Reign of the empire: The mask of fear / Herrschaft des Imperiums: Die Maske der Angst

Darth Mornabin

Botschafter
Reign of the empire: The mask of fear ist ein tonales Prequel zu Andor im Polit-Thriller Genre, welches inhaltlich wenige Wochen nach ROTS spielt.​

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Blitzeindruck
Wer sich schon mal tonal auf Andor-Staffel 2 einstimmen, kann ich gerade die erste Hälfte des Romans empfehlen.

Das Buch stellt mehrere wichtige Figuren aus Andor / Rogue One in den Mittelpunkt. Dazu kommen wie bei Andor noch diverse neue Figuren, die auf unterschiedliche Weise mit den bekannten Figuren wie bsp. Mon Mothma interagieren. Inhaltlich werden die Nachwirkungen der Klonkriege auf politischer Ebene aus diversen Perspektiven aufgezeigt.

Positiv:
- Sehr erfrischend fand ich den Fokus auf imperiale Propaganda und wie diverse Schichten aus der Gesellschaft darauf reagieren. Der Roman schafft es diesbezüglich auf stimmige Weise PT-Inhalte im Gesamtkontext auszupolstern, für sich alleine zu stehen und völlig ungezwungen eine weitere Problematik bezüglich dem künftigen Aufbau der Rebellion aufzuzeigen. Ganz grosses Lob dafür!
(Gerade nachdem die Entscheidung in TBB, die Klone durch Sturmtruppen, für mich in-universe etwas zu früh kam, hätte ich nicht erwartet, dass das für mich so gut klappt.)

- Der Roman schafft es richtig gut Atmosphäre aufzubauen. Wie oben erwähnt: Gerade die erste Hälfte wirkt wie Andor in Roman-Form. Dabei macht sich Buch die Möglichkeiten eines Romans zu Nutze, und kann im Vergleich zu einer Serie noch mehr das Innenleben der Figuren beleuchten. Und gerade bei der Charakterisierung finde ich das Pacing des Romanes wirklich gelungen. Man lernt dadurch wirklich mehrere völlig unterschiedlich denkende, facettenreiche Figuren in dem Roman kennen.

Gemischt:
- Einerseits finde ich es erfrischend, dass auch gezeigt wird, wie bestimmte KUS-Systeme zurück in die Republik wandern und wie das in den Hauptplot mit hineingewoben wird. Aber im Gegensatz zu anderen Thematiken werden die Gründe, warum manche Systeme zurückkommen halt nur grob angerissen. Und gerade so kurz nach Kriegsende wirkt das für mich halt arg verfrüht, wodurch diese Thematik aus mehreren Gründen sowohl positiv als auch negativ raussticht für mich.

- Über weite Strecken schafft der Roman es in keine klassischen Prequel-Fallen zu tappen. Nur einmal in der Mitte beim Kennenlernen zweier Figuren Bail Organa und Saw Gerrera (obwohl ich schon dachte, diesen zwangsläufig auftretenden Konflikt hätte man schnell abgehandelt.) + Einmal vollkommen überflüssig am Ende … Das war in beiden Fällen schlicht nicht notwenig, hätte man eigentlich sogar streichen können und es wäre so gut wie nichts verloren gegangen. Wirkte, als wäre die Luft etwas raus gewesen am Ende.
Aber wie gesagt: Ansonsten schafft der Roman das sehr gut. Und gerade bei so vielen bekannte Figuren aus den Filmen und Serien hatte ich die Befürchtung, dass sie wiederholt ins Fettnäpfchen treten. Ist zum Glück nicht passiert.


Negativ:
- Das hatte ich bislang selten bis nie. Ich sehe zwar einen roten Faden in der Erzählung mit Set-Up, Build-Up und Pay-Off … Aber trotzdem fehlt dem Roman tatsächlich eine Grundstruktur irgendwie. Es sind vier Teile mit 72 Kapitel. Warum es 4 anstatt 3 Teile sind, keine Ahnung. Die Kapitel selber haben keinen wirklichen Aufbau. Manche gehen gerne mal 20 Seiten lang … Und Andere wiederrum nur zwei Absätze. (Wo gegen Ende 5 solche Kurzkapitel auf einmal kommen und eigentlich nur diverse POVs gezeigt werden. Das hätte man problemlos alles in ein Kapitel kommen können.) Da frage ich mich wirklich, wie das ein Verlag durchwinken konnte. Weil da etwas Ordnung reinzubringen, wäre nicht schwer gewesen. So wirkt der Roman unfreiwillig etwas chaotisch.

Konkrete Verwirrung mit Spoiler
- Wie ist Chemish jetzt drauf gekommen, dass Palpy sich einfach eine Gefahr als Rechtfertigung ausdenkt, um seine Gegner auszuschalten? Der Gedankensprung war mich dann doch etwas zu … haltlos.

Das Buch gehört sicher zu den Top 3 SW-Büchern, die ich je gelesen habe. (Sicher unter Darth Bane 1 … Ob es vor Plagueis landet, bin ich noch nicht sicher. Aber vermutlich schon.)

Auf die Fortsetzung habe ich definitiv Lust. Als kleiner Vorgeschmack auf Andor hat das Buch den Job auf jeden Fall erfüllt. Gebe dem Roman verdiente …
8 von 10 Punkten!
 
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