Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Ɵ Bewaldetes, bergiges Hochland einige Klicks von Saffia entferntƟ Vor der Balme Ɵ Harkon Tanaka und Teile der Crew 
Die Dämmerung senkte sich wie ein Schleier über den Planeten und tauchte die Bergspitzen in ein diffuses, orangenes Licht, welches von einzelnen, grauen Wolken unterbrochen wurde. Schwer hingen diese Gebilde über den Gesteinsformationen, den Schiffen der Mon Calamari nicht unähnlich, und sorgten so dafür, dass nur einzelne, letzte Sonnenstrahlen die Oberfläche Serennos streiften. Sie waren einige Klicks von Saffia entfernt, doch war es bis zur Hauptstadt Carannia noch ein weiter weg. Die Wartezeit war dem roten Korsaren ewig erschienen, hatte doch der Tag auf Serenno achtundzwanzig Stunden und somit setzte die Dämmerung später ein, als er es gewohnt war. Umringt von vier Mitgliedern seiner Crew, wartete der Freibeuter auf das Eintreffen der restlichen Hasardeure, die der Crew der Crimson Dawn angehörten.
Während Harkon Tanaka, mit verschränkten Armen, lässig gegen den Speeder gelehnt, die meteorologischen und topografischen Gegebenheiten studierte, waren Morcann der Gigorianer und Rorrkatta dabei, die restlichen Speeder, die sie in der Balme versteckt hatten, soweit herzurichten, dass sie für den Zugüberfall funktionstüchtig sein würden. Der Wookiee fluchte einige Male, sodass die Balme die basshaltige Stimme des bepelzten Kriegers reflektierte und eine entsprechende Handbewegung des Kapitäns der Crimson Dawn evozierte. Sie durften nicht entdeckt werden, denn solch auffälliges Verhalten war für jedes Unterfangen ihrer Natur fatal. Bei diesem Gedanken glitten seine Gedanken über die S-195 Blasterpistole in seinem Holster, den er an der Hüfte trug. Neben seinem EE-3 Karabiner, den er an einem Gurt befestigt um seine Schulter trug, die einzigen Schusswaffen die der rote Korsar bei dem Überfall mit sich trug.
Die Durchführbarkeit seines Plans war nicht gesetzt. Wer wusste schon, was die Adligen von Serenno, samt ihrer imperialen Freunde, für Überraschungen für sie bereithalten würden? Keiner dieser Aasfresser würde seine Reichtümer bewegen und nicht entsprechend vorbereitet sein, daher mussten sie mit quasi… allem rechnen. Ein unschöner Gedanke. Doch der beste Plan hält bis zum ersten Schuss. Man musste seine Pläne simpel konstruieren, außerdem sollte man sich besser an die Fakten halten. Der rote Korsar war weder allwissend noch allsehend. Wenn dem so wäre, würde er sicher nicht bei Anbruch der Dunkelheit irgendwo im nirgendwo Serennos mit zwei übergroßen Staubfängern den Einbruch der Nacht abwarten, sondern auf Canto Bight um Ruhm, Ehre und Credits zocken. Ein Seufzer entfuhr seinem Mund und prallte an der Innenseite seines roten Helmes ab. Er hatte eine ungefähre Ahnung von dem was sie tun würden, doch waren da Faktoren wie Miss Tylahs unbedingter Wille ihre Geliebte zu retten. Er musste auf alles vorbereitet sein, vor allem wenn ihm eine unangenehme Überraschung ihren garstigen Kopf zeigen würde. Wie wahrscheinlich war es auch, dass sie genau hier auf Serenno war, auf dem Zug, den sie überfallen wollten? Wahrscheinlichkeiten, die nicht mal ein Prokolldroide wagte auszurechnen.
„Wo bleiben die anderen?“ richtete der rote Korsar seine Frage über seine Schulter hinweg an die zwei massigen Gestalten, die hinter ihm sich an den Speederbikes vergriffen.
„ROWWWAARRRRRHHHHHH BRRAWW UUUUGGGHH! VRRRRRROOOHHH?“ beantwortete Rorrkatta die Frage des Kapitäns, selbst unsicher ob das, was der Wookiee eben über ihre COMMs gehört hatte, so auch stimmen konnte.
Langsam drehte sich der Freibeuter um, ungläubig ob seine, gelinde gesagt, rudimentären Kenntnisse in Shyriiwook ihn täuschten und er richtig gehört hatte. Sein Helm verhinderte jede Information über die Mimik Tanakas, die sich hinter dem Plasteel verbarg, doch reichte seine leicht angewinkelte Kopfhaltung um zu verdeutlichen, dass das soeben gehörte ihn nicht überzeugte.
„Was soll das heißen, „im Repulsorlift vergriffen“? Sie sollen sich beeilen!“ pampte Tanaka den Wookiee an, doch zuckte dieser nur mit den Schultern, bevor er seine Schweißerbrille wieder auf den massigen Kopf hievte und den Fusionsschneider benutzte.
Mit dieser Informations zurückgelassen, überließ es Harkon Tanaka den beiden sich weiter um die Bikes zu kümmern, als sich dieser Frage zu widmen. Der rote Korsar machte sich nur dann die Hände schmutzig, wenn es wirklich notwendig war. Wozu hatte man Handlanger und andere Kreaturen, wenn nicht genau dafür? Während sein Blick noch einen Moment länger auf den massigen Armen des Gigorianers ruhten, kam auch Firlefanz, die kowakianische Affeneidechse, auf den Sitz seines Speeders gesprungen. Mit einem garstigen Lachen zeigte die Kreatur dem Korsaren das Nagetier, welches Firlefanz erlegt hatte und nun genüsslich, mit allerlei Schmatz und Gurgelgeräuschen, sich anschickte es zu verspeisen.
In der Ferne wurde Staub von den Repulsoren eines Speeders sichtbar und versetzte sowohl Morcann, als auch den Wookiee sowie den roten Korsaren für einen Moment in Alarmbereitschaft. Passanten und andere vorbeifahrende Speeder waren kein Unheil, doch wollten sie kein Aufsehen erregen. Sie von der Strecke abzubringen wäre aber zu auffällig. Würden sie jedoch entdeckt werden, blieb ihnen nichts anderes übrig als die Verfolgung aufzunehmen. Den Holster entsichert, den Blaster griffbereit, beruhigte sich Tanaka erst, als er einen seiner eigenen Leute auf dem Sitz des Gefährts erkannte.
Mit einem Bootlegger Drehung kam das Speederbike zum Stehen und ein vor sich hin glucksender Serodah hob seine Fahrerbrille hoch und besah sich die Furche, die er durch eine Grasnarbe gezogen hatte. Mit einer flinken, beinahe schon akrobatischen Bewegung wuchtete sich der Dug von dem Speederbike und suchte den Anschluss zu Morcann. Auf dem Vehikel, welches der Dug manövriert hatte, war auch Hako Neesh, der narbige Rodianer mit der Erfahrung als Kopfgeldjäger. Der sonst wortkarge, stoische Nichtmensch hielt direkt auf den roten Korsaren zu.
„Wie lautet der Status der anderen?“
„Slosk, Gung und D’an sind unterwegs, Prumba und Sina hatten einen kleinen Unfall mit ihrem Bike. Ich hörte nur, dass sie sich im „Repulsor vergriffen haben. Keine Ahnung was das bedeutet.“
„Aha.“ entfuhr es dem Freibeuter, bevor er erneut laut seufzte. Neesh ließ sich davon nicht beeindrucken und fuhr ungehindert fort.
„Bashnag und Aymeric waren direkt hinter uns, wundere mich auch wo die abgeblieben sind.“
Immerhin eine Gruppe, die vorhatte halbwegs pünktlich zu sein. Tanaka schnalzte mit der Zunge, bevor er fortfuhr. Immerhin fehlten zwei kritische Mitglieder dieses Unterfangens und gerade bei der gehörnten Mandalorianerin war sich der ebenfalls Behelmte nicht sicher, ob sie ihrem Wort treu bleiben würde oder diese Chance genutzt haben würde das Weite zu suchen. In ihrem Metier galt ein Wort nur solange, bis es gebrochen wurde, weil ein besserer Deal die Verlockungen der eigenen Habgier erfüllte. Auch wenn Tanaka es verstehen konnte, wenn man dem nachgab, war es weder für sein Ansehen bei der Crew, noch für sein galaxisweites Ansehen wirklich profitabel, wenn publik werden würde, dass man ihn ungesühnt hintergehen konnte.
„Was ist mit Miss Sedirae und Miss Tylah?“ fragte daher Harkon Tanaka lauernd seinen rodianischen Waffenoffizier.
„Miss Tylah war mit Delih Melor auf einem Bike. Vielleicht ist dieser unterwegs ja an Herzversagen gestorben.“ Sagte der Rodianer und erlaubte sich einen der seltenen und trockenen Witze, die der vernarbte Nichtmensch hin und wieder zum Besten gab. „Miss Sedirae zog es vor ihren eigenen Speeder zu fahren.“
„Wir haben noch eineinhalb Stunden, bis die Sonne untergegangen ist. Hoffen wir, dass sie pünktlich sind.“
„Hm.“ konterte Hako Neesh und verschränkte nun, ebenfalls wie der rote Korsar, die Arme vor der Brust.
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