Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
Eowyn zuckte mit den Achseln. Es ist deine Entscheidung. Aber mein Angebot steht, falls du es dir anders überlegst. Und ich finde das überhaupt nicht widersprüchlich - vielleicht brauchst du aber auch einfach nur ein bisschen Abstand. Du solltest jedenfalls keine Kurzschlussentscheidungen treffen, vielleicht bereust du es sonst bald. Er wusste, dass sie auf sich aufpassen konnte? Eowyn widerstand mit aller Kraft der Versuchung, die Augenbrauen zu heben und reagierte einfach gar nicht. Das hatte sich auf Va'art aber noch ganz anders angehört, wobei man ihm zugute halten musste, dass sie auf Nar Shaddaa nun darin auch wirklich nicht geglänzt hatte.
Nichts da, das ist mein Haustier!, wehrte Eowyn sich. Das kann auch ruhig meinem anderen Bantha Gesellschaft leisten. Das ist viel zu viele Jahre alleine gewesen. So weit kam es noch. Dieses Bild würde einen Ehrenplatz in der Sammlung der doch sehr wenigen privaten Gegenstände von ihr bekommen, dagegen würde er sich nicht wehren können.
Eowyn war wirklich froh, dass Ian ihr seine Sorgen mitteilte, aber wirklich überzeugt war er von dem, was sie sagte, nicht, auch wenn er ihr zustimmte. Wenigstens verschloss er sich nicht und versuchte weiter, ihr zu erklären, wo das Problem lag, denn sie verstand es nicht. Sicher, Tratsch war nichts Schönes, aber man konnte ihn nicht verhindern - die Frage war nur, wie man damit umging.
Immerhin sah er sie nun direkt an, und sie versuchte, ihm möglichst aufmunternd den Blick zurückzuwerfen, bevor sie ihn dann verwirrt ansah. Was war dann das Problem? Ja, Leute redeten. Ja, niemals würde ihr ernsthaft schaden. Was denn sonst? Er rückte schließlich leise mit der Sprache heraus, und Eowyn stand der Mund offen. Meinem... Ihrem Ruf? Er sollte ihrem Ruf schaden? Welchem Ruf denn? Das Thema war ihm offensichtlich zu wichtig, zu sensibel, um es einfach nur mit einem "Kümmer dich doch nicht darum" wegzuschieben. Sie hätte ihn nicht einmal mit der Macht spüren müssen, seine Gefühle waren über sein Gesicht deutlich genug. Das Thema tat ihm weh, eindeutig, und bei solchen Gedanken war das auch kein Wunder. Wie kam er darauf? Logisch... seine üblichen Befürchtungen, dass sie ihn nicht verdiente. Seine Befürchtungen, er könnte ihm schaden. Das war... nein, es war nicht absurd, sie verstand es ja irgendwie, aber es war grundlos.
Ian, sagte sie sanft, mein "Ruf" ist mir doch völlig unwichtig. Und selbst wenn nicht, dann stündest du noch immer über ihm. Was nutzt mir ein guter "Ruf", wenn dieser doch ohnehin nur darauf basiert, was irgendwelche... Ignoranten denken? Du bist mir wichtig. Du bist mein Halt, meine Zuflucht, mein Freund, und wenn mir die Jedi Schwierigkeiten... Sie stockte und sah Ian genauer an, als es ihr wie ein Blitz durch den Kopf schoss. Nein, das meinte er nicht ernst. Das konnte er nicht meinen. Oder? Verflucht! Sie fuhr zurück und ließ seine Hand dabei los. Bei allen explodierenden Sonnen, nein! Aber sie hatte das Gefühl, dass die Antwort ganz klar und gewiss in ihrem Kopf war. Die Wortwahl, die sie gerade eben wieder hatte treffen wollen, war dem zu ähnlich. Das war kein Zufall. Sie könnte sich ohrfeigen, vierteilen dafür.
Eowyn atmete einmal tief ein. Es geht um Va'art, nicht wahr, sagte sie dann leise, ohne den scharf beobachtenden Blick von Ian abzuwenden. Es war ein Fehler gewesen. Ein riesiger Fehler. Völlig egal, dass sie am Ende gewesen war, das hätte nicht passieren dürfen. Niemals. Ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie weiter. Im Prinzip war die Antwort ohnehin unwichtig. Ian... Jetzt würde sie sich selbst aber ganz dringend raten, die richtigen Worte zu finden. Sie beugte sich wieder ein wenig vor und wollte sichergehen, dass er alles verstand. Ich wünschte, ich könnte die Worte, die ich dir dort an den Kopf geworfen habe, zurücknehmen. Es war falsch, und ich bereue es bis jetzt. Sie würde gerne sagen, dass all diese Dinge nicht wahr waren - aber das wiederum wäre auf jeden Fall eine Lüge gewesen. Ian... Die Jedi sind mir wichtig. Die Jedi waren das Einzige, was ich hatte, und sie sind auch jetzt noch ein riesiger Halt für mich. Aber ich tue, was ich für richtig halte. Das habe ich immer getan - oder besser, ich habe es zumindest immer versucht. Und wenn meine... Familie mir nun sagt, dass das, was ich tue, nicht richtig ist, wenn sie mir Schwierigkeiten macht... Ian, ich sage nicht, dass es mir egal wäre, wenn alle Jedi und der komplette Rat sich gegen mich stellen würden. Aber erstens werden sie das nicht tun, da bin ich mir sicher, und zweitens habe ich meine Wahl getroffen.
Und wenn es nun nur ein paar sind, die dagegen aufbegehren, oder die meinen Ruf untergraben... Sie lächelte ihn fest an. Was interessiert mich mein Ruf? Ich bin glücklich mit dir, nicht mit meinem Ruf. Ich werde schon damit fertig. Verstehst du das? Bittend sah sie ihn an. Er musste es verstehen, denn wie sonst sollte sie es ihm noch begreiflich machen? Dennoch behielt sie ihn genau im Blick. Sie musste sehen, ob er wirklich verstand, oder eventuell nur so tat. Das war wichtig. Er durfte nicht daran zweifeln, was für sie Priorität hatte, denn wenn er nicht verstand, dann musste sie noch einmal beginnen, es anders erklären. Sie würden das hier klären, so viel war sicher. Sie hatte es ihnen eingebrockt, sie löffelte es auch wieder aus.
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro