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[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum : ||:Captain Toji Murata und Chief Petty Officer Peer Ejros, irgendwo einige MES-6 Reparaturdroiden :] 


Leise schnaufend übernahm der dickliche Unteroffizier die Führung. Zielstrebig ging er an kleinen, mittleren und großen Kisten vorbei, passierte Fässer sowie diverse Stoffballen und schien in diesem Moment nur Augen für die letzten Schäden an Stahlträgern und innerer Bordwand zu haben. Peer Ejros, langjähriger Quartiermeister der alten „Pandora“, kannte sich seinem Reich, dem Lagerraum, bestens aus. In Gedanken zog der derzeitige Kommandant, Captain Toji Murata, (mal wieder) seine grün-graue Schirmmütze vor dieser respektablen Leistung. Irgendwie schien der Chief Petty Officer mit den Dienstjahren zum festen Bestandteil des rauchgrauen Victory-II-Sternzerstörers mutiert zu sein. Mühelos konnte der Mann von Ord Trasi, der mittlerweile in den Fünfzigern war, Geschichten aller Art über die vorherigen Befehlshaber der „Pandora“ erzählen. Beliebt war er deshalb vor allem bei den Mannschaftsrängen, die an manchen Tagen in der Mannschaftsmessen seinen Erzählungen mit lautstarker Begeisterung lauschten.


Piepsend rauschte ein MSE-6 an ihnen vorbei als sich Ejros auf einmal dem schweigsamen Captain zu wandte und anscheinend einem unwillkürlichen Geistesblitz folgend sagte: „Die Krankenstation hat in den letzten beiden Wochen noch einmal eine ganze Box Bacta verbraucht. Natürlich habe ich diese Aufwendung schon in meine aktuellen Bedarfslisten aufgenommen und Ihnen per Datadisc zu gesandt. Trotzdem wollte ich Ihnen die inzwischen recht dramatische Lage noch einmal persönlich zeigen...“


Ein einziger Blick zur Neuorientierung schien dem Chief Petty Officer in seinem riesigen Reich zu reichen, obwohl etliche Reihen großer Regale ihm eigentlich die Sicht auf den gesamten Lagerraum deutlich erschwerten. Unterwegs berichtete der eifrige Quartiermeister seinem Vorgesetzten beinahe beiläufig noch, dass er einen sprunghaften Anstieg der Diebstähle bemerkt hätte seit sich das Schiff im Dock befand. Selbstverständlich habe er schon der Schiffssicherheit Bescheid gegeben, aber eine spürbare Reaktion – abseits eines Wachpostens an der Tür – sei noch nicht eingetreten. Anscheinend folgte Toji einem pflichtbewussten, aber unkontrollierten Impuls als er versicherte, dass er sich der Problematik höchstpersönlich annehmen würde. Währenddessen nagten die zweifelnden Gedanken in seinem Hinterkopf noch stärker. Was hatte er sich da bloß aufs Schiff geholt? Hatte Harvoc etwa bloß Rendilis kleinkriminellen Bodensatz für die Reparaturarbeiten gewinnen können?


„Solange man uns nicht bald einer Gefechtsflotte oder wenigstens einer Verteidigungseinheit nahe der Front einteilt, werden wir wohl oder übel mit diesem winzigen Vorrat auskommen müssen, Mr Ejros, äußerte sich der Schiffskommandant seufzend, nachdem er die vier letzten Behälter an Bacta in Augenschein nahm. „Die Hafenadmiralität mosert schon jetzt bei einigen Materialien herum, die für die Reparatur unabdingbar sind.“


Brummend schüttelte der Quartiermeister den Kopf. „Da gibt das Sektorkommando eine Unsumme an Credits aus, um ein Heldengedenken abzuhalten, anstatt das Geld lieber Mannschaften zu geben, die es besser gebrauchen könnten.“


„Nun, so ungerecht sollte man gegenüber der lokalen Kommandantur auch nicht denken“, widersprach der Captain seinem Untergebenen. „Die Niederlage bei Corellia hat das Imperium tief erschüttert. Manche Offiziere scheinen mittlerweile sogar so verbittert zu sein, dass sie solche Veranstaltungen, die allein zu Ehren ihrer toten Kameraden abgehalten werden, nicht mehr richtig würdigen können.“ Toji sah den Chief Petty Officer für einen Herzschlag direkt an. „Offenbar sehen sie dann nur noch das Negative.“


Ein bisschen verlegen strich sich der andere über den Hinterkopf, dachte einen Augenblick über das Gesagte nach und mutmaßte im Anschluss: „Eventuell sind die meisten Militärangehörigen solche noblen Anlässe einfach nicht gewohnt, Sir.“ Kurz herrschte eine Stille zwischen beiden, da Ejros die Inventarnummern der Bacta-Behälter in sein Datapad abspeicherte. Danach sagte er zögerlich: „Mit Verlaub, Captain, aber über ein paar Ecken habe ich gehört, dass sich Commander Akaji scheinbar unkorrekt verhalten haben soll...“


Damit sprach Peer Ejros eine für den Kommandanten – vielleicht sogar die gesamte Mannschaft der „Pandora“ – äußerst delikate Angelegenheit an. Aus für Toji, unerfindlichen Gründen hatte Serenety gleich nach ihrer eigenen Beförderung das Heldengedenken verlassen und so ausreichend für Spott und Häme unter ihren männlichen Kollegen gesorgt. Unschöne Dialogfetzen hatte selbst er hier und da gehört. Säuerlich verzog der athletische Commenorer das Gesicht. Unfreiwillig drängte sich nun für ihn die Frage auf, wie er sich jetzt, als ihr Vorgesetzter, verhalten soll. Sollte er sie vielleicht vor versammelter Mannschaft für ihr Verhalten rügen? Sollte er die Sache auf sich beruhen lassen? Der Kommandant des rauchgrauen Victory-II-Sternzerstörers musste sich bei dieser Problematik fragen, wie er bei einem anderen Crewmitglied handeln würde. Würde er da barmherzig urteilen? Beinahe hätte Toji unwillkürlich mit den Zähnen geknirscht.


„Chief, lassen Sie uns unsere kostbare Zeit nicht mit solchen garstigen Gerüchten vertrödeln“, sagte er letztendlich und kapitulierte damit vor seiner eigenen Feigheit.


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