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Cees Branno blickte auf die Kontrollen in seinem Kommandosessel. Sein Raumanzug lag schweißgetränkt wie eine zweite Haut eng an - die Offiziersjacke hatte er schon vor einigen Augenblicken ausgezogen. Nach wie vor wurde die 'Fortis' von Treffern geschüttelt, doch die Intensität der Einschläge nahm rapide ab. Das konnte nur bedeuten, dass die massiven Turbolasergeschütze des Victory-Sternzerstörers entweder schwiegen oder aber das der Frachter zu schnell für selbige war und nun von Jagdmaschinen des Imperiums verfolgt wurde. Egal was der genaue Grund war, der Dresselianer war froh, nicht mehr Stein des Anstoßes für die mächtigen Schiffswaffen zu sein. Der modifizierte YZ-775 flog eine steile Kurve gen backbord und beschrieb dabei fast einen Senkflug über die narbengespickte Hülle des imperialen Flaggschiffs. Wieder wurde der Frachter durchgeschüttelt, doch dieses Mal erkannte der Captain die Art von Treffern. Das waren eindeutig Einschläge von Laserkanonen aus den Rohren von TIE-Maschinen. Gegen selbige hatte man unwesentlich mehr Überlebenschancen, als gegen einen Sternzerstörer.
"Schildenergie neu zuweisen. Heckdeflektoren verstärken. Laserkanonen auf den rückwärtigen Bereich und Sperrfeuer geben. Wie ist der Status der Albedo?"
Die Fragen von Captain Cees Branno, dem Enkel des Revolutionsführers, waren schnell, präzise und wohldurchdacht. Es würde erst dann Sinn machen, die unmittelbare Nähe des Sternzerstörers zu verlassen, wenn Captain Sho seinerseits aus dem Gefahrenbereich war. Die kläglichen Reste der Revolutionsflotte mussten gerettet werden - um jeden Preis.
"Sir, Captain Sho hat den Sternzerstörer passiert."
Das war gut. Das war sehr gut. Nun müsste man es schaffen können. Ein, zwei schnelle Offensivaktionen noch, dann könnte man eine Teilflucht wagen. Dennoch war all das mit einem hohen Blutzoll einhergegangen. Viele gute, junge Mitglieder der politischen Sache hatten ihr Leben gelassen. Die veralteten Maschinen waren den hochmodernen Jagdbombern des Imperiums zum Opfer gefallen. Vor allem die TIE-Defender hatten sich als schier kaum zu überwindende Feinde erwiesen. Wieder und wieder hatten sie mit tödlicher Effizienz zugeschlagen. Ein Schauder überkam den jungen Dresselianer. Wie es sich wohl anfühlen musste, von einem technologisch derart überlegenen Feind verfolgt zu werden, wohl wissend, dass die letzten Sekunden des Lebens bevorstanden. Eine erschreckende Vorstellung.
"Unter dem Sternzerstörer durchtauchen. Versuchen Sie, die TIE's abzuschütteln oder loszuwerden. Ausserdem will ich, dass die Koordinaten für einen Mikro-Sprung im System errechnet und an Captain Sho übermittelt werden."
Erneut wurde die 'Fortis' von den synchronisierten Laserkanonen des TIE's getroffen. Unter der Belastung des Treffers drohten die Deflektorschilde zu kollabieren. Mehrere Warnleuchten sprangen im veränderten Cockpit des Frachters an. Alarmsirenen schrillten auf.
"Schadensmeldung!"
Die schiere Anzahl an Befehlen schien seine Crew zu überlasten, so dass es mehrere Herzschläge dauerte, bis er eine entsprechende Antwort erhielt. Zeit, die sie nicht hatten.
"Heckdeflektoren auf halbierte Leistung herunter. Ich kann die Energieverteilung nicht initiieren, es scheint Probleme mit den Relais zu geben, Sir. Jedoch läuft die Mikro-Sprung-Berechnung."
Immerhin etwas. Auf diesen Fakten konnte man aufbauen. Das kleine Taktik-Holo in der rechten Armlehne seines Sessels verdeutlichte, dass sein Frachter nach wie vor von zwei imperialen TIE-Jägern verfolgt wurde. Allerdings waren das alte, schildlose Maschinen, die zwar schnell waren, jedoch zu eher überholten Kriegsmaschinen zählten. Weiterhin zeigte das Holo, wie sich der Rest der Revolutionsflieger langsam vom aktiven Geschehen löste, geschützt von den beklemmend wenigen Raumjägern. Captain Branno schluckte schwer. All diese Verluste. Doch er verwarf den Anflug von Trauer, denn noch waren einige Getreue am Leben.
Die zwei TIE-Jäger, regelmäßig gierige grüne Laserstrahlen verschießend, jagten hinter dem modifzierten Frachter her, der sich dicht am Rumpf des Sternzerstörers hielt. Sie folgten dem feindlichen YZ-775 auch, als dieser eine Wende machte und unter den Victory tauchte. Wieder umd wieder schoßen die Piloten, erzielten mehrere Treffer. Und dann erdreistete sich dieses Revoluzzer-Fahrzeug auch noch, das Feuer zu erwidern. Mit nach hinten gedrehten Seitenlasern startete der Frachter ein Sperrfeuer. Gleißende Energiebahnen zischten im luftleeren Raum umher und verpufften an den massiven Schilden des riesigen Kriegsschiffes über ihnen oder schnitten ziellos durchs All. Dann jedoch traf einer der Strahlen und trennte mit der Präzision eines Skalpells den rechten Solarflügel eines TIE's ab. Selbiger geriet, seiner Stabilisation beraubt, sofort ins trudeln, drehte sich um die eigene Achse und kollidierte mit seinem Flügelmann. Während der erste TIE-Jäger in einem Feuerball verglühte und seine spärlichen Reste sich überall hin verteilten, begann auch der zweite Jäger, durch den gewaltigen Aufprall, seinen stabilen Flug zu verlieren. Er rotierte mehrfach und fand sein jähes Ende an den mächtigen Deflektorschilden des Sternzerstörers.
"Sir, beide Verfolger sind zerstört."
"Hervorragend! Gute Arbeit. Jetzt aufschließen zu Captain Sho und den Mikro-Sprung initiieren. Sofern uns niemand verfolgt."
"Sir, die imperialen Schiffe drehen ab!"
Er musste sich verhört haben. Was hatte sein Offizier ihm da gerade gesagt? Die feindlichen Maschinen drehten ab? Unmöglich!
"Wiederholen Sie das!"
"Captain, die feindlichen Schiffe drehen bei."
Kaum zu glauben. Waren die Schäden an den kapitalen Kriegsfahrzeugen doch größer, als anfangs angenommen? Hatte diese winzig kleine Flotte von Revolutionsschiffen es geschafft, das große Imperium hier bei Rhommamool in die Knie zu zwingen? Schwerlich vorstellbar, aber es schien ganz so. Es sei denn ...
"Langstrecken-Scans! Und hören Sie alle Frequenzen ab."
Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die anfängliche Euphorie einer ernüchternden Gewißheit wich.
"Captain Branno, wir bekommen Verstärkung von republikanischen Schiffen. Ausserdem werden wir verfolgt. Zwei Rest-Staffeln TIE-Jäger und eine Staffel Interceptor. Was tun wir nun?"
Dem süßen Sieg so nahe, folgte nun der bittere Geschmack einer Beinahe-Niederlage. Cees Branno knirschte mit den Zähnen und seine Kaumuskulatur trat sichtbar hervor. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Verlauf.
"Informieren Sie Sho. Wir machen den Mikro-Sprung. Noch eine Auseinandersetzung mit so vielen Jägern überstehen wir nicht. Wir springen, lassen die Schilde regenerieren und kommen zurück. Befehl ausführen."
Seine Kommunikation übermittelte die notwendigen Informationen, während die sich die Revolutions-Flotte vereinte, dicht gefolgt von imperialen Abfangjägern und Jagdmaschinen. Doch noch ehe die imperialen Flieger die Revoluzzer erreichten, sprangen selbige mit einem Mikro-Sprung davon.
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YZ-775 'Fortis' [Schilde 61%]
YV-929 'Albedo' [Schilde 58%]
Flarestar-Shuttles 'Yautja' [Schilde 49%]
Hand of Quaay [zerstört]
Tukata-Staffel [7 B-Wings]
Sandpanther-Staffel I [2 Z-95 Headhunter]