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Das birgt wiederum aber die Gefahr, dass man Leute, die sich mit dem Universum am meisten befassen, mit Wiederholungen der gleichen Thematiken langweilt. Also entweder werden die gleichen Ereignisse wieder und wieder gezeigt, wovon nur die "ignoranten" Leute wirklich profitieren, damit sie ja nichts verpassen; oder man gibt der Exposition weniger Raum und drosselt sie auf das Notwendigste, damit die wesentliche Handlung weitergehen kann. Damit kann das SW-Fandom dann aber wiederum auch nicht wirklich umgehen, wenn ich mir anschaue, wievielen Leuten schon bei "Die Toten sprechen!" sämtliche Sicherungen durchgebrannt und sie bis heute deswegen butthurt sind.



Was den Stellenwert der Animationsserie aber dann wiederum senkt, nicht? Ich meine, wenn ein Medium durch die Exposition in einem anderen obsolet wird, dann fehlt es ja irgendwie auch an Daseinsberechtigung für das 2. Medium.



Ja, und ich denke, dass das bei den meisten durchschnittlichen Zusehern auch so ist. Und nicht unbedingt auf die beschränkt, das trifft durchaus im Fandom auch zu. Ich lese zB nur sehr wenige Bücher, aber würde mir denselben Inhalt als Film oder Serie ansehen. Damit ich mir die Mühe mache, einen SW-Roman zu lesen, muss mich die Thematik aber schon außerordentlich interessieren; ansonsten ist in meinem Alltag der Zeitaufwand dafür nicht zu rechtfertigen, zumal es nicht viele Hörbücher gibt.



Das ist aber definitiv ein Wunschtraum, weil die Medien einfach in ihrer Form, Konsumierbarkeit und Zielgruppe teils zu stark voneinander abweichen. Film und Fernsehserie gehen noch. Aber was, wenn wir jetzt herausfinden würden, dass die nächste große Star Wars-Geschichte exkusiv als Windows 95-Point and Click-Adventure wie Yoda Stories veröffentlicht werden würde? Das ist natürlich ein extremes Beispiel, aber soll illustrieren, wie absurd die Annahme wäre, dass man den Großteil des Zielpublikums damit erreichen könnte. Mit den Filmen hat alles begonnen, und die Filme sind das mit Abstand konsumierbarste Medium von jung bis alt; daher werden sie auch immer Vorrang haben.



Naja, nur dadurch dass nichts aus TCW in Episode III eine Rolle spielt, ist die Bedeutung der gesamten Serie in Frage gestellt - zumindest im Kontext der Filme. Einzig für den Content des Filoniversums ist sie relevant. Insofern finde ich TCW kein gutes Beispiel dafür, weil es nicht als Exposition in ROTS zusammengefasst wird, sondern einfach schlicht im Kontext des Films nicht existiert. Das ist übrigens mit einer meiner größten Kritikpunkte an der Serie: hier wurden Charakterbögen gespannt, die eigentlich zu wichtig wären, um keine Auswirkung auf die Filmhandlung zu haben, aber sie tun es naturgemäß dann halt nicht weil der Film lange vor TCW existierte. Hier ist also die gesamte Art, wie die Prämisse von TCW konzipiert und umgesetzt wurde, in meinen Augen fragwürdig. Und wir wären auch wieder bei der suboptimalen Umsetzung, die ich eingangs erwähnt habe: auch TCW kann sich erzählerisch nur in einem Storyrahmen bewegen, der im Endeffekt irrelevant genug ist, dass im Film null darauf eingegangen wird.



Ist bei mir ja auch nur anekdotisch, aber ich weiß von einem der sich für die Serie interessiert hat und von mir wissen wollte, ob sich ein D+ Abo dafür lohnen würde; aber selbst mit dem habe ich danach nie wieder drüber gesprochen. Bei Game of Thrones etwa hatte ich das Gefühl, dass es auch Publikumsschichten anspricht, die sich normalerweise nicht mit klassischem Fantasy auseinandersetzen. Vermutlich deswegen, weil es halt trotz Fantasy "erwachsen" war mit Gewalt und Sex und Mord und all dem Kram. Das Genre ist ja durchaus etwas stigmatisiert. Bei Mandalorian habe ich jedoch keine wesentliche Zugkraft außerhalb der vorgesehenen Zielgruppen wahrnehmen können... außer vielleicht bei vereinzelten Twitter-Müttern, die die Serie schauten, weil sie Grogu süß finden. Auch eine Art der Zielgruppenerweiterung, aber ob die so nachhaltig ist, wage ich zu bezweifeln...


Gib den zweiten Namen ein: leia chewbacca han
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