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- Naboo – Theed – Restaurant Aluei – Mit Masao und Salomé –


Masao half Salomé in ihren leichten Mantel, während Akemi ihr Cape zuknöpfte. Sie standen im Bereich der Garderobe, die Bäuche voll und – in Akemis Fall – die Augen müde. Sie hatte mit köstlichem Fleisch und pikanter Sauce gefüllte Teigrollen gegessen, dazu einen bunt gemischten Salat und als Nachtisch hatte sie nicht nur ihre eigene, sondern auch noch Salomés Portion Früchtemousse verdrückt. Sie war froh, dass sie überhaupt noch gehen konnte und nicht nach Hause gerollt werden musste. Wie immer hatte sich der Koch hier selbst übertroffen.


“Danke für den schönen Abend. Wir sehen uns dann in Toulse?“


Fragte Akemi, während sie erst Salomé und dann Masao zum Abschied auf die Wange küsste.


“Ja, ich melde mich dann vorher noch mal, damit wir zusammen fahren können.“


Bestätigte Masao und winkte zum Abschied. Salomé winkte ebenfalls. Sie hatte keine Ahnung, welche große  Frage in den nächsten Tagen auf sie zukommen würde. Oder ob sie vielleicht sogar doch bereits etwas vermutete? Nein, Akemi glaubte nicht, dass sie etwas ahnte. Masao hatte Akemi gestanden, dass sie bisher nie über Hochzeit gesprochen hatten. Er wollte diesen Schritt gehen und er hoffte einfach, dass Salomé es auch wollte. Akemi würde ihm dafür beide Daumen drücken. Sie mochte Salomé wirklich gerne und konnte sich gut vorstellen, dass die beiden für immer zusammen blieben. Ihr großer Bruder als Ehemann… es war süß, welche Mühe sich Masao gab, um Salomé glücklich zu machen und es war süß, dass er sich Akemi anvertraute und ihr von seinen Plänen erzählte. Sie liebte ihn dafür noch mehr. Die beiden Verliebten gingen gen Ausgang und durch die Tür nach draußen und verschwanden aus Akemis Blickfeld. Akemi blieb noch einige Momente bei der Garderobe stehen, um ihnen Zeit zu geben zu verschwinden, dann erst machte sie sich ebenfalls auf den Weg. Der livrierte Angestellte am Eingang öffnete ihr die Tür und wünschte ihr einen schönen Abend.


“Besuchen Sie uns bald wieder, Miss Akanato.“


Bat er, als sie an ihm vorbei nach draußen in den Abend ging. Kaum hatte sie einen Fuß nach draußen gesetzt, schlug ihr grelles Blitzlichtgewitter entgegen. Automatisch schirmte Akemi ihre Augen zum Schutz vor dem hellen Licht ab, während ein Dutzend Reporter sich mit Kameras um sie drängten. Solche Belagerungen waren Routine. Akemi bahnte sich ihren Weg durch die Menge der Fotographen, die sie mit Holokameras umringten, den Kopf überwiegend gesenkt. Gleißende Lichter tanzten um sie herum, während die Papparazzi ihren Namen riefen.


“Akemi, Akemi!“

”Mit wem warst du heute Abend verabredet?”

“Hast du einen neuen Lover? Wie heißt er?“

“Hallo Akemi, schickes Outfit!“

”Komm, ein Lächeln für uns!”


Die Stimmen und die ihr folgende Meute ignorierend lief Akemi die wenigen Meter bis zu ihrem Gleiter, der neben dem Restaurant geparkt war. Bone und ihr Fahrer hatten dort den ganzen Abend auf sie gewartet. Der Kel’Dor sprang aus dem Gleiter, sobald er Akemi sah, eilte auf sie zu und schob sie mit sich in den Gleiter. Die Reporter riefen noch immer Akemis Namen, als sie schon längst hinter den dunklen Fensterscheiben saß, die sie vor den neugierigen Blicken schützten.


“Bitte direkt nach Hause.“


Wandte sich Akemi an ihren Fahrer und ließ die noch immer blitzenden Lichter hinter sich. Während der Fahrt schloss sie die Augen, den Kopf auf die weiche Nackenstütze gelegt. Sie rutschte schnell in einen Halbschlaf hinein, aus dem sie immer wieder kurz aufschreckte und dann die Stadt wie im Nebel an sich vorbei huschen sah. Bone begleitete sie hinauf bis zu ihrer Wohungstür, wie er es immer tat, wenn Akemi noch spät aus gewesen war, um voraus zu gehen und die Lichter für sie einzuschalten. Dann war sie wieder alleine. Sie schaltete leise Musik ein, während sie sich auszog und die Nachrichten überprüfte, die für sie hinterlassen worden war. Gynt hatte gleich mehrmals versucht, sie zu erreichen.


”Schätzchen, bist du da? Meld dich.” – “Akemi? Ich muss drigend mit dir sprechen.” – “Akemi. Es ist wirklich wichtig. Ruf mich an, wenn du Zuhause bist.” -“AKEMI!!”


Stirnrunzelnd hörte Akemi die Nachrichten ab, die er hinterlassen hatte. Es war spät und sie hatte wenig Lust, sich jetzt noch bei ihm zu melden. Andererseits würde er ihr morgen die Hölle heiß machen, wenn sie es nicht tat. Gynt Stales nahm seine Aufgaben als ihr Manager mehr als ernst. Widerstrebend koppelte Akemi ihr Komlink an die Kommunikationsanlage, ging ins Schlafzimmer und zog Nachthemd und Morgenmantel an. Während sie die Verbindung zu Gynt wählte, schlüpfte sie mit ihren nackten Füßen in ihre puscheligen rosafarbenen Pantoffeln.


”Akemi?”


Er meldete sich sofort, ohne dass sie lange hätte warten müssen. Akemi stand im Bad, ihr Komlink lag vor dem Wandspiegel auf einem Handtuch.


”Ja, ich bin da. Du wolltest, dass ich mich melde.”


Begann sie das Gespräch und begann, sich abzuschminken.


”Ja, ich habe mehrmals versucht, dich zu erreichen. Wo warst du? Hattest du dein Komlink nicht dabei?”


Wollte er wissen. Schuldig zog Akemi den Kopf ein. Diese Diskussion hatten sie manchmal. Ab und zu brauchte sie Momente für sich selbst. Privatsphäre. Heute war so ein Abend gewesen. Wenn sie sich mit ihrem Bruder traf, wollte sie nicht gestört werden. Zeit mit der Familie war ohnehin schon knapp genug und seit Masao sich nicht mehr um ihre Karriere kümmerte – und Gynt diesen Job überlassen hatte – sah sie ihn noch seltener.


”Ich war mit Masao unterwegs.”


Antwortete sie daher, eine Spur von Trotz in ihrer Stimme, und konnte Gynt laut ausatmen hören. Normalerweise war jetzt der Punkt erreicht, an dem er sie belehrte, dass sie für ihn immer erreichbar sein musste… doch zu ihrer Überraschung sagte er nichts dergleichen.


”Ich habe heute einen Anruf bekommen.”


Akemi horchte auf. Instinktiv ließ sie das Kosmetiktuch sinken.


”Einen Anruf? Von wem?”


Wollte sie wissen und eine plötzliche Anspannung, von der sie nicht wusste woher sie kam, zog an ihrem Herzen. Es dauerte einen Moment, bis Gynt antwortete.


”Von SanEx Entertainment. Sie wollen mit uns über ein neues Rollenangebot sprechen.”


”Oh. Ach so.”


Akemis Schultern sackten zusammen. Für einen kurzen Augenblick hatte sie geglaubt, Richard hätte sich gemeldet und nach ihr gefragt und erst als Gynt diese Hoffnung durch kreuzte, wurde ihr klar, wie lächerlich sie gewesen war. Richard hätte niemals Grund gehabt, über ihr Management zu gehen, wenn er mit ihr sprechen wollte. Sie rang sich zu einem Lächeln durch.


”Na, das ist doch gut.”


Sagte sie, ihre Hoffnung begrabend. Bis zu diesem Moment war ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich wünschte, Richard wieder zu sehen. Ihre Trennung war freundschaftlich gewesen, sie hatten es beide für das Beste befunden, doch das bedeutete nicht, dass sie ihn nicht sehr vermisste.


”Können wir morgen darüber sprechen? Wenn du das Script hast, kannst du es mir schicken. Dann sehe ich es mir morgen an, versprochen.”


Fügte sie an, erpicht darauf, das Gespräch zu beenden.


”Was?! Willst du denn gar nicht wissen, worum es geht?”


Gynts Stimme klang fast schon verzweifelt. Die Wahrheit war, Akemi wollte es nicht wissen, nicht in diesem Moment. Sie hatte die letzten Tage öfter an Richard gedacht, mehr als sonst. Zweifellos lag es daran, dass sie einige Medienberichte über ihn gehört und sein Buch zu Ende gelesen hatte und obwohl zumindest offiziell niemand zu wissen schien, wo er war, war er praktisch über präsent. Trotzdem genügte ihr dies nicht als Erklärung, warum sie ihn öfter als sonst vor sich zu sehen schien. Eigentlich hätte sie längst los lassen sollen, aber das hatte nicht. Er war ihr noch immer wichtig, und Masao und Salomé so glücklich miteinander zu sehen hatte ihr vor Augen geführt, was sie verpasste und vermisste. Akemi hob den Blick und sah in den Spiegel. Ihr gegenüber stand eine Frau mit zwei Gesichtern, ihr linkes Auge klar und rein, ihr rechtes Auge dunkel umrandet, die Wimpern lang, das Lid glänzend. Sie hatte begonnen sich abzuschminken, war aber nicht weit gekommen.


”Akemi.”


Sprach Ihr Manager eindringlich, doch Akemi schüttelte den Kopf. Sie konnte jetzt nicht über die Arbeit reden. Gleichzeitig schnaubte Gynt laut.


”Schätzchen, sie bieten dir die Hauptrolle in Deirdre und die Jedi-Ritter von Coruscant an!”


Einen Herzschlag lang schien Akemis Herz auszusetzen. Ihre Hände umklammerten die kühle Keramik des Spülbeckens und ihr Blick richtete sich auf die junge Frau mit den zwei Gesichtern. Auf sich selbst. Fieberhaft versuchte sie, Gynts Worte in sich aufzunehmen, sie zu verstehen. Deirdre und die Jedi-Ritter von Coruscant war nicht irgendein Filmprojekt, nicht irgendeine Geschichte. Es war Richards Geschichte.


- Naboo – Theed – Akemis Appartment – 


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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