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- Naboo – Theed – Dyson Privatschule – Mit Deanna, Tionne, Jules, Cheetah, Polizei –


Es geschah so viel, dass es Noa schwer fiel, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Wann waren sie auf Naboo angekommen, vor drei Stunden? Gerade noch waren sie in ihrer Unterkunft gewesen, diesem entzückenden Häuschen im Grünen, sie hatte den ziemlich erwachsenen Sohn von Captain Trineer kennen gelernt, dann war sie mit Cheetah die Treppe hinunter gepoltert, hatte Captain Trineers Mann kennen gelernt und sie waren zum Ort eines Großeinsatzes gefahren, wo der vermeintliche Serienkiller sie hin gelockt hatte und wo Cris sich wie ein Rancor im Porzellanladen benommen hatte, ehe Trineer ihm die Meinung  gesagt und dann in aller Seelenruhe ihre SWAT-Teams für den bevorstehenden Einsatz eingeteilt hatte. Cris war abgehauen, vermutlich nicht weit weg, aber außer Sichtweise und in fünf Minuten sollte es los gehen. Noa Chanelle Cortina wusste nicht, wo ihr der Kopf stand. Es war spannend und aufregend und ganz sachlich gesehen einfach interessant, aber auch nervenaufreibend und außerdem – was Cris Sheldon betraf – verwirrend. Er hatte nicht nur geschlagen ausgesehen, als er der Einsatzleiterin des TPD nachgegeben hatte, sondern auch unglücklich und Noa haderte mit sich selbst. Sie war nicht verantwortlich für ihn, doch sie fühlte sich dennoch verpflichtet, nach ihm zu sehen. Von allen Anwesenden hier kannte sie ihn am ehesten. Wer sollte mit ihm sprechen, wenn nicht sie? 


Sie zögerte noch, obwohl ihr bewusst war, dass ihr nicht viel Zeit blieb. Ihre Vermutung, dass Cheetah alles Wichtige, das gesprochen wurde, mitbekommen hatte, obwohl sie sich ein Stück entfernt hatte, bestätigte sich insofern, als dass die durch ihre traditionelle Robe von allen gut zu erkennende Jedi wieder auf sie zukam, oder viel mehr auf die Frau, die hier das Sagen hatte.


„Captain, ich habe Mr. Sheldons Gedanken bezüglich eines zweiten Täters, einem möglichen Trittbrettfahrer, weiter verfolgt. Können Sie in Erfahrung bringen, ob Eryell Raistlin hier zur Schule gegangen ist?“


Die ehemaliger Kanzlerin? Für einen Moment erschien Noa die Frage der Cathar seltsam, doch dann nahm sie den Faden der Jedi auf. Sie kannte die Biographie Raistlins sehr gut. Als Tochter zweier Diplomaten war die spätere Kanzlerin zwar nicht auf Naboo geboren, aber aufgewachsen, zur Schule gegangen und hatte hier studiert. Sollte sie hier zur Schule gegangen sein, konnte das eine mögliche Verbindung zwischen dem Tatort und Astor bedeuten, der in seiner Zeit als Senator aktiv gegen Raistlin vorgegangen war, indem er während ihrer Periode als Kanzlerin ein Misstrauensvotum gegen sie eingelegt hatte. Es mochte wie eine weit ausgeholte Erklärung klingen, doch das TPD konnte sich nicht leisten, einer Spur nicht nachzugehen.


„Ich werde mich Captain Agathons Erkundungen des Kellerbereichs und der Serverräume anschließen. Wenn uns der Täter eine Nachricht hinterlassen hat, dann dort, wo sie nicht zu leicht zugänglich ist. Er will, dass wir uns Mühe geben.“


Und wenn es Sicherheitskameras auf dem Gelände gab, würde man diese von dort unten aus abrufen können, dachte Noa. Cheetah warf einen Blick zu dem Gebäude zurück.


„Sie werden Astor dort drinnen nicht finden.“


Sagte sie an Trineer gewandt.


„Nicht lebendig.“


In ihrer Stimme lag eine traurige Gewissheit und für einen Augenblick fühlte sich Noa versetzt in einen mystischen Thriller. Sie schüttelte das Gefühl ab und endlich setzten sich ihre Füße in Bewegung, um Cris zu finden. In der abgesperrten Zone wimmelte es von Polizeibeamten. Sie alle trugen Uniformen, Ausrüstungen, Helme, Schutzwesen und natürlich Waffen. Im Vergleich fühlte sich Noa beinahe nackt. Sie hatte nicht einmal ihr Komlink dabei! Auf der Suche nach Cris konnte sie ihm nur grob in die Richtung folgen, in die er verschwunden war. Glücklicherweise befanden sie sich nicht auf einem Jahrmarkt. Es herrschte zwar reger Betrieb, speziell weil die Teams sich gerade auf ihre Einsätze vorbereiteten, doch die Möglichkeiten sich zu verstecken, oder einfach nur einen Moment der Ruhe zu finden, waren begrenzt. Sie fand ihn auf der Pritsche eines gepanzerten Lastgleiters, nicht dahinter, wie sie angenommen hatte, sondern darin, während die Transporttüren weit offen standen, und in dem kurzen Moment, in dem sie ihn als erstes erblickte und er sie noch nicht bemerkt hatte, fand sie, dass er aussah, als wäre die ganze Galaxis über ihn herein gebrochen. Der Anflug eines zärtlichen Gefühls berührte Noa, doch es dauerte nur eine Sekunde, bis er sie dort stehen sah. Wahrscheinlich hatte ihr Auftauchen vor den geöffneten Türen die Lichtverhältnisse im Inneren des Gleiters verändert. Noa atmete aus.


“Was ist los mit dir?“


Wollte sie wissen und schaffte es, ihre Stimme, wenn schon nicht mitleidig, dann aber wenigstens nicht zu schroff klingen zu lassen.


“Da drüben warten alle auf dich. Trineer möchte, dass du mit Agathon den Keller untersuchst… Lager- und Serverräume, scheinbar.“


Sie machte eine Pause und wartete, ob er ihr überhaupt antworten würde. Sie hätte es jemand anderem überlassen können, nach ihm zu suchen, dachte sie, und sah im gleichen Moment ein paar Meter weiter den blonden Schopf der Polizistin um die Ecke kommen, vor der Cris sich vorhin ziemlich aufgespielt hatte. Jemand sprach sie an und für einen kurzen Moment wurde sie aufgehalten.


- Naboo – Theed – Vor der Dyson Privatschule – Mit Cris –


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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