie sich gefühlt hatte und ihre Mutter sie immer in den Arm genommen hatte und sie gelobt hatte und beschrieb dabei die Geborgenheit, die sie dabei verspürt hatte.
Nochmal schloss die junge Frau die Augen und lächelte dabei, doch das Lächeln erstarb recht schnell und verwandelte sich in ein ernstes und trauriges Gesicht. Bedrückt sah Kestrel ihre Freundin an und wollte schon fragen, was los sei, doch dies erübrigte sich schon von selbst, als sie sagte, dass sie sich niemals hätte vorstellen können, dass so etwas so schnell passieren könnte. Kestrel wusste sofort, auf was sie es bezog und sah sie mitleidig an.
?Das tut mir leid. Bei meinen Großeltern, die mir auch wie Eltern waren, da ich mich an meine richtigen kaum noch erinnern kann, kam der Tod auch so schnell, nur mit dem Unterschied, dass sie an einem natürlichen Tod starben und ich bereits 14 Jahre alt war und gleich zu den Jedi ging und mich nicht so durchschlagen musste wie du. Das tut mir wirklich leid. Wann immer du darüber sprechen magst, sag es mir ruhig. Ich höre gerne zu.?
Sagte Kestrel und sah sie eindringlich an. Sie hatte eine gewisse Ahnung wie es sich anfühlte, doch wahrscheinlich fühlte es sich bei Brianna noch viel schlimmer an, als sie es ahnen konnte. Kestrel war froh, ihren Tod ihrer richtigen Eltern nicht so mitbekommen zu haben, da sie zu jung gewesen war. Bei ihren Großeltern waren sie eines natürlichen Todes gestorben und hatten ein langes Leben hinter sich. Es war anders, als bei Brianna und das tat ihr unendlich leid.
Die zweite Aufgabe, war für Brianna weit aus schwieriger, denn sie meinte, dass sie in fünf bis zehn Jahren fast aussehen würde wie ihre Mutter. Kestrel erschrak innerlich leicht, denn dass hatte sie nicht gewusst. Zu ihrem Erstaunen ging die Echani aber gut damit um und versuchte die Aufgabe zu lösen. Ihre Augen hielt sie geschlossen und nach einiger Zeit erzählte sie ihr, was sie von der älteren Brianna gehört hatte und Kestrel traute ihren Ohren nicht. Brianna hatte von ihrem tief in ihr verborgenem ?Ich? gehört, dass sie weitermachen sollte, dass sie besser war, als sie glaubte und sie jetzt nicht aufgeben sollte. Außerdem hatte sie gehört, dass sie alles schaffen konnte, wenn sie alles Schritt für Schritt tat und sie auf ihre Freunde hören sollte, da sie es gut mit ihnen meinten.
Brianna öffnete schließlich ihre Augen und fragte sie, ob es von ihr Wunschdenken war oder wirklich eine Bedeutung hatte.
Kestrel konnte es immer noch nicht fassen, denn sie hatte schlimmeres erwartet und war froh, dass Brianna in der kurzen Zeit zumindest wieder Hoffnung erlangt hatte. Wenigstens das! Ihr tiefstes Inneres kämpfte noch! Kestrel stiegen vor Freude Tränen in die Augen und schüttelte den Kopf.
?Nein Brianna! Das ist kein Wunschdenken! Es ist die Wahrheit! Mit dieser Technik hast du dein tiefstes ?ich? in deinem Unterbewusstsein gefunden und befragt. Es mag alles sehr merkwürdig für dich klingen, aber es ist so. Die Worte von deinem tiefsten Inneren sagen mir und natürlich auch dir, dass du noch nicht aufgegeben hast und noch weiterkämpfst! Das ist sehr viel wert Brianna! Halte daran fest! Noch brennt die Flamme der Stärke in dir und versprich mir, lass sie dir nicht ausblasen und besonders nicht von diesen Sith! Wir beide stehen das hier noch durch und dann lassen wir es uns richtig gut gehen und entspannen uns von allen Strapazen und Sorgen, die uns plagen! Wir schaffen das! Das müssen wir uns nur immer wieder sagen! Du hast soeben die starke Frau in dir gefunden, von der ich vorhin gesprochen habe! Gratuliere!?
Sagte Kestrel und klang sehr erfreut, aber auch leicht weinerlich, da ihr die Freudenstränen nur so über die Wangen liefen.
?Tut mir leid, aber es freut mich einfach sehr zu hören, dass du dennoch noch so viel Hoffnung in dir trägst. Das ist wirklich sehr viel wert!?
Sagte Kestrel. Sie war es nun, die sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, indem sie ihr Gesicht an ihren Ärmeln rieb, da sie sich ja kaum bewegen konnte durch die Ketten.
?Natürlich muss ich dich warnen, dass es auch in der Aufwärtsphase immer wieder Tiefs geben kann. Das ist aber völlig normal und gebe dann nicht gleich auf, dass geht dann auch vorbei und meistens rappelt man sich dann schneller als vorher, da man ja schon etwas zu Kräften gekommen ist. Besonders hier in diesem Kerker kann uns das natürlich schnell passieren. Auch mir. Ich bin auch nicht frei von Tiefs, dass gebe ich offen zu. Auch ich bin nicht perfekt und muss noch viel lernen. Wir unterstützen uns gegenseitig, dann schaffen wir das!?
Meinte Kestrel und lächelte ihre Freundin an.
?Egal was hier noch mit uns passieren wird...wir haben uns und wir geben uns gegenseitig Kraft. Zu zweit sind wir stärker und niemals alleine und stehen uns immer gegenseitig bei, dann können wir das hier überstehen und bekommen dann unseren wohlverdienten Urlaub. Den brauchen wir dann denke ich auch!?
Sagte Kestrel und lächelte.
?Und wie gesagt. Wenn dich irgendetwas bedrückt, sag es mir ruhig und wir reden darüber. Ich habe immer ein Ohr offen für dich und werde versuchen dir zu helfen, so weit es in dieser Zelle geht. Meine Möglichkeiten sind hier sehr beschränkt, aber ich werde mein Bestes geben!?
Versicherte sie ihr und musste dann leicht gähnen.
?Vielleicht sollten wir ein wenig schlafen, solange wir es noch können. Ich glaube irgendwie kaum, dass wir lange noch unsere Ruhe haben. Das Ganze kommt mir schon so ziemlich merkwürdig vor, dass sie sich ewig nicht mehr blicken lassen. Nicht so, als würde ich es mir wünschen, aber es bereitet mir Unbehagen.?
Sagte sie schließlich.
?Ich hoffe du träumst jetzt etwas ruhiger. Versuche vor dem Einschlafen an etwas schönes zu denken. Ich weiß, hier schläft es sich recht ungemütlich, da man sich kaum hinlegen kann, aber man kann es ja versuchen. Wir brauchen unsere Kräfte. Und wenn du doch was schlimmes träumen solltest, dann scheu dich nicht mich zu wecken und wir reden darüber. Reden hilft bei so etwas immer sehr gut. Und ich habe für so etwas sehr viel Verständnis. Okay??
Fragte Kestrel und lächelte sie an und versuchte sich etwas bequemer hinzusetzen, auch wenn die Ketten einen ziemlich einschränkten dabei.
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna