[Hyperraum nach Onderon – "geliehener Transporter"] – Selina & Horox
Unruhig war der Schlaf der Ritterin gewesen, sie war einfach viel zu aufgewühlt um sich ausruhen zu können. Ein kurzer, schwacher Blitz von nahezu unendlicher Müdigkeit und Erschöpfung hatte sie gestreift. Doch ihre Sorge war deshalb keineswegs geringerer geworden, eher das Gegenteil. Es war der Rücksturzalarm, der Selina aus ihrer düsteren Welt riss. Gleich war es soweit. Sie schnallte sich an und beobachtete den Countdown. Die automatische Abschaltung aktivierte sich und der weiße Tunnel des Hyperraums verwandelte sich in ein Sternenmeer mit einem Planet direkt vor ihr. Wieder einmal mussten die Standardregeln der galaktischen Raumfahrt beachtet werden. Registrieren und anmelden und dann auf eine Landebestätigung warten.
Die Jedi trommelte ungeduldig auf die Armaturen bis sie endlich die Freigabe bekam. Eine Art Leitstrahl erleichterte ihr diesmal die Landung, die gerade so glimpflich ablief. Jetzt erst konnte sie sich den Eindrücken dieses Ortes widmen, der Aura des Planeten. Es schien als würden tausend kalte, tote Seelen an diesem Ort begraben sein und bis in alle Ewigkeit Schreie ausstoßen. Die Schatten waren auf dieser Welt besonders lang, die dunkle Seite war beinahe erdrückend. Was hatten Sakesh und Ulic hier verloren?
Sie wies Horox an entweder im Schiff zu bleiben oder zumindest sich nicht zu weit zu entfernen, da sie bald wieder da sein würde.
So wohin nun? Sie konnte ihn in ihrem Inneren fühlen, aber die Macht an diesem Ort verwischte seine Aura. Oder war er schon tot? Nein, das würde sie spüren. Erstmal etwas mehr in die Stadtmitte. Sie hatte einen kleinen Lauf absolviert, als sie auf einen großen Platz kam, von dem es in alle möglichen Richtungen weiterging. Sie hatte die Katastrophe quer durch die Macht gespürt und nun war sie fast da und konnte ihn nicht auffinden? Frieden, Gelassenheit, Leben. Die Worte, die zum Kodex und zu den Jedi gehörten wie es kaum andere vermochten. Die schönen Momente die ihr Ulic beschert hatte rief sie sich wieder ins Gedächtnis. Die Lebensfreude die sie erfahren hatte, seit sie ihm begegnet war.
Das war es. Der Funke, der gefehlt hatte. Sie konnte ein Pulsieren wahrnehmen, hier in der Nähe.
Ulic! , rief sie aus und stürmte los. Fast schon hektisch rannte sie durch die Gassen, dem leuchtenden Punkt entgegen, der ihr Leben darstellte. Sie war schnell völlig durchgenässt, aber das war eines ihrer geringeren Probleme. Ihr wirkliches Problem tauchte zwei Minuten später auf, als sie um eine Ecke bog und eine Gestalt auf dem nassen, kalten und harten Boden liegen sah.
ULIC ! , schrie sie erneut.
Wie sie die restlichen Meter überbrückt hatte wusste sie nicht mehr, aber plötzlich hockte sie direkt neben ihm und betrachtete ihn. Sein Körper bewegte sich noch. Er lebte! Ihr Körper fing vor Erleichterung an zu zittern und sie gab ein krampfhaftes Lachen von sich, als sich all ihre Anspannung auslöste.
Schatz ich bin da , redete sie ihn an. Er schien stark verletzt, aber das er nicht reagierte…
Schatz? , fragte die Ritterin erneut und hob den Kopf von Ulic und legte ihn auf ihre Oberschenkel. Mit einem Ruck drehte sie Ulic herum um ihn untersuchen zu können. Ein Schrei hallte von den Häuserwänden wieder als Selina die andere Gesichtshälfte erblickte. Sie starrte etwas an … ja was? Bei allen Himmeln! Wieder sagte sie seinen Namen und drückte ihn ganz fest.
Komm zu mir zurück , flehte sie.
[Onderon – Iziz- Gasse] – Selina & Ulic