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Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^


Fortsetzung aus dem letzten Posting...




Doch Kreiia verfolgte einen anderen Plan… einen Plan, von dem niemand auch nur ahnen konnte. Lange hatte sie über den Tod Jeshs nachgedacht und auch ihren Plan, den blauen Drachen selbst um Hilfe zu bitten, nicht vollständig fallen gelassen. Doch nun war sie in einer der großen Metropolen der Ödnis angekommen und dies war ihre Chance, das nötige Wissen zu erlangen. Irgendjemand in Kalahm Akir würde die nötigen Kenntnisse besitzen, es gab hier genügend Schamanen, Magier und Weise... Kreiia mußte die entsprechende Person nur finden, und alles andere würde sich dann zeigen.

 Emotional am Ende ihrer Kräfte, ritt die junge Frau weiter durch die schattigen Straßen der überfüllten Stadt, deren Häuser wie aus wild durcheinandergewürfelten Ziegelsteinen angereiht waren. Doch wen sie auch fragte… keiner kannte einen Kundigen, der die Macht hatte, die Kreiia brauchen würde. Schlapp und matt stieg sie bei einer Straßentaverne ab, deren offener und mit Stroh überdachter Gastbereich einladend wirkte… und blieb erschrocken stehen, als sie an der einzigen Wand der Gastwirtschaft unter vielen Zetteln und Plakaten mit der neuesten Kunde einige Bilder erblickte, die zwar grob und nur schemenhaft gezeichnet waren, aber auf denen dennoch ihre Kameraden und auch sie selbst eindeutig zu erkennen waren. Nur Liss' Gesicht sah ihr gar nicht ähnlich, doch auch unter ihrem Portrait prangte in den südländischen Buchstaben das Wort "Gesucht" und einige Ziffern, die den Betrag von neunzig Platinmünzen pro Gefangennahme oder Tötung versprachen.

Mit großen Augen näherte sich Kreiia den Steckbriefen und war gerade dabei, die Adresse, die unter die Summe geschrieben war, nachzulesen, als ein großer Schatten auf sie fiel. Kreiia blieb ruhig stehen, sah mit an, wie eine große, gepanzerte Hand den Steckbrief mit Ulfgars diabolisch grinsender Miene von der Wand riß und dann verschwand. Sie atmete erleichtert aus, riß das Stück Papier mit besagter Adresse von ihrem Steckbrief und machte sich mit samt ihres Pferdes auf den Weg in Richtung des Tempelviertels auf, den ihr eine freundliche Passanten wies.


Die anderen hatten sich mittlerweile beraten und waren zum Schluß gekommen, daß es sich sehr wohl lohnen würde, in zwei Gruppen unterwegs zu sein und die in Frage kommenden Orte wie Tavernen und Söldnerhäuser abzuklappern. Während Elenar und Kim sich mit ihren Reittieren tiefer in die Stadt aufmachten, blieben Aeron (der allen noch kurz die typischen Symbole und Erkennungszeichen für solche Spelunken erklärte), Ulfgar und Liss erstmal bei einem Gasthaus in der Nähe des großen Tores.

Ulfgar betrat das niedrige Haus und als er ratlos an der verlassenen Theke stand, riefen schon einige Gäste in ihm unbekannten Sprachen freundlich in Richtung einer engen Treppe, von der auch nach kurzer Zeit eine junge Frau eilte, die Ulfgar kurz musterte und ihn dann in der Gemeinsprache fragte, was sie für ihn tun könnte. Ulfgar vertraute ihr sein Pferd Maery-Jayne an, gab ihr absichtlich etwas zu viel Geld und traf sich dann wieder mit seinen übrig gebliebenen Begleitern. Aeron, der sein Pferd auch erstmal im kleinen Pferch des Gasthauses wissen wollte, schloß ein ähnliches Geschäft mit der Ulfgar nach draußen gefolgten Wirtin ab und zu dritt gingen die Gefährten dann auf die Suche nach kampferfahrenen Männern und Frauen, die sich in ihre Dienste stellen würden.

Nach einigen Minuten kamen sie auch schon an einer der vielen Tavernen der Stadt an, die sich auf die Bewirtung von Reisenden und Abenteurern spezialisiert hatte. Aeron deutete nochmal auf das schnörkelige Symbol auf dem Schild, damit seine Begleiter in Zukunft auf solche Feinheiten achten könnten und als sie den großen Gastraum betraten, fiel ihr Blick sofort auf eine größere Gruppe Krieger, die sich an einem Tisch versammelt hatten und dort tranken, spielten und lachten. Hinter ihnen waren eindeutig Händler in Wüsten-Kleidung zu sehen und Aeron meinte, daß die Krieger wie bezahlte Karawanenwachen wirken würden.

Die drei näherten sich den Söldnern, doch Aeron hielt sich nach einer kurzen Kontaktaufnahme, in der klar wurde, daß der Sprecher der Krieger die Sprache der Königreiche sprechen würde, entspannt zurück und ließ Ulfgar die Verhandlungen übernehmen.

Der Barbar kam schnell zur Sache, merkte aber schnell, daß Niada seine Probleme hatte, den immer noch bestehenden Auftrag der Karawanenbegleitung einfach so fallen zu lassen. Liss' Versuche, sich in das Gespräch einzumischen, stießen auf komplett taube Ohren... anscheinend kam Niada aus kulturellen Kreisen, in denen Frauen als Geschäftspartner nicht wirklich anerkannt waren. Nach einigem Verhandeln konnten sich aber alle auf einen guten Bonus einigen, wobei Ulfgar mittlerweile seine Bedenken hatte, ob Niada wirklich vor hatte, seinen Teil des Abkommens zu halten. Er beobachtete den dunkelhäutigen Söldner grimmig, als dieser mit einer großen Summe im Vorraus bezahlter Münzen zu seinen Kollegen ging, sich kurz mit ihnen beratschlagte und auf die neuen Auftraggeber deutete. Doch das Mißtrauen verschwand, als Niada mit dem gesammten Bonus zum Karawanenführer an der Theke marschierte, ihm kurz sagte, daß der Vertrag nichtig sei und ihm den Beutel mit den Münzen übergab. Anscheinend hatte der Mann wirklich so viel Anstand, um seinen ehemaligen Chef für die Unanhemlichkeiten zu entschädigen. Liss und Ulfgar waren beeindruckt.

Niada forderte noch einige Informationen ein (daß es gegen einen Drachen gehen würde, war schon im ersten Gespräch gefallen) und versprach dann, die Gefährten in zwei Tagen vor dem Stadttor zu treffen. Dann verschwand er und seine Gefolgsleute und ließen eine doch leicht aufgebrachte Gruppe Karawanenhändler zurück, die zwar nun mit Gold, aber ohne ausreichenden Schutz dastanden.

Die erste Hürde war genommen und die drei Gefährten wollten gerade ihre Suche fortsetzen, als Liss zwei Gestalten am Eingang der Taverne erblickte. Ein großgewachsener Mann mit schwerer Axt und Bogen am Rücken und ein Ork, der bereits ein großes Messer, das für normale Leute als Schwert durchgehen würde, in seiner felligen Hand kampfbereit hielt.


...Fyett hatte lange nach einem lohnenswerten Auftrag gesucht und als er sich heute über das kleine Mädchen gebeugt hatte, um den Steckbrief mit der ach so süßen Zahl von neunzig Platinmünzen von der Wand der Straßentaverne zu reißen, war sein altes Kopfgeldjägerherz in seiner Brust vor Aufregung gesprungen. Er und sein Partner Borba hatten sich die letzten Monate mit der Jagd nach kleinen Gaunern über Wasser gehalten und endlich war ein Kopfgeld ausgesetzt worden, das sich wirklich rentieren würde. Sein Gespühr für diesen Beruf war immer noch das alte und schnell hatte er sich nach einem Nordländer erkundigt und war mit seinem orkischen Partner nun im "Shekas" angekommen. Der Tanz konnte beginnen…


Der Mensch musterte ein Stück Papier, grinste dann Ulfgar an und warf den Steckbrief mit einer Zeichnung des Barbaren auf den Boden. Schnell flüchteten die meisten Gäste des Schankraumes in benachbarte Räume oder hinter die große Theke und während sich Liss hinter Ulfgar positionierte, zuckte dieser mit den Schultern und fragte nach, ob man das nicht anders regeln könnte. Doch anscheinend war das nicht der Fall, denn schon schwang der harte Schild des Kopfgeldjägers in Richtung der Gefährten. Spitze Auswüchse verfehlten Ulfgar nur um Haaresbreite und er schaffte es, den unteren Teil des Schildes mit seinem Schwert abzutrennen, während sich der Ork über seinen Kumpanen beugte und den großen Dolch in Richtung Liss schleuderte. Eingespielt duckten und wechselten sich die beiden Krieger und während Liss mit von einem Schlag in's Gesicht und den Stacheln des Schildes im Bauch getroffen wurde, konnte sie den Ork mit ihren vergifteten Klingen soweit schwächen, daß er keuchend zurückwich, während der Mensch einen Schlag von Ulfgars Schwert mit dem beschädigten Schild abfangen wollte, dabei aber nicht die fehlende Stelle bedachte und so seinen Arm verlor. Mit einem lauten Schrei setzte Ulfgar nach und konnte seinem Gegenüber den Todesstoß verpassen, während der Ork unter einer weiteren Dolchattacke von Liss wie ein Brett nach hinten kippte.

Nur das Atmen der beiden Gefährten war zu hören, bis das Klatschen Aerons von der Theke zu hören war und während sich eine blutende Liss vorwurfsvoll zum lächelnden Gharoodo umblickte, prostete dieser ihr mit gemütlich stehend mit seinem Getränk zu. Als Ulfgar nachfragte, warum er nicht geholfen hatte, äußerte der Wüstenräuber, daß er den beiden den Kampf voll und ganz zugetraut hatte und dem Spektakel lieber so gefolgt wäre.

Doch der Steckbrief war dann doch eine Sache, die alle verunsicherte und während Aeron Ulfgar den Text des Zettels übersetzte, schickte Liss Oselle los, um Elenar und Kim über die neuesten Ereignisse aufzuklären.

Dann betraten Stadtwachen den verwüsteten Raum und während sich Ulfgar schon bereit machte, weitere Gegner zu fällen, gebat ihm Aeron, sich zu beherrschen, schritt auf die Wachen zu und redete kurz mit ihnen. Als das Gespräch aber immer lauter und aggressiver wurde und die Wachen nicht auf die säuselnde Stimme Aerons hören wollten, zog dieser blitzschnell ein Messer und schlitzte dem Anführer des Trupps die Kehle auf, woraufhin die restlichen Soldaten verängstigt flohen.

Während nun Ulfgar klatschte und die Kampfkünste des Gharoodo lobte und sich dieser wie nach einem Bühnenstück verbeugte, flog Oselle schon über die Dächer der Wüstenstadt...


Die elfische Waldläuferin und die schwangere Närrin waren mittlerweile auf einem der großen Marktstraßen angelangt und nachdem Kim schon versucht hatte, Kontakt mit einer großen Gruppe Kenku Krieger aufzunehmen, die an ihnen vorbeimarschierten, aber nur mit einigen krächzenden Lauten reagierten, entschlossen sich die beiden Frauen, eine der nahen Wirtschaften auszukundschaften. Elenar wollte Kim wieder vom Pony helfen, was der Närrin immer noch komplett unangenehm und zu dämlich war und sie mit einem gekonnten Satz aus dem Sattel sprang. Doch merkte sie schon, wie ihre Schwangerschaft langsam solche Aktionen an die Grenze des Unmöglichen trieb. Doch stur wie sie war, machte sie frohe Miene zum schmerzhaften Spiel, befestigte die Zügel von Pony und Pferd an einem dafür vorgesehenen Pfahl und blieb dann vor einem düsteren Treppenaufgang stehen, auf dessen Stufen ein betrunkener oder vielleicht sogar toter Mann vor sich hinstank.

Sie fragte Elenar, ob sie wirklich dort hineingehen wollten und als die Elfin nickte, nahm Kim tief Luft und eilte die Stufen bis zur schweren Türe hoch, Elenar ihr dicht auf den Fersen.

Als sie den Schankraum betraten, stachen Elenar aber sofort die an der Wand angebrachten Steckbriefe mit den Zeichnungen in's Auge. Bis auf Liss waren alle sehr gut getroffen und leise gab Elenar Kim den Auftrag, sich nicht allzu auffällig die Steckbriefe anzusehen. Kims Augen wurden groß, als sie die Gesichter darauf erkannte und möglichst beiläufig drehten die beiden Gefährten auf der Schwelle des Schankraumes um, um wieder zu ihren Reittieren zu gelangen. Was sollten sie nun machen? Sie entschieden sich, zuerst Kreiia einzuholen, die immer noch von Elenars Schneeeule Lor'anth verfolgt werden sollte und sich dann mit den anderen zu treffen.

Schnell fand die Elfin durch das magische Band mit ihrem Begleiter Lor'anth, die mittlweile in Gesellschaft von Liss' Rabenweibchen von einem Hausdach aus Kreiia beobachtete. Die ritt immer noch kühl vor sich hinstarrend die Straßen der Stadt entlang und als Kim ein magisches Flüstern an das Ohr der Kundschafterin dringen ließ, daß es Probleme gäbe und sich alle treffen müßten, reagierte Kreiia nicht darauf. Als Kims Drängen intensiver wurde, sandte ihr Kreiia einen kalten Blick zu und mit Hilfe ihrer eigenen Magie sagte sie, sie hätte andere Dinge zu erledigen. Dann bog sie um eine Ecke und war verschwunden.

Kim teilte dies entnervt Elenar mit und als sowohl Lor'anth, als auch Oselle herbeigerufen waren und Liss' Vertrauter berichtete, was mittlerweile vorgefallen sei, machte sich die kleine Gruppe unter der Führung des Rabens schnell auf, um zu den anderen zu stoßen.


An der Taverne angekommen, zu der Oselle Kim und Elenar führte, wurden die beiden Frauen sogleich Zeuge eines panischen Rückzuges mehrer Stadtwachen, die laut um Verstärkung rufend zwischen den erstaunten Passanten verschwanden.

Schnell betraten die beiden das schattige Innere, nur um Ulfgar und Liss bei der Leichenfledderei zu stören. Aeron hatte man schon das Kurzschwert des Orks gegeben und nun bot auch Ulfgar Elenar den Bogen und den leicht beschädigten, aber nunmal immer noch mit spitzen Stacheln bewehrten Schild des menschlichen Kopfgeldjägers an. Die Elfin nahm den Bogen dankend an, obgleich sie bereits einen ähnlichen in ihrem Besitz wußte. Letztendlich hatte sie die meisten Sachen und ihr gesammtes Geld an den gefräßigen Beutel verloren und konnte wenigstens so zu einigen Münzen kommen.

Während die Ausrüstung der Toten verteilt wurde und sich die verängstigten Tavernenbesucher langsam wieder in den Schankraum trauten, erzählten sich die Gefährten, was sie derweilen erreichen konnten. Da bereits alle von den Steckbriefen wußten und Kreiias Entscheidung, nicht mehr an den Aufgaben der Gruppe mitzuwirken die Gemüter noch mehr entflammte (letztendlich waren alle wegen Kreiia in die Ödnis gezogen), entschloß man sich, die Sache an der Wurzel anzugehen und den Verantwortlichen für diese ganze Sache mit dem Kopfgeld ausfindig zu machen. Da auf dem Steckbrief mit Ulfgars Gesicht eine Adresse angegeben war, machte man sich auf, während Aeron mit verwaschenen Erinnerungen an seinen ersten Besuch von Kalahm Akri vor vielen Jahren den Weg wies.





Fortsetzung im nächsten Posting...


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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