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- Lianna City – Raumhafen 'Tion Spacehaven' – Bar 'Scheherazade' – Kiki Roughe, Frank, Kaan Vos, Sniper Wolf, Ace & Ex-Kollegen -


Von der einen Deckung hinter die Nächste. Der Wechsel vollzog sich in einem ähnlich rasantem Tempo wie die ausgetauschten, unkontrollierten Lasersalven selbst, die unsaubere, grobe Löcher durch Tische und in Wände jagten; billiges Industrieglas in tödliche Geschosse  und die Ordnung tapezierter Wände in ein zweites Theed verwandelten. Die bevorzugten Deckungen schwanden wie die quitschbunten Spirituosen in den Regalen hinter dem Thresen. Hinter der Zielperson hetzend entluden sie in gewohnter Zerstörungsmanie ein Magazin nach dem Nächsten im Pub, ohne das sie an die Sicherheitskräfte, ihre eigenen Trefferwinkel oder gar an eine Taktik dachten, die sie mit Leethas Kopf hätte belohnen können. Höchstwahrscheinlich konnten die angeheuerten Rambos nicht einmal denken. Dies ließ sie jedoch nicht weniger tödlich werden. Der Grad zwischen Leben und Tod war ein Wanderweg des gedanklichen Impulses der Waffenträger; und sie waren unpräzise. Kleffende Hologrammkrayts, die nur spielen wollten.


Kaan hockte in Hab-Acht-Stellung und hatte sich neben Leetha gegen die Tischplatte mit seinem breiten, ungerüsteten Kreuz angelehnt. Der Staub und kleinere Splitter rieselten, fielen, schnellten auf Kaans schwarze Panzerjacke, auf seine militärisch kurzgehaltenen Haare und blieben auch an seinem glänzenden Gesicht haften. Mehrmals rümpfte er die Nase und presste den erhitzten Dampf durch seine bleichen Lippen. Er blickte einen Augenblick um die Ecke, da er sich einen sicheren Weg zum Feind erhoffte. Nur nackte Enttäuschung.  Dennoch blieb seine Miene wie versteinert, bis auf die immer und immer wieder hochgerissenen Nüstern, die Energie in seine Lungen pumpten. 


Als plötzlich ein von einem Treffer losgelöster Holzsplitter erst hauchdünnen Stoff, dann zähes Muskelgewebe bis in wenige Zentimeter tiefe durchtrennte, riss Kaan Vos seinen Kopf zur aufschreienden Leetha. Er beugte sich zu der klaffenden Wunde hinunter, aus der das Blut herausschwallte. Leetha bedeckte mit ihren zerbrechlich wirkenden Händen die Wunde, so als wollte sie den Blutfluss um jeden Preis stoppen. Kaan umfasste vorsichtig ihre Handgelenke und sah ihr mit seinen ruhigen, stahlgrauen Augen tief in die ihre. Ein sonores und scheinheiliges „Schließe deine Augen. Denke an deinen schönsten Tag.“ entrann ihm. Sicherheit und Vertrauen schwang in seinem Befehlston mit. Ihr verängstigter und schmerzerfüllter Blick sprach zwar andere Verse, doch nickte sie ihm leicht zu. Die Röte floss an ihren Wangen hinunter und löste sich in Bleiche auf. Nachdem sie ihre Augenlider zusammenkniff, nutzte er den Moment der Überraschung aus, indem er direkt mit seiner behandschuhten Hand operativ einwandfrei nach dem länglich-dünnen Splitter griff und diesen kurz und 'schmerzlos' entfernte, ohne weiteres Gewebe und weitere Adern zu verletzen. Er ging nicht auf ihren Schmerzensschrei ein, hielt sie jedoch leicht zurück, während seine flinken Finger zur Gürteltasche griffen und ein Bacta-V-Band hervorholten, das er um Leethas verletzten Oberschenkel mehrmals entrollte. 


Er rechnete mit ihrer Ohnmacht aufgrund des stechenden, spontanen Schmerzes und beobachtete sie eine Weile, während Sniper Wolf den Rest der Kopfgeldjäger eliminierte.


„Wenn das keine Gesetzeshüter auf den Plan ruft, dann können wir auch schnell noch einkaufen gehen.“, schallte es humorlos zu beiden hinüber, nachdem das zischende Gewitter abrupt geendet hatte und wieder einmal die unbehagliche Stille zurückkehrte. Vereinzelte bläuliche Funken sprühten wie Glühwürmchen von der Decke zum Boden und verschwanden spurlos. Ein flackerndes und grelles Neonreklameschild hing an nur einem Kabel lose von der Wand und schrabbte disharmonisch an der Wand pendelnd entlang. Ansonsten hörte man neben dem angeschlagenen, kollabierenden Röcheln der Angreifer und der erschnellten Atmung Leethas nichts, das Kaan mit großer Wichtigkeit ereilte. Ein kühles Lächeln huschte über seine Lippen, das Sniper Wolf galt. Anstatt er aber nun auf ihren warnenden Kommentar einging, legte er eine kleine Ampulle Vicodis Corellis -eine Substans bestehend aus einem Nervenberuhigungs- und Schmerzmittel- auf die Tischkante. Er zog seine raue Hand zurück, begleitend von einem ruhigen und geschäftlichen  „Sie scheint es mehr als wir zu brauchen. Entschuldige mich kurz.“


Langsam führten ihn seine Beine an mehreren umgeworfenen, zerbersteten Tischen vorbei, hinweg über drei leblose Körper, die in ihren klobigen Händen Vorläufer eines E-11s umklammert hielten. Er beachtete die zu Schmerzensfratzen verzerrten Gesichter nicht, beachtete nicht das Blut, das aus ihren Mündern quoll, wohl aber konnte er den vertrauten Geruch verbrannten Fleisches nicht ignorieren, der sich mit dem Qualm überhitzter Laserwaffen und den entflohenen Seelen mischte. Seine schweren Stiefel verließen die knackenden Knochen der Finger und bahnten ihren Weg weiter fort. Auf einmal umklammerte etwas Kaans Knöchel und er richtete seinen scharfen Blick auf den am Boden Liegenden. Ein klebriger, roter Speichelfaden verließ den Mund und floss in die Lache ein. Ein kratzendes Husten, ein verzweifelter, aber noch blutrünstiger Blick schoss aus orangen Augen in Kaans. Er hielt dem Blick stand und betrachtete ihn weiterhin apathisch, gespannt darauf, was der Ausgeschaltete als nächstes vor hätte. Er sah, wie sich die Lippen bewegten, doch kein Ton diese verließ. Aus einem Wimmern formte sich alsbald eine Hasstirade in einer einheimischen Sprache, dann ein vertrautes, gegurgeltes „Du wirst der nächste sein!“. Kaan hatte für diese Spielerei ein müdes Lächeln in der Schlacht aufgehoben, richtete seinen Deathhammer auf den aufgeschlagenen Kopf und erschoss ihn, ohne etwas erwidert zu haben. 


Danach ging er langsamen Schrittes weiter hinter den Thresen, hinter diesem der verunsicherte Delupian stand und der ehemalige Anführer Ace lag, der noch vor kurzem ein lautstarkes „Dein neuer Freund wird Dir auch nicht mehr helfen können, Du kleine Ratte.“  siegessicher  herausposaunt hatte und mit seinem Selbstbewusstsein einen ISD mit Energie allein versorgen konnte. Er lag falsch.


Noch bevor Frank etwas sagen konnte, packte Kaan den schwer angeschlagenen, aber noch redefähigen Ace am Kragen und zog ihn mit gesammelter Kraft auf Augenhöhe hoch. Seine beiden Fäuste umgriffen den festen Stoff einer Sicherungsweste und hielten ihn unter Anstrengung und Spannung seiner Bizeps und seiner gesamten Rückenmuskulatur aufrecht, auch wenn Ace wie ein schlaffer Sack hing. Ace richtete seinen Kopf auf und spuckte Kaan ins Gesicht. Danach schenkte er ihm ein dreckiges Lachen. Kaan versuchte sich, kurz bevor der Aggressionspegel die Grenze überuferte, noch zu kontrollieren. Während sich die Knöchel seiner Pranken weiß verfärbten, hatte er noch ein wenig Lust auf einen kleinen Smalltalk. Ace schien ein potentieller Unterhalter zu sein, ein geborener Komiker. Bis auf den Humor mit dem blutigen Rotzknäuel in seinem Gesichtt fand er Ace äußerst amüsant in seiner Situation. 


„Ziemlich stumm....deine Freunde....ich wollte Dir deswegen ein wenig Gesellschaft leisten....damit du nicht so alleine bist.“, raunte Kaan Ace an und warf ihm ein leeres Lächeln zu. Er spürte jede Anstrengung, die es Ace kostete am Bewusstsein zu bleiben und ihm gefiel es sichtlich, ihn leiden zu sehen. Immerhin hatte er sich sein Schicksal so ausgesucht.


„Fahr zur Hölle.“, entgegnete Ace ihm, machtlos, schwächelnd, aber der Realität trotzend.


Kaan machte ein geringschätziges Gesicht: „Du erfüllst genau die Klischees von der Sorte Kanalkriechern, die ich am Meisten hasse. Große Klappe, Anabolikamuskeln und der nervöse Typ, dem es einen Kick verschafft, Frauen zu schlagen und zu töten, weil er bei Männern zu feige ist.“


Er musterte die Nase des Mannes, die jedweden Schönheitsmustern entsagte. Sie schien mehrmals gebrochen worden und falsch zusammengewachsen zu sein. Ace konnte ihm noch ein feine Drohung entgegenhauchen, ehe er mit der Nase voran mit seinem Gesicht auf den Glasscherben übersähten Barthresen aufschlug und von Kaan, der Aces Kopf und Gürtel in seinen Pranken hielt, mit aller Gewalt quer über den ganzen Thresen entlanggeschrammt wurde, keine einzige freie Fläche unversehrt ließ. Dann wurde Ace erneut auf den Boden fallen gelassen und wurde erneut auf Augenhöhe von Kaan hochgezogen.


„Kannst du noch einen Spruch auswendig aufsagen?“, fuhr Kaan Ace herrisch an. Würde sich Kaan von Leethas Seite aus ersteinmal als Guter dargestellt haben, war es später nur noch ein leichtes, ihr Kopfgeld einzusammeln. Unsichtbar ist der Feind direkt vor einem, denn ihn erkannte man nie.


„Wer bist du.......“


„Einer, der seinen Job versteht..........“, entgegnete er hämisch lächelnd, dann zog er sein imperiales Kampfmesser mit Blutrille und die Klinge schnellte kalt auf Aces rechte Schläfe zu, deren Treffer einen sicheren und schmerzlosen Tod garantierte. Plötzlich spürte er erneut beide warmen Hände der jungen Leetha an seinem waffenschwingenden Ellenbogen und wie dieser noch vor der Tat zurückgehalten wurde. Er hielt inne und stutzte leicht. Ace entgegnete Kaans vorheriges Lächeln.


Ernst und unerfreut blickte er prüfend in Leethas vergeltungssuchenden Augen. Nur warum tat sie das? Das wollte sich ihm nicht erschließen.


Er hätte Ace kompromisslos erledigt, wäre er nicht von einer Frau aufgehalten worden, die ihren Feind zu schützen schien. 


- Lianna City – Raumhafen 'Tion Spacehaven' – Bar 'Scheherazade' – Kiki Roughe, Frank, Kaan Vos, Sniper Wolf, Ace -


Gib den zweiten Namen ein: leia chewbacca han
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