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Nar Shaddaa - Untere Ebene - enge Straße - mit Njina, Aden Valores


Wäre Darth Keebo nicht schon längst aufgewühlt, hätte spätestens die Bezeichnung alter Freund genau dafür gesorgt. In all der Zeit der Einsamkeit und vor allem in der Zeit des Verrates, hatte sich der Sith nichts mehr gewünscht, als eine Person, der er vertrauen konnte. Doch ein jeder, der an seiner Seite gestanden hatte, hatte ihn verraten und am Ende war da niemand mehr gewesen, der vertraut gewesen war. Kein Freund, nur eine Reihe von Feinden. Eine nicht enden wollende Liste von Personen, die ihn verrieten. Aden war der letzte, alte Bekannte der möglich war, doch wollte Keebo sich tatsächlich wieder irren, erneut enttäuscht werden? Kurz sah er seinem ehemaligen Schüler fest in die Augen um nach der Lüge dieser Worte zu suchen, doch dann wandte er selbst alsbald die Augen ab. Er musste sich nicht vergewissern, nein, er wollte sich nicht vergewissern. Alisah war die letzte gewesen, diejenige, die das letzte Stück Hoffnung so unbarmherzig zerstört hatte und Keebo war nicht bereit, nicht mehr dazu in der Lage, erneut Verrat ertragen zu müssen. Und so wandte er sich schlussendlich ganz von seinem Schüler ab.  „Ich wünschte, ich würde irren“, murmelte er leise. Njina schenkte er den Anflug eines Lächelns, der gleichsam „gern geschehen“ wie „leb wohl“ bedeuten sollte. Dann kehrte Keebo ihnen beiden den Rücken, verließ den Platz des Geschehens.


Wie gerne hätte er sich jetzt zurück gezogen, doch wo sollte er ausgerechnet hier einen Ort finden, an dem er für sich alleine war? Jede Gasse wimmelte von Lebewesen und es war unmöglich ihnen oder ihren Blicken zu entkommen. Sich selbst abschirmend, seinen Geist und seine Macht verhüllend, strich der Sith durch die Straßen, verloren in seinen trübsinnigen Gedanken, die ihn immer und immer wieder zu dem Ausgangspunkt führten, vergessen zu wollen. Wären da nicht die Worte Adens gewesen. Doch sein ehemaliger Schüler irrte. 


Keebo war oft genug in Gedanken durchgegangen, welche Optionen er hatte und doch war er immer am gleichen Ausgangspunkt angelangt: Er lag in Ketten, unfähig sich von diesen zu befreien. Da war nichts, was er hätte tun können. Da gab es nichts, das aus ihm, den Sklaven, einen freien Menschen machen würde. Alles was geschehen war, alles wofür er gekämpft hatte, hatte ihn nur weiter in den Sog der Schuld gezogen, ihm weitere Ketten an Hände und Füße gelegt. Eigentlich war es ein Wunder, dass er noch atmen konnte, denn lastete die schwersten von allen nicht auf seiner Brust? Was hätte er doch dafür gegeben, die Zeit zurück drehen zu können. Zurück zu der Zeit, in der er glücklich gewesen war. Die viel zu kurze Zeit, die er mit Tahiri genießen durfte. Viel zu wenig Zeit die so abrupt und brutal geendet hatte. Ein Tag, der sein ganzes Leben verändert, der ihn in unweigerlich in den Abgrund hatte stürzen lassen. Bezogen auf diese Tatsachen war Nar Shaddaa der ideale Ort. Wo sonst war so viel Abschaum, so viel Schlechtes, so viel Zerstörtes zu finden wie hier? Ein Ort, der ihm Trost hätte spenden können, bedachte man, dass er sich ähnlich fühlte. 


Keebo zog vorbei an dunklen, heruntergekommenen Straßen, an heruntergekommenen Wesen. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis er finden würde, wonach er suchte. Bis er sich endlich erlösen konnte. Erlöst sein würde. 


Die nächste Straße aber in die er bog, unterschied sich von den anderen. Nicht etwa, weil da optisch ein großer Unterschied gewesen wäre, nein. Doch Keebo fiel eine groß gewachsene Gestalt auf, die etwas verbreitete, das kaum auf diesen Planeten passte. Und damit war die Kamino (Aketos) nicht alleine. Nein, zwei weitere Gestalten schienen ebenfalls nicht hier her zu passen (Shen und Eowyn). Und auch wenn sie nicht alle in unmittelbarem Abstand zueinander waren, mussten sie doch zusammen gehören, schon allein wegen dem, was sie ausstrahlten.  Keebo erkannte zwielichtige Gestalten und keiner dieser drei wirkte herunter gekommen, bösartig oder verzweifelt genug, um richtig zu sein, im Gegenteil. Sie passten nicht auf diesen Planeten. Und sie passten noch weniger, wenn Darth Keebo bedachte, was offensichtlich war: Sie waren umgeben von Licht. Von der hellen Seite und sie leuchteten wie ein Feuer in der Nacht. Jedi…


Wann war er das letzte Mal auf Jedi getroffen? Nicht seit der Schlacht in ihrem Tempel, die schon Jahre zurück lag. Keebo hatte die Jedi nie als seine Feinde gesehen und doch waren sie, vor allem nach der letzten Mission, ebenso ungern gesehen, wie alle anderen machtempfänglichen. Wie sehr erinnerte sich der Sith nun an den scheinheiligen Friedensvertrag, der nicht nur zwischen Republik und Imperium, sondern auch ihren Anhängern galt. Einst waren die Jedi seine Hoffnung gewesen, dann das Imperium und nun? War nichts mehr übrig. Was diese drei auf Nar Shaddaa zu suchen hatten, war Keebo ein Rätsel. Unauffällig musterte er sie alle drei. Wahrscheinlich war die blonde Frau die Meisterin der anderen beiden, denn im Gegensatz zu ihr, schienen die Kamino und der Mirakula noch recht ungeformt. Gerade, als Keebo sich abwenden und verschwinden wollte, sprach ihn aber ausgerechnet der Schrotthändler an, der zuvor wohl versucht hatte, seine Teile an die Padawan zu verkaufen. Keebo, der einst Antikhändler gewesen war, musste nicht eine Sekunde auf das sehen, was dieser Händler verkaufte. Nichts von dem, was er besaß, war von Wert.


„Ich habe kein Interesse“  würgte er also den Gran ab und warf dann doch einen weiteren Blick auf die Kamino. Wenn die Jedi hier waren um nach alten Dingen zu suchen und auch Aden aus diesem Grund hier war, suchten sie vermutlich das gleiche. Dabei wollte sich der Sith aus diesen Dingen heraus halten. Schließlich war er hier, um zu vergessen. Doch wenn nun mehr 4 Machtbegabte auf der Suche waren, vielleicht handelte es sich um etwas Kostbares? Sofern sie überhaupt das Gleiche suchen. Ein Zufall aber erschien zu unwahrscheinlich. 

„Warum suchst du das Artefakt nicht selbst, statt diesen Schrott zu verkaufen?“, stellt Keebo schlussendlich doch die Frage an den Gran. „Und du hast schon verraten, an wen man sich wenden soll – den Laden gegenüber. Vielleicht solltest du deine Geschäftsstrategie überdenken.“  Ein Satz, der den Gran nach ein paar Sekunden des Nachdenkens dazu brachte, ziemlich missmutig zu der Kamino zu blicken. Dabei blieb abzuwarten, ob der Gran nun nicht doch noch etwas verlangte. Hatte er nicht einfach verschwinden wollen? Nun hatte er unter Umständen vielleicht noch Anlass zu Ärgernissen gegeben. 



Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - Seitenstraße, in der Nähe von Shen, Aketos und Eowyn


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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