Nar Shaddaa - Äquator - Oberfläche - Einkaufspassage
Nachdem Tyrus die Tür zu seinem Hotelzimmer verschlossen hatte, schaute er sich um. Den Gestank den er verbreitete, konnte er nicht mehr lange ertragen, er stank förmlich zum Himmel. Er legte den Rucksack sowie sein Lichtschwert auf einen Tisch, und begann das Bad zu inspizieren. Nirgendwo lagen Bademäntel, wie sollte er nachher Kleidung suchen? Es war klar, dass er seine Robe wegschmeißen würde, nicht nur dass sie unbrauchbar war, da sie zumeist nur noch in Fetzen an ihm herabhing, nein, sie stank genauso bestialisch wie Tyrus selber. Im Bad fand er eine Shampooflasche sowie mehrere Seifen, doch würden diese sicher nicht reichen. Hatte sein Meister dieses pelzige Wesen nicht losgeschickt um mehr zu holen? Er würde darauf warten, bis dahin, würde er sein Lichtschwert reinigen, den es war ihm nicht nur einmal in die stinkende Brühe durch die er gewatet war gefallen.
Zunächst reinigte er das Gehäuse, was an sich bereits eine Hürde war, da sich der Dreck in jede der Rillen und Reliefe seines Schwertes festgesetzt hatte. Er nahm sich die Rolle Papier aus dem Bad und fing an es gründlich zu reinigen. Danach formte er mehrere Spitzen aus den Tüchern und reinigte auch noch die Zwischenräume der Verziehrungen. Warum musste er sein Schwert nur so verziert haben? Er hätte es wissen müssen, als er es damals gebaut hatte, es würde eine Heidenarbeit werden das Schwert wirklich gründlich zu reinigen. Natürlich funktionierte es auch wenn es verdreckt war, doch hier ging es um Tyrus’ Stolz, und an diesem durfte sich nie ein Makel befinden. Nachdem es fertig geschrubbt und gereinigt war, aktivierte er es Testweise noch mal und lies es einmal surrend in seiner Hand zirkulieren. Perfekt. Er legte es beiseite und kramte in seinem Rucksack, bis er dann schließlich fand was er gesucht hatte, einen der Stachel der Königin.
Was würde er mit ihm machen? Es war ein außergewöhnliches Stück, war es doch organisch, und doch so hart dass selbst ein Lichtschwert Mühe hatte durchzuschneiden. Was er damit wohl anstellen könnte? Nur als einfache Trophäe war es ihm zu Schade, es war ein Stück von außerordentlicher Schönheit, wie Tyrus fand. Er umfasste das gebogene Stück, schaute es sich an, und fing an es ebenfalls zu reinigen, doch wollte er es nicht mit Wasser reinigen, sondern mit Desinfektionsmittel, da die Säurerückstände es womöglich kaputt gemacht hätten. Nachdem er es gereinigt hatte, konnte er sein Spiegelbild darin sehen, und während er es in der Hand hielt, kam ihm auch die Idee. Er sah sich das untere Stück des Stachels an, da wo es am breitesten war, und nahm dann sein Lichtschwert zum Vergleich. Die Emittermatrix seines Schwertes war nicht so breit wie der Stachel, doch das war genauso wie es sein musste, das Horn wäre perfekt um es als Lichtschwert zu verarbeiten.
Der Kristall der am wichtigsten war würde in der Schwanzspitze liegen können, drum herum würde er alle anderen Bauteile anordnen, doch dafür würde er den Stachel aushöhlen müssen. Wie würde er an das Innere kommen? Er würde den Stachel genau in der Mitte halbieren müssen, und dann mit Präzisionswerkzeugen das Innere des Stachels so aushöhlen müssen, dass die verschiedenen Bauteile präzise hineinpassen würden. Er würde den Stachel auch wieder verschließen müssen, und zwar so, dass er nicht brechen, verrutschen oder sonst wie im Kampf stören würde. Es würde eine sehr schwere Arbeit werden, doch das Ergebnis war umso brillianter. Dabei würde er jedoch keinen gewöhnlichen Kristall benutzen können, nein, das wäre viel zu trivial gewesen, er würde ein besonderes Stück finden müssen, ein Kristall, der genauso sein musste, wie er es werden wollte, perfekt. Doch wo fand man solche Kristalle? Er hatte gelesen das manche Sith ihre Kristalle selber geschmiedet hatten, Hochöfen und eine hohe Machtsensibilität war dafür erforderlich, das Ergebnis umso brillianter, doch war ihm klar dass dies jetzt noch nicht zu erreichen war, es würde ein Projekt auf Zeit werden... Zeit, genau diese war rum, denn der Bothan klopfe gerade an seine Tür.
“Wurd ja auch langsam mal Zeit!“
Tyrus nahm sich die Artikel aus dem Korb und knallte die Tür wieder zu. Jetzt konnte er endlich duschen, und sich danach auf den Weg machen um ordentliche Kleidung für sich und seinen Meister zu suchen. Er blickte auf den Rucksack, und fand dass dieser ebenso nicht mehr zu gebrauchen war, da er genauso bestialisch stank wie seine Sachen. Er würde ihn als kleines ... Geschenk zurücklassen, die Ausrüstung, die sie sowieso kostenlos erhalten hatten, und sofern sie noch funktionierte, würde ein wenig Geld einbringen, sofern man wusste was man in der Hand hielt. Seine Sache warf er achtlos aus dem Fenster, was konnte schon ein Fremder mit einer stinkenden Sith Adepten Robe anfangen, deren Ärmel fehlten und sowieso ein einziges Schlitzwerk war.
Nackt begab er sich in die Dusche, und legte bereits alle Shampoo Flaschen sorgfältig so hin, dass er sie in Reichweite haben würde. Wie sein Rücken sich mit dem Wasser vertragen würde, blieb abzuwarten, sodass er die mittelmäßig breite Nasszelle betrat, und erst mal das Wasser so einstellte, dass es nicht warm war, jedoch auch nicht kalt war, genau die Mitte. Seine Einstellungen schlugen zunächst fehl, sodass ein Strahl heißes Wasser seinen geschundenen Rücken trafen, und er erst mal laut aufschrie. Verdammte Einstellungen! Erneut versuchte er das Wasser richtig einzustellen, schaffte es diesmal sogar. Zunächst entfernte er durch abrubbeln der Haut die gröbsten Dreckreste die seinen Körper befleckten, und nahm danach das erste Shampoo zur Hand, und fing an seinen gesamten Körper mit dem kühlen Waschgel einzureiben. Die Haut auf seinem Rücken die mit dem Wasser in Kontakt trat, brannte so als ob man reinen Alkohol in eine Wunde reiben würde, und doch mochte Tyrus dieses Gefühl irgendwie, es hatte etwas reinigendes. Im Endeffekt verbrauchte er alle Shampooflaschen die ihm dieser pelzige mentale Sklave seines Meisters gebracht hatte. Als letzten Schritt trocknete er sich mit den großen Handtüchern die er fand trocken und band sich eins um die Hüfte, und prüfte noch mal den Sitz damit es nicht abrutschen konnte. Danach untersuchte er noch mal die Schränkchen in den Zimmern und fand ein erste Hilfe Set, zu seinem Erstaunen wohlgemerkt, und entnahm sofort die Bactasalbe sowie die Bactamulbinden. Er rieb sich sparsam seinen Rücken mit der Salbe ein, sodass sie für seinen gesamten Rücken reichte, wenn auch nur sehr dünn. Danach schnitt er die Mullbinden in Streifen, während er das prickelnd brennende Gefühl des Bactas auf seinem Rücken genoss. Danach versuchte er in komplizierter Handarbeit die Mullbindenstreifen wie Papyrusstreifen auf seinem Rücken zu legen und durch die Feuchtigkeit der Salbe diese somit auf seinem Rücken zu befestigen. Als dies erledigt war, trocknete er auch seine Haare, und kämmte sie. Dabei bemerkte er, dass sie schon ein gutes Stück gewachsen waren, und ihm nun knapp unter die Nase reichten. Er kämmte sie sich platt auf den Kopf zurück, und beschloss nun nach den Kleidungsstücken für sich und seinen Meister zu suchen.
Als er auf dem Korridor entlang ging, sah er die Blicke der anderen Bewohner des Hotels, die eher zufällig sich auf dem Gang befanden, jedoch von den eigenartigen Gästen gehört hatten. Waren es Söldner oder Mitglieder einer mafiosen Gemeinschaft? Wer sonst hatte das schlechte Benehmen sich so in einem Hotel zu verhalten, nur weil es nicht das eigene Heim war? Anspruchsvolle Leute konnten es auch nicht sein, da sie in dieses Hotel gekommen waren, auf der Flucht auch nicht, denn sie machten keinen Hehl aus ihrer Anwesenheit. Der Adept ging mit einem hochnäsigen Gesichtsausdruck und einem herabwürdigenden Lächeln auf den Lippen durch die Gänge, ja, obwohl er nur Adept war, schätzte er sich immer noch besser ein als diese Kloake der intelligenten Existenz.
Auf dem Zettel der an der Tür jedes Appartements hing, hatte er eben entnommen dass sich hier auch ein Waschdienst befand, der eigene Kleidung waschen und aufs Zimmer bringen konnte, doch mit der eigenen Kleidung war nicht mehr viel anzufangen, weshalb Tyrus sich wohl etwas „ausleihen“ würde. Die verschlossene Tür die nur für das Personal bestimmt war entledigte er sich mittels eines Machtstoßes, sodass er mit der Tür in den Raum kam, und die erschrockenen Ugnaughts beiseite drängte. Diese verstanden nicht was los was, und schnüffelten mit ihren schweineähnlichen Nasen, wie sie es immer taten wenn sie Gefahr rochen. Einer der mutig, oder eher gesagt war, dumm genug sich Tyrus in den Weg zu stellen als er sich gerade die Auswahl ansah, wurde gegen die nächste Wand geschleudert.
Er hatte sich ein schwarzes T-Shirt sowie eine schwarze Hose ausgesucht, seine Stiefel würde er behalten. Für seinen Meister die richtigen Sachen auszusuchen fiel ihm schwerer, da dieser größer war als er, und nicht wusste wie sie ihm passen würden. Von der Beinlänge waren sie ungefähr gleich groß, weshalb er ihm Hosen in der selben Länge aussuchte, aber beim T-Shirt nahm er ihm eine größere Größe, da sein Meister breiter bzw. muskulöser war als er. Er begab sich nun auf den Rückweg zu seinem Zimmer und öffnete mittels der Macht die Tür, da der Mechanismus ein einfacher Riegel war. Er zog sich um, und brachte seinem Meister ebenfalls die Kleidung, woraufhin er wieder in sein Zimmer ging, und sich endlich schlafen legen konnte.
Erneut ergriff ein Traum den Adepten, der ihn in die Rolle der Aura schlüpfen lies. Die Aura war mitten in einem Gedankengang, sodass er nicht vorhersehen konnte, worauf es hinauslief.
Bis jetzt hatte er noch nie das Vergnügen gehabt, gegen einen Jedi zu kämpfen, das Adrenalin, welches durch seine Adern schnellt zu fühlen, die Angst des Gegners zu spüren, ihn zu bekämpfen, ihn zu hassen ... ihn zu töten. Der lange Korridor wurde einzig und allein von den Fackeln welche zu beiden Seiten der Wände platziert waren beleuchtet. Dieser Umstand ließ den Korridor in ein diffuses Licht getaucht endlos erscheinen. Seine wallende Robe wehte leicht bedingt durch den zufälligen Windstoß der manchmal durch die Korridore wehte. Selbst hier in der Akademie war man vor den Wetterbedingungen Krayiss II nicht gewappnet.
Allgemein war der Planet perfekt als weitere Zufluchtsstätte und Quelle des Sith Wissens.. Hier in den endlosen Wüsten und Gebirgszügen konnte man unbehelligt seinen Studien nachgehen. Schon so manche verirrte Seele hatte er in die Berge geführt, wo sie elendig verendet sind, und wahrscheinlich immer noch liegen ... als Festmahl für die Maden.
Obwohl dieser Ort eine große schwarze Energie absondert, fiel sie nicht weiter auf, an diesem Ort, dem Planeten der von dunkler Energie durchtränkt war. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, hätte er welche in dieser körperlosen Existenz gehabt. Bald würde es beginnen. Er sinnte auf Rache, Rache an alle, die den Sith geschadet hatten, vor allem sie selbst. Die Republik, die Jedi, einfach alle.
Während er seinen Weg weiter fortfuhr, passierte er eine große Treppe, welche von zwei Sith Statuetten flankiert war. Wie viele Adepten sind hier schon auf der Suche nach Wissen den selben Weg gegangen wie er? Wie viele von diesen Adepten wurden zu großen Sith Lords und haben die Geschichte der Galaxie verändert? Er wusste es nicht, und doch, er würde es tun, er würde die Geschichte der Galaxis ändern. Er würde bald seinen Plan beginnen und die Rache der Sith vollstrecken. Er betrat nun die vielen Hallen die angefüllt mit dem Wissen der Sith war. Er spürte die Anwesenheit des Fremden immer deutlicher. Er verbarg sich in der Macht, löschte seine Aura komplett aus, auch wenn er in der Dunkelheit die diesen Ort umgab auch so wie ein Schatten in der Nacht verschwand.
Sein Weg führte ihn immer tiefer in das Labyrinth aus meterhohen Regalen vollgestopft mit dem antiken Wissen der Sith. Hier würde man alles finden was man suchen würde, und doch, dieses Wissen könnte tödlich sein, zumindest dann wenn das Wissen die Macht über dich übernimmt und du nur noch eine Marionette bist. Die dunkle Seite ist trügerisch genug, um aus dir nicht den Herrscher, sondern den Beherrschten zu machen, das wusste er, er wollte den Fremden beobachten, und erforschen, wie sehr er sich von den Lehren beherrschen lassen würde. Er betrat einen Balkon von dem aus man die oberen Regale erreichen konnte. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf den Fremden, und doch stellte er sich im Schatten einer Säule, starr wie immer, und verwehrte dem zweiten Beobachter jede weitere Sicht, da etwas mentales gegen seinen Kopf stieß und ihn aufschrecken lies. Ysim. Hatte er von seinem Traum erfahren? Er blickte an das Chrono welches sich im Zimmer befand, und sah dass ein neuer Tag angebrochen war, es würde also zurück nach Bastion gehen. Endlich. Er nahm sein Lichtschwert und verstaute es in einer Hosentasche, den Stachel in einer anderen, und ging zu seinem Meister hinaus.
Auf der Suche nach einem Restaurant wurde er als er nach draussen ging schnell fündig, blieb nun nur noch abzuwarten, ob es auch seinem Meister gefallen würde. Als dieser beschloss dem Restaurant eine Chance zu geben, gingen sie direkt auf dieses zu. Nachdem sie sich hineingesetzt hatten, trat ein Servicedroide zu ihnen.
“Ihre Bestellung bitte.“
Tyrus wartete erst ab bis sein Meister bestellt hatte, danach bestellte er ebenfalls. Tyrus’ Bestellung bestand vornehmlich aus Fleisch, Fleisch, und nochmals Fleisch, konnte er davon nicht genug kriegen, zudem das Essen in der Kantine des Ordens nicht wirklich reichhaltig war, musste er in solchen Momenten einfach zuschlagen. Nachdem der Droide nach und nach die reichhaltige Bestellung der Beiden brachte, fing die Völlerei an.
Sie aßen dort eine Weile lang schweigsam, schaufelten förmlich das Essen in sich hinein. Nachdem sie fertig waren, lehnten sich beide zurück, des Essen überdrüssig. Tyrus wurde von Ysim geschickt um einen Organischen zu finden, bei dem sie bestellen könnten. Er trieb einen Zabrak auf, bei dem er dann von Ysim „bezahlt“ wurde, leere Worte die dank Ysim für den Organischen Gold wert war.
Sie beschlossen zum Schiff zurückzugehen, und fanden es ebenso heil wieder, wie sie es verlassen hatten. Tyrus ergriff eine gewisse Vorfreude, nun würde sie wirklich nichts mehr davon abhalten „Nachhause“ zu fliegen. Tyrus setzte sich auf Befehl Ysims hinter die Steuerkonsole, und begann die nötigen Systeme zu checken.
Lebenserhaltungssysteme ...
check
Antrieb ...
check
Navigationssysteme ...
check
Schilde ...
check
Energiesysteme...
check
Startbereit.
Nachdem die Systeme gecheckt waren, startete Tyrus die Motoren, welche dröhnend zu neuem Leben erwachten, aktivierte die Schilde, und hob somit von der Oberfläche ab. Sie steuerten direkt in den nahen Weltraum um Nar Shaddaa. Tyrus gab die nötigen Koordinaten für Bastion in den Navigationscomputer ein, sodass das Raumschiff in den Hyperraum überging, und Tyrus beruhigt den Autopiloten einschalten konnte.
Orbit um Nar Shaddaa - Übergang in den Hyperraum - Darth Ysim, Tyrus Ventar