[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno, Marrko Linn
"Es wird keine Blockade Rhommamools geben. Dies ist ein imperialer Sektor und nur die Streitkräfte der imperialen Marine sind zu solchen Schritten berechtigt. Wir erwarten Sie und Ihre Delegation an Bord der Ulysses,"
war die knappe Antwort des imperialen Offiziers, der die Übertragung danach sofort beendete, noch ehe Haarl Branno etwas erwidern konnte.
Erbost schnaufend ließ sich der Bürgermeister Redhavens in seinen Schreibtischsessel zurückfallen, während Marrko Linn, Gewerkschaftssekretär und langjähriger Weggefährte Brannos ihnen ein weiteres Glas Whiskey einschenkte.
„Dafür gehört dieser Typ mit seiner Spielzeugkorvette zu einem Haufen Weltraumschrott gebombt,“
beschwerte sich Haarl zornig – mit ihrer derzeitigen Flottenstärke konnten sie es durchaus mit dem lächerlichen imperialen Aufgebot aufnehmen, wenn da noch nicht die osarianische Weltraumflotte wäre.
„Wenn nicht innerhalb von sechs Stunden die ersten Versorgungsschiffe landen, kann sich Mace auf etwas gefasst machen…“
„Geduld, Haarl – ich bin mir sicher, dass die Osarianer alles tun werden, was die Imps von ihnen wollen. Außerdem könnten wir somit den Widerstandszellen auf Osa-Prime Verstärkung schicken, wenn die leeren Versorgungsschiffe dorthin zurückkehren,“
versuchte Marrko dem Widerstandsführer die Wartezeit schmackhaft zu machen. Trotz seiner Wut musste Haarl grinsen.
„Du klingst fast wie Paavo – wir müssen bald versuchen, mit Naboo Kontakt aufzunehmen, falls er es dorthin geschafft hat. Wahrscheinlich schert sich die Republik sowieso einen Banthadreck, was aus Welten wie Rhommamool wird – was soll’s, wir werden uns selbst helfen,“
sagte Haarl entschlossen, und gab den Kommandanten seiner Kampfgeschwader den Befehl, die militärische Verteidigung rhommamoolianischer Rechte einzustellen. Nur wenig später trafen die ersten Versorgungsschiffe vor Redhaven ein, die zwar mit geleerten Containern den Planeten wieder verließen, aber dafür einige Überraschungen nach Osarian mitnahmen.
Lyla würde sich in Brannos Abwesenheit um die imperiale Garnison ‚kümmern’ , die in Redhaven stationiert war.
Der Bürgermeister machte sich zusammen mit Marrko und dem Geschwadercommander, dem Mirialaner Treviz Tylor, an Bord der Theta-Fähre „Dust Devil“ auf den Weg zur Nebulon B-Fregatte Ulysses, wo sie auf Commander Mace, Gouverneur Ardiff und Premier Gekar treffen sollten. Auch wenn ihr Geleitschutz, bestehend aus einer Staffel Z-95 Headhunter als Provokation aufgefasst werden konnte, wollte Haarl Branno nicht das Risiko eingehen, völlig ungesichert diese Tukatahöhle zu betreten.
Es war zu erwarten gewesen, dass Branno aufgefordert wurde, die Headhunterstaffel abdrehen zu lassen, sobald sie in Ortungsreichweite der Ulysses kamen, was für den Dresselianer der eindeutige Beweis war, dass Mace sich seiner Überlegenheit keinesfalls sicher war.
Nachdem die Dust Devil die Erlaubnis zum Andocken erhalten hatte, stellten die Widerstandskämpfer innerlich erfreut fest, dass Gekar bereits da war, obwohl der Bürgermeister die vermeintliche Bevorzugung des Premiers energisch verurteilte, als sie von Commander Mace empfangen wurden.
Die Empörung über Gekar fiel Branno indes nicht schwer, da er dem Erzfeind und Unterdrücker der rhommamoolianischen Unabhängigkeit nun persönlich gegenüber saß. Wenn es nur nach ihm gegangen wäre, hätte er den osarianischen Premier einfach niedergeschossen, ungeachtet dessen, dass sie sich auf einem imperialen Schiff befanden.
[Osarian, Orbit – an Bord der Ulysses] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar
[Osarian, Orbit – Theta-Fähre Dust Devil am Dock der Ulysses ] Treviz Tylor und Norah
Die Kontrollen, die das imperiale Sicherheitspersonal an Bord der Dust Devil durchgeführt hatten, waren ohne Ergebnis geblieben, so dass Commander Tylor, der mit Norah, der menschlichen Pilotin zurück geblieben war, erleichtert aufatmeten.
„Jetzt ist es Zeit,“ sagte er zu ihr, nachdem sie eine halbe Stunde hatten verstreichen lassen. Norah öffnete die Abfallklappen am Heck der Fähre und ließ kleinere Schrottteile, gefrorene Abwasserklumpen und sonstigen Restmüll ins Vakuum entweichen.
Prompt meldete sich irgendein imperialer Wichtigtuer von Ulysses.
„Sorry – wir haben eine Fehlfunktion mit unserem Sanitär- und Entsorgungsystem. Vielleicht kann jemand rüber kommen und uns helfen?,“
flötete Norah hilflos lächelnd ins Holocom und hielt sich dann verzweifelt die Nase zu.
„Kümmern Sie sich um Ihren Dreck alleine,“
fuhr ihr Gegenüber sie an und beendete das Gespräch, worauf Norah und Tylor sich zufrieden zunickten. Dieser Teil des Plans war erfolgreich aufgegangen. Mit dem ausgestoßenen Müll war eine Drohne ins All gelangt, die sich an Fähre des Premierministers heftete und darauf wartete, aktiviert zu werden.
[Osarian, Orbit – Theta-Fähre Dust Devil am Dock der Ulysses ] Treviz Tylor und Norah