Auf Thema antworten

Nun ja, da muss ich allerdings entgegnen, dass du eben, zumindest seitdem ich in der Diskussion dabei bin, auch viele deiner Argumentationen auf Aussagen aufbaust, die für mich eben auch nicht mehr sind als reine Glaubensfragen. Das sind deine Axiome, wie jedes Argumentationsgebäude welche hat, die aber eben, solange sie nicht völlig grundlegend für jede Form der Weltbetrachtung (wie z. B. die Mengenaxiome) sind, auch sehr schnell als "Nee, das würde ich unbewiesen nicht so stehen lassen" angegriffen werden können (und selbst bei den Mengenaxiomen gibt es solche Angriffe). Um mal ein Beispiel zu nennen:




Woher nimmst du die Sicherheit, dass sie sich z. B. stets direkt auf Ödipus beziehen? Eventuell kennen sie nur andere Werke, die auf ähnliche Weise funktionieren wie Ödipus und du ziehst dann aber die direkte Linie zu Ödipus, obwohl die so unmittelbar in der Realität gar nicht da war.


Ein Beispiel aus der Buchwelt: Wenn in irgendeinem neueren Fantasywerk irgendein Hauptcharakter von irgendeiner Klippe stürzt, dann kann man sich mut Fug und Recht sehr schnell an Gandalf erinnert fühlen. Dass aber Gandalf nicht der erste war, der einen solchen Abstieg durchgemacht hat, sondern auch Dantes Inferno als noch weitergehende Quelle hinzugezogen werden kann, führt aber dazu, dass man eigentlich nicht genau wissen kann, ob der Autor jetzt an Gandalf dachte, an Dante dachte oder beide gar nicht oder mindestens einen von beiden nur unbewusst eingebaut hat.


Ein Beispiel aus der Filmwelt: Wenn heute irgendwo irgendein leuchtender, laufender Fließtext in das Anfangsbild eines Films eingefügt wird, gehe ich sogar eher davon aus, dass das an SW angelehnt ist als an irgendwelche alten Flash-Gordon-Episoden, an die aber natürlich der SW-Fließtext angelehnt war. Ich wäre mir beispielsweise nicht sicher, ob etablierte Autoren die Flash-Gordon-Episoden kennen, nur weil sie mit SW ein Produkt kennen, dass sich teilweise an diesen orientiert.


Bitte nicht falsch verstehen: Deine Analysen von Parallelen der SW-Filme mit Ödipus finde ich an sich spannend und durch ihren Detailreichtum auch durchdacht. Aber dort, wo du aus den Parallelen Kausalitäten machen möchtest, wird es eben - ohne weitere "Experimente" oder "Testgruppen" (Wie sieht die Darstellung eines Vatermords z. B. in Geschichten von Autoren, die den Ödipus nachweislich nicht kennen?) - zu einer Glaubensfrage.


Kurz: Solange aber nicht alle etablierten Autoren angeben, dass die Ödipus kennen, ist dieses Axiom, dass du da setzt, nun einmal eine Glaubensfrage. (Krux: Selbst dann wäre es noch zumindest teilweise eine Glaubensfrage, wenn man glaubt, dass mindestens einer der etablierten Autoren lügen kann.) Das ändert aber nichts daran, dass dein Argumentationsgebäude an sich nicht ein paar wichtige Wahrheiten enthalten kann. Würde ich es nicht an sich schon spannend finden, würde ich auch gar nicht erst in eine Diskussion darüber einsteigen.


Gib den zweiten Namen ein: kenobi anakin vader
Zurück
Oben