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Und genau deshalb hat mir das Konzept der OT (und ich springe für sie selten in die Presche) über die Macht so gut gefallen. Damals war es religiöser Mumbo Jumbo und diese "Eingeweihten" hatten die Möglichkeit sie zu nutzen.

Dann kam die PT und der erste Versuch der Macht eine reelle Erklärung zu geben und GL hat die Midichloriana, so ne Art pseudobakterieller Symbiont, als Vermittler ersonnen. Und nun die ST mit dem Konzept der Balance. Ich muss sagen, dieser esoterische Ansatz gefällt mir wieder besser, gerade weil er wieder schwerer zu greifen ist. Außerdem bietet er die Möglichkeit persönlich wieder viel in "die Macht" hineinzuinterpretieren (wie man hier ja gut sehen kann), denn mit jeder Erklärung verliert Star Wars ein Fantasyelement mehr. Für mich als kleiner Junge war Star Wars gerade wegen dieser ominösen Macht, mit der man so coole Sachen, wie Steineheben, Gedankentricks und Telewürgen, machen konnte der Hammer.

Die Balance hat etwas von Jing und Jang und dies nähert sich wieder der Ursprungsidee der OT an, nämlich Gut gegen Böse, ein sehr rudimentäres Konzept. Nun spielt man aber damit, indem man die Zerrissenheit von Kylo zeigt und die gefestigte Rey als Konterpart setzt. Beide haben gegenpolige Zugänge zur Macht. Kylo  (männlich) wird angeleitet und versagt Rey (weiblich) ist zunächst auf sich gestellt und erfolgreich, dann erhebt sich Kylo über seine beiden Lehrer und Rey geht in die Lehre. Kyol hat zunächst Erfolg, Rey hat ihren ersten Rückschlag. Dieses Ausgleichen oder hin und her Schwappen stellt für mich diese Balance dar; gepaart mit dem Aufkommen eines Gegenparts, also dem Erwachen der Macht, finde ich dieses Konzept sehr gelungen. Das einzige, dass für mich noch unklar ist, ist die Entwicklung von Snoke. War dieser schon immer machtsensitiv oder gab es bei ihm auch ein Machterwachen, nachdem Vader und der Imperator aus der Gleichung genommen wurden und Luke sich mehr mit der Macht vertraut gemacht hat? Vielleicht war Snoke nicht schon immer so mächtig wie in TLJ.


Der Versuch, die Macht mit Phänomenen und Naturgesetze  zu erklären ist mMn etwas mühselig und auch kontraproduktiv, denn damit entzaubert man sich die Filme (und darum bin ich auch froh, dass GL mit der ST nichts mehr zu tun hat).

Mir genügt die Erklärung, dass die Macht alles durchdringt, umgibt und nutzbar ist, es also einen Zugang zu ihr gibt, der von einigen mehr, von anderen weniger genutzt werden kann. Alle weiteren in Film Erklärungen sind für mich ähnliche Phänomene, wie heutige Religionen. Hier versuchen Menschen und Aliens eine überirdische Macht mit irdischen Mitteln erklärbar zu machen, aber alleinigen Gültigkeitsanspruch haben sie nicht, es bleibt ein Annäherungsversuch.

Das Konzept von heller und dunkler Seite ist hierbei auch eine frage des Standpunktes, also  welche Spektren der Macht man nutzt und ob man dabei eigennützig (dunkel) oder uneigennützig (hell) handelt. So sehe ich das und auch ich erhebe keinen Anspruch auf Alleingültigkeit. ;-)


Gib den zweiten Namen ein: kenobi anakin vader
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