[USER=25210]@Jade'sFire[/USER]
Danke für den interessanten Input!
Die Idee, dass Rey in diesem Moment indirekt auch Leia tötet, finde ich gar nicht mal abwegig...ganz im Gegenteil.
Ich hatte ihre geschockte Reaktion damit erklärt, dass sie in just diesem Moment Leias Ableben durch die Macht erspürt, dadurch wieder zur Besinnung kommt und schlagartig realisiert, was sie angerichtet hat.
Doch selbst für den Fall, dass Leia allein aufgrund der Anstrengung durch die Kontaktaufnahme starb, vereitelte Reys Todesstoß in gewisser Weise ja deren letztes großes Opfer: nämlichen jenes, ihren Sohn retten zu wollen, damit verbunden auch Rey (deren eigenes Schicksal in diesem Moment ebenfalls auf Messers Schneide stand) und sogesehen die Zukunft der gesamten Galaxis.
Ich denke, dass wir speziell die Szene rund um Bens Redemption gar nicht so unterschiedlich interpretieren.
So bin ich bspw nie davon ausgegangen, dass Leia Ben aufgeben hat, sondern deutete diese vermeintliche Gewissheit vielmehr als den großen Trugschluss Kylos, der ihn in dem Irrglauben ließ, dass es für ihn keine Rückkehr mehr geben kann.
Thailog hat es bereits angesprochen und auch ich finde dieses Zitat aus dem Thronssaal in diesem Kontext als äußerst bezeichnend:
“Look at yourself. You wanted to prove to my mother that you were a Jedi, but you have proven something else. You can’t go back to her now. like I can’t.”
Hier sprach er für mein Empfinden (auch) über sich selbst.
Sein Bestreben, Rey zur dunklen Seite zu bekehren, entstand somit nicht zuletzt aus der Alternativlosigkeit, in der er sich aufgrund seines eigenen, als unumkehrbar empfundenen Schicksals befand. Er dachte, dass es für ihn kein Zurück mehr geben kann....also musste Rey sich ihm anschließen. Eine andere Möglichkeit gab es (aus seiner Sicht) nicht.
Und je wichtiger ihm dieses Ziel wurde - Rey an seiner Seite zu haben - umso intensiver verschrieb er sich der dunklen Seite, der einzigen ihm noch verbliebenen und seit jeher vertrauten Quelle für (mehr) Macht.
Und dennoch scheint mir die dunkle Seite vor allem ein Mittel zum Zweck für ihn gewesen zu sein (ähnlich wie bei Anakin), ebenso wie die erste Ordnung.
Sein eigentlicher Antrieb war meinem Eindruck nach tatsächlich die verlockenden Aussicht, seiner tief empfundenen Einsamkeit entrinnen zu können, indem er Rey doch noch für sich gewinnt – oder das, wofür sie (nur) symbolisch steht. (Vielleicht für eine Vervollständigung seines Selbst)
Und dafür greift er nach TLJ nun mal auf alles zurück, was ihm (aus seiner Perspektive) erfolgsversprechend erscheint.
Ich muss gestehen, mir hat es durchaus gefallen, in TROS noch mal eine Steigerung seiner dunklen Anteile zu erleben, weshalb mir insbesondere auch seine Szenen als die vergleichsweise stärksten des Films in Erinnerung geblieben sind.
Angefangen bei der Eröffnungsszene auf Mustafar, die ich als perfekte Einstimmung empfand, bis hin zu seinen Interaktionen mit Rey, die dieses Mal natürlich einen ganz anderen Charakter haben als noch in TLJ, dadurch aber nicht weniger intensiv (für mich) anmuten; lediglich „anders“ intensiv...