Doch: Ich glaube kaum, dass in der fiktiven Wirklichkeit im Jedi-Orden nur diese Schwarz-weiß-Einteilung gibt...
Na ja, irgendeine schwarz-grün-grau-bunt-blau-weiß-Einteilung werden die da dennoch haben - auch wenn das nicht lauthals an die große Glocke gehängt wird.
Die Jedi-Klassifizierungen verstehe ich im Grunde aus Sicht der Jedi bzw. des Ordens und seiner Lehren selbst bloß als Orientierungshilfe für die Schüler. Aber es gab schon so manche Jedi selbst, die das eher missverstanden haben und ernster nehmen bzw. enger sehen. Und diese Jedi werden ja dann auch irgendwann Meister und bilden Schüler aus usw.
Dass Jedi-Gesandte jetzt schlichtweg schlechte Kämpfer sind ...
...habe ich auch gar nicht gesagt! Ich sagte: Sie sind "schlechtere" Kämpfer - also vor allem im Umgang mit dem Lichtschwert als Waffe selbst z. B.
Was das aber im Umkehrschluss wieder auch heißen kann? -Schauen wir uns Jedi-Meister wie Qui-Gon Jinn oder Yoda an. Jinn war nun gewiss kein schlechter Schwertkämpfer (denn Maul war sehr gut ausgebildet, was also etwas heißen will). Dennoch spricht es vielleicht zumindest von Rang und Alter her auch wieder Bände, das der Jedi-Meister Jinn den Sith-Krieger Maul dennoch nicht besiegen konnte.
Und was ist mit Yoda? Sehr mächtig, aber auch im Schwertkampf wirklich kaum bis gar nicht von irgendeinem sonst lebenden Macht-Nutzer und Schwertkämpfer zu bezwingen. Das Yoda immerhin gehen den mächtigsten Sith seiner Zeit, Darth Sidious bestehen konnte, will daher sozusagen auch einiges heißen (bzw. auch umgekehrt das Sidious da durchaus gegen Yoda bestehen konnte).
Andererseits ist eben schon interessant, dass ein eher hüterbasierter Jedi-Meister wie Windu dann Sidious doch im Schwertkampf stattdessen besiegt hat (bzw. sehr viel schneller besiegen konnte als Yoda Sidious! -Wäre Anakin nicht gekommen, hätte es wohlmöglich für Sidious schlecht ausgesehen).
Was heißt also schon "schlecht" bei einem Jedi? Im Grunde ist das so, als würde man bei einem Olympia-Hochleistungssprinter ggü. dem Gewinner der Strecke sagen, dass der "zweite Sieger" einen Sekundenbruchteil langsamer war, weniger Kondition hatte owe.
Nur - würde ich eben als Nicht-Hochleistungsläufer selbst gegen den Verlierer des Olympia-Sprints antreten, hätte der mich an der eineinhalb Meter entfernten Ampel des Stadtrand-Bezirks, wo wir gestartet sind, bereits abgehängt und zwanzig Meter weiter würde ich mir dann genüsslich atemlos am Kiosk eine Apfelschorle reinpfeifen, während mir "Meister Hochleistungssprinter" vom Funkturm in der Stadtmitte aus zuwinkt, den er inzwischen erklommen hat... (....Aber das würde auch bloß alles so kommen, weil ich so ein ordnungsliebendes Bürschchen bin und nicht bei rot über die Ampel husche!!!



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...wiederlegt unser Topic Luminara: Sie hat als eine der wenigen Jedi die Erste Schlacht von Geonosis überlebt (in der Arena der Gerechtigkeit) und auch in TCW zeigte sie jetzt bei der Zweiten Schlacht von Geonosis ebenfalls keine Eigenschaften eines "schlechten Kämpfers"...
Welche "zweite Schlacht" meinst Du? -Jedenfalls sehe ich das alles als reichlich relativ an. Falls wir jetzt von derselben "zweiten Geonosis"-Schlacht sprechen, hat sie sich dann dafür aber danach doch wieder auch reichlich ungeschickt angestellt gehabt, als sie Poggle zum Vortor-Tempel verfolgt und sich dort von der Geonosianer-Königin Karina und deren Zombies gleich wieder gefangen nehmen zu lassen.
Außerdem - zuvor in der Schlacht stand sie mit Skywalker Seite an Seite und das sagt IMO auch etwas aus. Wenn zwei Jedi so nahe beieinander sind, spürt vor allem der weitaus machtstärkere den anderen wahrscheinlich sehr gut in der Macht bzw. hat das IMO Rückwirkungen. Daher wundert mich auch nicht, dass Luminara an der Seite des eher umstandskrämerischen Kenobi immer ein wenig ungeduldig wirkt. Skywalker hingegen war zu der Zeit ein ziemlich erfolgreicher Kriegsheld mit so manchen aufsehenerregenden Schlachterfolgen und er wusste selbst darum, dass er deshalb in der Galaxis bekannt war. Es war für ihn wahrscheinlich also leicht, sich in gedankenbefreite Zuversicht und Selbstvertrautheit angesichts seiner Fähigkeiten zu versetzen und das könnte dort auch dann auf Luminara abgefärbt haben.
Es ist gant interessant, wenn ich da jetzt darüber nachdenke: Es könnte gar eine Erklärung dafür sein, weshalb auch ein weitaus macht-sensitiverer Jedi wie Jinn gegen Maul verlor, als er von (dem seinerzeit weitaus jüngeren und weniger umstandskrämerischen) Kenobi getrennt war: Genau jene jungenhaft fast selbstverständliche Zuversicht und dieses Gefühl von Selbstvertrauen könnte ihm dabei abhanden gekommen gewesen sein.

...*erinner* Hatte sie nicht sogar ein ziemlich hohes Amt in der Armee inne? ...
Was für ein "hohes Amt in der Armee"???
Da war doch jeder Jedi innerhalb der Republik-Armee gleich im Rang eines Generals. Es mag noch funktionsbetreffende Abstufungen gegeben haben (manche Jedi-Generäle standen dann vielleicht den militärischen Republik-Generälen bzw. -Kommandeuren eher taktisch und strategisch beratend zur Seite usw.). Aber IMO bzw. so wie ich das verstehe hatten die Jedi eigentliche keine offiziellen Ränge innerhalb der Armee bekleidet, sondern sie waren eher so etwas wie eine diese unterstützende Elite-Truppe, die aber eigentlich mit der Armee so nichts weiter zu tun hatte.
Ich kann mich da jetzt zwar auch täuschen, aber IMO wirkt es z. B. auch gerade in TCW bloß so, als würden sie dazugehören, weil sie durch die ständige gemeinsam sich unterstützende Teilnahme in den Schlachten und Gefechten zwischen Republik und KUS ohnehin ständig Seite an Seite antraten.
...Selbst die Mitglieder des Hohen Rats der Jedi machen Fehler oder Fehleinschätzungen: Selbst die größte Erfahrung kann übertriebene Selbstsicherheit auslösen. Selbst der beste Schwertkämpfer kann besiegt werden, weil er sich zu sicher ist. Selbst der beste Machtbenutzer kann durch profane Dinge gestört werden...
Also - das die Ratsmitglieder sicher auch Fehler machen, dazu ACK.
Das sie aber gerade in dem Punkt Fehleinschätzungen wirklich begehen, wo es um die Besetzung eines Postens im Jedi-Rat geht, erscheint mir dann doch etwas weit hergeholt. Immerhin bekleiden sie ja selbst einen solchen Posten und können deshalb dessen Aufgaben- und Funktionsumfang nun wirklich selbst besser als jeder andere in seinem gesamten Ausmaß abschätzen.
Das heißt nicht, dass sie nicht auch dabei zu Fehleinschätzungen geraten können. Aber wer will ihnen da dagegen argumentieren können? Wer unter den Jedi und sonstigen Jedi-Meistern könnte ggf. tatsächlich besser begründen, als die Ratsmeister selbst, ob nun der eine Meister einen Posten dort kriegen kann und der andere nicht.
Klar, ich sage damit dich gar nicht, dass Luminara das nicht gekonnt hätte oder wie weit sie in Wahrheit da potenziell vielleicht sogar schon dran war. Vielleicht hätte sie gar schon kurze Zeit nach Ende der Klon-Kriege gar ihren Posten dort bekommen, wer weiß?
Wissen werden wir das aber nie, weil es nach ROTS bekanntermaßen keinen Jedi-Rat mehr gab, in dem sie einen Posten hätte bekleiden können.
Aber vielleicht war und bleib durch die Klon-Kriege selbst auch gar nicht genug Zeit und Möglichkeit, um sie dort mit reinzusetzen. Andererseits - es fielen während der Klon-Kriege auch zahlreiche Ratsmeister bzw. wurden ersetzt bzw. ausgetauscht.
Nein, in-universe faktisch gesehen muss es also einen anderen Grund gegeben haben, dass sie keinen Posten inne hatte. Vielleicht hatte auch bloß noch gar nicht zur Debatte gestanden, dass sie dort hinein nachrückte o. Ä., so dass die Ratsmeister da noch gar nicht daran gedacht hatten. Vielleicht wollte sie aber auch selbst gar nicht und war eben lieber direkt "draußen nahe am Geschehen".
Dennoch sind das auch alles nur Mutmaßlichkeiten. Ich jedenfalls halte daher die Möglichkeit für nicht minder wahrscheinlich, dass die Ratsmeister auch vielleicht der Ansicht waren - oder Gesetz dem betreffenden Fall zu dieser Ansicht gelangt wären - dass sie noch gar nicht so weit war.