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Jedibasis - Kantine - Sarid, Visas, Tenia, Joras, Martarr, Laurin und Rilanja


Rilanjas Gedanken kreisten trotz des Stillstandes ihres Mundwerkes weiter - oder vielleicht grade deswegen. Wie eine Turbine, deren Überdruckventil geschlossen war, auch wenn das natürlich nicht der Funktion einer solchen Maschine entsprach. Genauso war ihr Gehirn weder ein wirklich drehendes Teil, noch ihr Kiefer ein Ventil, auch wenn die letztere Analogie manchmal durchaus eine gewisse Berechtigung hatte.

So oder so ertappte sich Rilanja dabei, dass sie bei ihren immer weiter kreisenden Gedanken, in die die Worte ihrer Meisterin mit einflossen, gleichzeitig immer ängstlicher wurde. Es war nicht so, dass ihre Gedanken besonders schützenswert waren, ganz im Gegenteil, sie hatte schließlich einen Großteil davon bereits mit der Welt geteilt, und sie war überzeugt davon, dass jeder, der sich die geistigen Ergüsse des Benutzers AdiFan67 in einer Vielzahl von Gesprächsplattformen zu Gemüte führte in der Lage sein musste ein psychologisches Profil von ihr anzufertigen, sofern er dazu ausgebildet worden war.

Was die Geschuppte damit eigentlich sagen wollte war, dass es ein mulmiges Gefühl war zu wissen das die Möglichkeit bestand das jemand anderes sie bis ins Innerste durchleuchten konnte, und sie es möglicherweise nicht mal mitbekam.


Spürt man es, wenn jemand sowas macht, also wenn jemand versucht einen zu durchschauen, ich meine wirklich, also nicht wirklich, sondern die innersten Gedanken eben?


Akut konnte die Padawan nicht sagen was besser war, zu wissen das man grade mental die sprichwörtlichen Hüllen fallen ließ oder es nie zu erfahren. Die Falleen, die selbst mit ihren Meinungen zu Detailfragen schlüpfriger Machwerke nicht hinterm Mond hielt wenn es die Diskussion erforderte, und die schon die abstrusesten Theorien über die Größe bestimmter Körperteile verschiedener Rassen in nicht jugendfreien Filmen aufgestellt hatte - und sie war sich noch heute sicher, dass Wookiees in pornographischen Stücken kürzere Zöpfe trugen als jene Schauspieler in Produktionen für den altersunspezifischen Markt - fühlte sich bei dem Gedanken, dass jemand ihre Gedanken auseinander nehmen die wie ein offenes Buch vor sich liegen sehen würde mehr als nackt.


Wenn man es nicht tun darf, wieso sollten wir es denn dann überhaupt üben? Vor allem wenn bei der Übung, nun, ich meine wenn man dabei nicht aufpasst, also wie könnte man denn auch, wenn man erst noch übt, also wenn man dabei zu tief sucht, und etwas findet, das man nicht... Ich meine, ist das nicht gefährlich?


Was eigentlich als Ablenkung seitens ihres Mundwerkes gedacht war entpuppte sich durch ihre Ohren schnell als weiterer Faktor der in ihre Angst mental entblößt zu werden mit hereinspielte. Sie fühlte sich im Moment wie ein Knäul aus Rilanja-Fetzen, und jeder um sie herum musste nur hineingreifen um ein beschämendes Detail ihrer Vergangenheit oder einen besonders intimen Gedanken zu finden, Dinge die sie nicht mal ihren Eltern - nein, die sie vor allem nicht ihren Eltern anvertrauen würde, und Dinge sie sie über Personen gedacht hatte von denen sie vorziehen würde nie wieder etwas zu hören.

Ein Teil von ihr, der in jedem Film versuchte die Geschichte vorherzusehen und dementsprechend die gängigen Muster der Industrie kannte - und damit auch die archaischen Muster die dem Schreiben von Geschichten zumindest in den wichtigsten Kulturen der Galaxis zugrunde lagen - fing sofort damit an aus ihren Ängsten die verworrensten Ideen zu spinnen, angefangen damit, dass ehemalige Geschäftspartner von dem erfuhren was sie viel zu oft und trotz der besten Absichten versucht hatte bis hin dazu, dass ihre Eltern erfuhren was sie zu verschiedenen Zeiten über sie gedacht hatte.

Dass ihre Mutter in der ersponnenen Idee einen Kopfgeldjäger auf ihre Tochter ansetzte - wahrscheinlich geschuldet der Welle von entsprechenden Filmen in den letzten Jahren, die alle von der ein oder anderen Vereinigung finanziert wurden - half der Padawan sich von diesem Gedankengang loszureißen und eine weitere Frage mit dem Ziel der Rückkehr zu den Problemen außerhalb ihres Schädels zu stellen.


Was passiert eigentlich wenn ein Jedi es dennoch tut, also je nach dem, ich nehme an der Grund spielt eine Rolle, nicht wahr, aber wenn ein Jedi einem Nicht-Machtbenutzer einen Gedanken entreißt, gibt es dafür dann, ich weiß nicht, ich meine Anhörungen oder, also, ein Verfahren und so? Und gibt es Unterschiede dazu wenn man das bei einem anderen Machtbenutzer macht, also zum Beispiel einem Sith?


Diesmal reichte die mentale Ablenkung tatsächlich aus einen anderen, etwas weniger unerfreulichen Gedankengang in Gang zu setzen, und einen Moment später folgten der Frage zwei andere, die erfreulich viel Sachzusammenhang hatten.


Kann man das eigentlich, also jemandem einen Gedanken entreißen? Ich meine so richtig, also dass die Person ihn dann nicht mehr hat, ich meine, dass sie ihn vergisst? Und kann man auch was dazulegen, also einen neuen Gedanken oder eine Erinnerung, irgendetwas, dass dann so wirkt als ob, also, als ob es schon die ganze Zeit da war?


Diese Idee war wiederum unangenehm genug um Rilanja an den damit einhergehenden Implikationen vorbeischlittern zu lassen und eine weitere Frage nachzuschieben, um nicht wieder auf die mentale schiefe Bahn zu geraten, von der sie wusste, dass sie zu nichts führen würde.


Wie sieht so eine Präsenz dann eigentlich aus, also wenn man reingeht, oder besser gesagt wenn man da was rausnehmen will, ich meine sieht man da Gedanken herumfliegen wenn man richtig hinschaut, oder ist es als würde man, ich weiß nicht, irgendwie die Gedanken der Person betreten, also wie in einem Traum?


So viele Fragen, und die nagende Ungewissheit, dass sie die Antworten nicht weiter bringen würden, wenn die zugrunde liegende Angst bestehen blieb ein offenes Buch zu sein - selbst oder grade erst für Sarid! Was würde ihre Meisterin wohl von ihr halten wenn sie bis zur letzten Seite gelesen hatte? Würde sie das tun, oder war das etwas, was man nicht tat? Vielleicht gab es Ausnahmen, damit Meister ihre Schüler durchleuchten konnten um zu verhindern das dem Orden schlechte Publicity durch einen Überläufer oder einen verkappten Sith entstand?

Mit Hilfe eines mit Fruchtaufstrich mit ganzen Früchten - und scheinbar auch ganzen Blüten - bestrichenen Brotes versuchte Rilanja ihr Mundwerk und durch ein Bombardement mit unzähligen Geschmäckern fur den Moment auch ihr Gehirn auszuschalten in der Hoffnung, dass Sarid ihren Ängsten etwas Ruhe verschaffen würde - bevor die Falleen neue fand auf die sie sich stürzen konnte.


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