Mon Calamari - Coral City - Straßencafé - bei Jo, Quietschi
Nachdem Mara Jo so direkt gefragt hatte, was eigentlich los sei, hatten sie zunächst kurze Zeit still weitergegessen. In Jo's weißen Augen konnte Mara trotz des ihrer Freundin gegebenen Handycaps erkennen, welche widerstreitenden Gefühle in ihr hochwallten. Mara schluckte ihren letzten Bissen hinunter und sag nun interessiert und liebevoll ihre Freundin an. Es war nun an der Zeit, alles loszuwerden.
Während Jo ihr alles erzählte, hörte Mara aufmerksam zu. Sie nickte an manchen Stellen, aber wagte es nicht etwas zu sagen, um den Mut ihrer Freundin nicht zu zerstören und um ihr wirklich Gelegenheit zu geben, ihr Herz auszuschütten. Im Grund war es auch genau das, was Jo tat. Sie erzählte nicht nur, sondern alles sprudelte wie ein Wasserfall aus ihr heraus und es ließ sie verzweifeln.
Als ihre Freundin geendet hatte, beteuerte sie, Mara solle bloß alles vergessen, was sie eben gesagt hatte. Es sei nicht richtig und sollte auch nicht sein. Etwas hektisch wie es schien, schaute Jo sich um in der Hoffnung, dem Kellner bedeuten zu können, kassieren zu kommen. Mara lehnte sich ein wenig über das kleine runde Tischchen und berührte Jo mit ihrer warmen Hand am Unterarm. Sie versuchte dabei alle Zuversicht in diesen Händedruck zu legen und Jo damit Trost zu spenden.
Ich werde ganz bestimmt nicht vergessen, was du gerade gesagt hast. Und das solltest DU auch nicht! Möglicherweise sind dir Fehler unterlaufen, aber selbst wenn... Du darfst niemals vergessen, was passiert ist. Ich kann dir leider nicht sagen, ob du richtig oder falsch gehandelt hast, aber was Sen angeht... bist du dir denn sicher, dass es anders und vor allem, dass es besser gekommen wäre, wenn du auf Mara's Vorahnungen gehört hättest? Wer sagt dir denn, was passiert wäre, wenn ihr anders gehandelt hättet? Niemand kann die Zukunft so genau vorhersehen, dass er hundertprozentig genau weiß, was geschehen wird.
Fehler passieren nunmal. Ich habe selbst versucht, vor meinen Fehlern davonzulaufen, aber wenn ich eines gelernt habe draußen in den unendlichen Tiefen der Galaxie, dann die Tatsache, dass man seine Fehler nicht vergessen darf, wenn man aus ihnen lernen und sie wiedergutmachen will.
Das klingt jetzt alles so ausgelutscht, ich weiß, aber du darfst nicht denken, dass du alles falsch gemacht hast. Die Macht hätte dir mitgeteilt, wenn irgendetwas nicht angemessen verlaufen wäre; und zwar nicht indem sie dir diejenigen wegnimmt, die du liebst.
Und vergiß nicht, die Gefühle eines Jedi werden von der Macht bestimmt. Es ist nichts Schändliches daran, sein Herz zu verschenken, oder zu verzweifeln. Aber du darfst nicht an dir selbst zweifeln. Ich weiß, es ist nicht einfach, aber du mußt alles objektiv betrachten. Manchmal kann man das nicht, vor allem dann nicht, wenn mal wieder alles gar nicht so läuft, wie man es gern hätte, aber du bist eine Jedi, eine verdammt gute, starke und weise Jedi, sonst hättest du nicht überlebt inmitten der ganzen Tumulte. Du darfst dich auch nicht mit mir vergleichen. Ich bin kein guter Vergleich, ich bin nicht so stark wie du, ich bin abgehauen und war feige, daran ist nichts ehrenhaftes zu erkennen.
Für einen kurzen Moment, verfing Mara sich selbst in Zweifeln an sich und ihrem Tun und sie plagte bereits das schlechte Gewissen, weil sie es gerade jetzt erzählt hatte, obwohl Jo gerade dran warm ihrem Frust Luft zu machen. Mit einem warmherzigen Lächeln im Gesicht, dass Jo sicher spüren konnte, sprach Mara weiter.
Weißt du, ich schätze du hast Recht, wir wollte Shoppen und das sollten wir auch schleunigst tun. Währenddessen können wir auch viel besser in Ruhe alles besprechen. Du muß mir bitte ganz genau erzählen, wer Sen ist und wie du deinen Unfall hattest und wie sich dann auf Coruscant alles entwickelt hat. Ich denke, es wird uns gut tun, über alles miteinander zu sprechen. Vielleicht wollte die Macht, dass wir genau das tun und hat uns deswegen zusammengeführt. Das wäre doch ein äußerst beruhigender Gedanke, oder?
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