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- Naboo – Theed – Randgebiet – Mit Jace - 


Wenn Jace Chorios sich Mühe gab, konnte er sogar eine angenehme Gesellschaft sein. Besonders, wenn er darauf verzichtete, sich über andere lustig zu machen, wirkte er sogar beinahe nett. Das war schon das zweite Mal, dass Noa dies auffiel, aber das war sicherlich reiner Zufall. Jeder konnte irgendwann mal irgendwie nett wirken, eine große Leistung war das nicht, nicht einmal für einen ehemaligen Imperialen. Also sollte er sich darauf lieber nicht zu viel einbilden. Die Journalistin merkte selbst, dass sie sich – auch wenn es nur in Gedanken war – schon wieder reichlich zickig verhielt, doch was sollte sie machen? Sich Jace um den Hals werfen und ihm erzählen, was für ein toller Typ er war und wie sehr sie sich freute, mit ihm zusammen Piraten aufmischen zu können? Nichts davon entsprach der Wahrheit und da sie noch immer so gut wie nichts über ihn wusste, war weiterhin Vorsicht geboten. Alles andere war unvernünftig und auch wenn sie nicht immer die Vernunft in Person war, heute wollte sie es sein. Unangenehm war bloß, mit Leuten zu reisen, von denen sie niemandem vertrauen konnte, aber das würde sich bald ändern. Wenn die Jedi an Bord kamen, würde sie denen vertrauen, oder etwa nicht?


Der Palast kam immer näher, oder anders ausgedrückt, sie näherten sich dem königlichen Palast. Das riesige Gebilde an Gebäuden und Türmen war aus der Ferne schon groß gewesen, doch nun wurde es noch immer beeindruckender und größer. Die Parkanlagen waren sauber und gepflegt, in den Gärten blühten es und hier und dort standen Springbrunnen, die das Bild auflockerten.


„Wunderschön.“


Murmelte Noa, als sie so nahe an den Palast heran getreten waren, wie es ihnen erlaubt wurde. Der Sparziergang hierher hatte sich gelohnt. Wie gut, dass heute so schönes Wetter war. Im Sonnenlicht erschien ihr die Umgebung wie eine Märchenwelt. Coruscant war ihr Zuhause und sie lebte gerne dort, aber Coruscant war nicht schön. Das hier... das war ästhetisch wertvoll. Die Widerstandskämpferin holte ihr iKom aus der Tasche, das sie soeben erst weg gesteckt hatte, nachdem sie Jace das Bild eines Wollhufers gezeigt hatte, um ein Bild zu machen. Jace hatte sich köstlich über die fremde Kreatur amüsiert, aber die sahen ja auch zu komisch aus! Noa Chanelle hielt ihr iKom in die Luft, richtete die integrierte Kamera direkt auf den Palast und schoss ein Erinnerungsfoto. Pablo würde begeistert sein, ebenso wie Thalia. Noa konnte jetzt schon hören, wie ihre Schwägerin Ramón damit in den Ohren hängen würde, mit den Kindern Urlaub auf Naboo zu machen! Einer spontanen Eingebung folgend richtete Noa die Kamera auch hastig auf Jace, ehe der sich weg drehen konnte, und machte von ihm ebenfalls ein Bild.


„Für's Erinnerungsalbum.“


Behauptete sie, was natürlich nicht stimmte. Wofür brauchte sie schon ein Bild von DEM? Nicht, dass der sich jetzt noch was einbildete! Wobei... das tat er sowieso. Elite-Pilot. Pfffft. 

Gerade als Noa das Bild gemacht hatte, begann ihr iKom leicht zu vibrieren und kündigte damit eine eingehende Verbindung an. Praktischer Weise zeigte das Display sofort den Namen der Kontaktperson an. Es war Matteo Cortina.


„Ohh... ähm, entschuldige mich kurz.“


Sagte sie zu Jace, nahm ihr Kom von der linken in die Rechte Hand, drückte die Taste zur Annahme des Gesprächs und drehte sich ein wenig von dem Piloten weg.


„Hallo, Pa.“


Meldete sie sich, sich unangenehm darüber bewusst, dass Jace genau hinter ihr stand, und entfernte sich automatisch ein paar Schritte.


“Hallo Liebes, geht’s dir gut? Pablo sagt, du bist auf Naboo?“


„Ja, bin ich. Und mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung.“


Antwortete sie ihrem Vater, der es sich selbstverständlich nicht hatte nehmen lassen, seinen jüngsten Spross zu kontaktieren, nachdem er von Pablo erfahren hatte, in welcher Gesellschaft Noa reiste.


“Was ist mit diesen Leuten? Behandeln sie dich gut? Was ist mit Wingston?“


Es war eine Sache, sich selbst zu ärgern oder Angst zu haben, aber es war etwas ganz anderes, wenn ihr Vater sich Sorgen machte. Das war etwas, das Noa auf keinen Fall wollte. Er hatte schon genug Dinge, um die er sich kümmern musste und musste jeden Tag damit leben, dass einem seiner Kinder etwas zustoßen konnte. Bis auf Cloé waren sie alle in den Widerstand involviert und führten kein ungefährliches Leben dabei.


„Paaaa, es ist alles...“


...in Ordnung, wollte sie sagen, doch Noa merkte, dass sie sich wiederholte. Sie warf einen Blick über die Schulter, in Richtung Jace, wandte sich dann wieder ab, senkte die Stimme und ging noch ein Stück weiter weg. Das musste der nun wirklich nicht mitkriegen!


„Ich bin gerade in in Naboos Hauptstadt. Wir warten darauf, dass die Jedi zu uns stoßen.“


Erklärte sie ihrem Vater leise.


„Wingston ist auf dem Schiff geblieben. Er ist... zivilisiert.“


Letzteres klang, so wie Noa es betonte, wie eine Überraschung, und irgendwie war es das ja auch. Sie konnte ja nichts dafür, dass der Vizepräsident der Wingston Corporation einen Großteil seines Lebens damit zugebracht hatte, Unschuldige zu terrorisieren und zu töten.


„Sobald die Jedi an Bord sind, fliegen wir weiter nach Abregado Rae und dann bin ich auch bald wieder zu Hause.“


Meinte Noa optimistisch. Es bestand zwar immer noch die Möglichkeit, dass sie entweder von Piraten, oder während einer Auseinandersetzung zwischen Jedi und Wingston als unschuldige Nebendarstellerin getötet wurde, aber ein so düsteres Bild behielt sie besser für sich. Mit Pablo hätte sie es geteilt, der wusste genau wie sie es meinte.


„Wie geht’s Cloé?“


Hängte Noa als Frage hinterher, um ihren Vater abzulenken.


“Sie sorgt sich um dich, was sonst?“


Eigentlich war das nicht anders zu erwarten gewesen. Cloé und Noa waren Zwillinge und irgendwie fühlte es sich immer seltsam an, wenn sie weit voneinander entfernt waren. Davon abgesehen ängstigte sich Cloé immer um ihre Geschwister. Immer wieder betonte sie, dass sie nicht einen müden Credit für den Widerstand übrig hatte. Wie die gesamte Familie Cortina war sie kein Freund des Imperiums, doch sie beharrte darauf, dass es nicht ihre Aufgabe war, sich in Regierungsangelegenheiten und Kriege einzumischen. 


„Gib ihr 'nen Kuss von mir. Ich bin bald wieder zu Hause.“


Sprach Noa und betrachtete den vor ihr liegenden Palast.


„Ich schick' ihr ein Bild von Theed, die Stadt in der ich gerade bin. Hier ist es so friedlich, das wird selbst Cloé beruhigen.“


“Einverstanden. Pass auf dich auf, Liebes, ja? Und mach keinen Unsinn.“


Jetzt klang Matteo Cortina fast wieder so wie früher, als Noa noch ein kleines Mädchen gewesen war – nun, für ihn würde sie auch genau das immer bleiben.


„Mach ich, Pa. Und ich melde mich zwischendurch. Ciao!“


Die Verbindung brach ab, als sie den entsprechenden Knopf drückte. Bei der nächsten Nachricht, die sie Pablo schicken würde, würde sie das Bild von Jace Chorios mitschicken. Es schadete nicht, wenn ihr Bruder wusste, mit wem sie unterwegs war. Und vielleicht konnte er ja noch irgendetwas über den Piloten heraus finden? Möglich war alles, voraus gesetzt natürlich, dass Jace Chorios auch sein richtiger Name war. Selbst da konnte man sich nicht zu 100% sicher sein. Diesmal steckte Noa ihr Kom endgültig weg, drehte sich wieder zu ihrem Begleiter um und räusperte sich. Obwohl sie sich bemüht hatte, leise zu sprechen, hatte sie keine Ahnung, was er mitbekommen hatte und was nicht.


„Hm, also der Gang hierher hat sich wirklich gelohnt.“


Versuchte sie fort zu fahren, als hätte die Unterbrechung durch das Gespräch mit ihrem Vater nie statt gefunden, was aber nicht wirklich einfach war. Unschlüssig starrte Noa durch die Gegend.


„Hmm. Und jetzt?“


Fragte sie schließlich.


„Richtung Stadtzentrum? Oder direkt zur nächsten Bank?“


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